Trotz Perez-Spekulationen: Cadillac mahnt zur Geduld bei Fahrerfrage
Cadillac gibt 2026 sein Formel-1-Debüt, doch wer am Steuer sitzen wird, bleibt offen - trotz heißer Gerüchte um Sergio Perez setzt das Team bewusst auf Zurückhaltung
(Motorsport-Total.com) - Cadillac ist "nicht in Eile", seine Fahrer für das Formel-1-Debüt 2026 zu verpflichten, und wird erst dann einen Amerikaner ins Cockpit setzen, wenn es jemanden gibt, der dem Anspruch gerecht wird. Die Entwicklung des Autos für die kommende Saison ist bereits in vollem Gange, ebenso wie die Arbeit am eigenen Antriebsstrang, der ab 2029 eingesetzt werden darf.

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Sergio Perez gilt als heißer Kandidat für ein Cadillac-Cockpit im nächsten Jahr Zoom Download
Die größte offene Frage rund um Cadillac betrifft derzeit die Fahrerwahl für den Einstieg in die Meisterschaft - der erfahrene Sergio Perez wird immer wieder mit dem Team in Verbindung gebracht. Bislang jedoch, so Dan Towriss - Geschäftsführer von TWG Motorsports, dem Dachunternehmen von Cadillac - sei mit keinem Fahrer etwas unterschrieben worden.
"Ich denke, das Wichtigste ist: Wir haben es nicht eilig, einen Fahrer auszuwählen. Da steckt viel dahinter, wenn man seinen Piloten für die Formel 1 aussucht", sagt er vor Ort beim Grand Prix von Miami. "Wir nehmen uns Zeit. Auf der Liste stehen definitiv auch die Namen, über die viel gesprochen wird."
Steht eine Einigung wirklich bevor?
"Obwohl ich schon schmunzeln muss, wenn ich morgens aufwache und lese, wir stünden kurz vor einer Einigung", so Towriss, der einräumt, dass ein Fahrerpaar, das beim Aufbau des Teams mitwirken kann, entscheidend sei - wobei die Leistung auf der Strecke nicht das einzige Kriterium sei.
"Ich meine, Leistung ist natürlich ein Faktor, aber Erfahrung ist ein weiterer. Es ist ein Neueinstieg - das Feedback zum Auto wird entscheidend sein", ergänzte er. "Es geht nicht nur darum, was auf der Strecke passiert, sondern auch im Simulator. Es gibt viele Aspekte."
"Zum Glück sammeln Graeme [Lowdon, Teamchef] und viele andere - darunter Eric Warren von GM Motorsports - so viele Informationen wie möglich, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Es gibt viele Gespräche, viel Interesse an diesem Team - und dafür sind wir definitiv sehr dankbar."
Amerikanischer Fahrer ein Muss für Cadillac?
Neben konkreten Namen wird auch darüber spekuliert, ob Cadillac einen amerikanischen Fahrer ins Team holen will. Lowdon hatte zuvor erklärt, dass die Fahrer nach Leistung ausgewählt würden - was einen Amerikaner im Cockpit aber nicht ausschließe. Towriss bestätigt, dass der Plan sei, langfristig einen "Eigengewächs"-Fahrer einzusetzen - allerdings nicht um jeden Preis ab 2026.
"Ich würde es so beschreiben: Wir haben uns verpflichtet, einen amerikanischen Fahrer zu haben. Das ist uns allen wichtig - aber wir wollen es richtig machen", sagt er. "Es muss nicht nächstes Jahr sein. Es kann nächstes Jahr sein, muss es aber nicht. Entscheidend ist: die richtige Person, auf die richtige Weise, zum richtigen Zeitpunkt."
"Es geht uns nicht darum, irgendjemanden reinzusetzen, nur um sagen zu können, wir hätten einen Amerikaner. Uns ist wichtig, dass dieser Fahrer erfolgreich ist. Wir wollen, dass diese Person bestmöglich aufgestellt ist, wenn sie in das Cockpit steigt - und dass dieser Platz respektiert wird, sobald ein amerikanischer Fahrer ins Team kommt. Wir arbeiten gerade diesen Prozess und Plan aus. Wir sind diesem Ziel verpflichtet - und wir werden den richtigen Fahrer zur richtigen Zeit in die Formel 1 bringen."