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Kurios: Das "Schumi"-Auto, das "Schumi" überhaupt nie fuhr ...
Ein Benetton mit Michael Schumachers Namen darauf wird zur Auktion angeboten: Kenner wundern sich jedoch über die tiefe Nase - das steckt hinter dem "Show-Car"
(Motorsport-Total.com) - Kein Wolf im Schafspelz, aber ein Piquet-Renner im Schumi-Look: So in etwa lässt sich der Benetton B190B beschreiben, der jetzt auf der Formel-1-Plattform f1authentics zur Auktion angeboten wird: Das Startgebot liegt bei 10.000 britischen Pfund, noch rund zwei Wochen lang können kaufkräftige Interessenten bieten, ehe die Auktion am 22. April endet.

© f1authentics
Dieser Benetton B190B aus der Formel-1-Saison 1991 wird jetzt versteigert Zoom Download
Dabei ist dieser B190B aus der Feder von Stardesigner John Barnard ein Kuriosum, eine Weiterentwicklung des B190 von 1990, nur mit Verbesserungen an Aerodynamik und dem Ford-V8 im Heck. Denn früher war es oftmals üblich, dass die Teams der Königsklasse in den ersten Saisonrennen noch mit alten Autos antraten, ehe die neuen Boliden bereitstanden. So handhabte es 1991 auch Benetton - und das mit Erfolg:
Der dreimalige Weltmeister Nelson Piquet wurde im B190B beim Auftaktrennen im US-amerikanischen Phoenix Dritter und durfte mit Sieger Ayrton Senna und Alain Prost rauf zur Siegerehrung.
Auch beim folgenden Heimrennen Piquets in Brasilien sprang mit Rang fünf ein achtbares Ergebnis raus. Die beiden letzten Saisonläufe 1990 in Japan und Australien hatte Piquet mit dem alten B190 sogar noch gewonnen, nach dem Auftritt in Sao Paulo wurde das modifizierte Auto dann jedoch eingemottet.
Beim Europaauftakt in Imola einen Monat später, brachte Benetton erstmals den B191 an den Start - allerdings mit deutlich weniger Erfolg: Nur die Plätze 13 und 14 für Piquet und Teamkollege Roberto Moreno im Qualifying, im Grand Prix schieden beide Fahrer aus. Auffällig war am neuen Auto jedoch die hochgezogene Nase, die der Vorgänger noch nicht hatte.
Mit ihr bestritt dann rund vier Monate später, ebenfalls in Italien, auch Michael Schumacher sein überhaupt erst zweites Rennen in der Formel 1: Der Deutsche hatte zwei Wochen zuvor im belgischen Spa für Jordan sein Grand-Prix-Debüt gefeiert, und war nach starker Leistung - mit Platz sieben im Qualifying - für das nächste Rennen von Benetton-Zampano Flavio Briatore direkt aus seinem Vertrag rausgekauft worden.
Schumacher feierte Benetton-Debüt schon im B191
Heißt: Mit dem nun angebotenen B190B ist "Schumi" selbst zwar nie gefahren, sehr wohl aber mit dieser Farbgebung Benettons und dem berühmten gelb-blau-grünen Camel-Design. Er bestritt nach dem Einstand in Monza, wo er auf Anhieb Fünfter wurde, auch die übrigen vier Rennen für das Briatore-Team und beendete die Saison mit dem italienischen Rennstall.
Ein Jahr später feierte Schumacher bereits seinen ersten Grand-Prix-Sieg, 1994 und 1995 dann auch zwei Weltmeisterschaften mit Benetton, ehe es ihn zu Ferrari zog - wo er sich schließlich mit insgesamt sieben WM-Titeln zum Rekordchampion krönte.
Kein Wunder also, dass sich die Besitzer des historischen B190B offenbar irgendwann dazu entschieden, ihrem Schmuckstück ein Schumacher-Tribute zu verpassen, und über Piquets Namen auch noch den des Kerpeners zu pinseln. Mit einem siebenmaligen Weltmeister auf dem Auto, verkauft sich dieses schließlich noch besser als "nur" mit einem dreimaligen...