Mekies von Tsunoda beeindruckt: Racing Bulls haben 2025 "einen anderen Yuki"

(Motorsport-Total.com) - Nächstes starkes Ergebnis von Yuki Tsunoda: Der Japaner rast im Sprint-Qualifying zum Großen Preis von China am Freitag auf Rang acht. Beim Auftakt in Australien hatte Tsunoda in der Vorwoche sogar mit dem fünften Platz im Qualifying überzeugen können, nur ein unglücklicher Rennverlauf verhinderte Puntke für den Racing-Bullls-Piloten. Kein Wunder, dass Red-Bull-Berater Helmut Marko Tsunoda in Shanghai attestiert: "Er ist in der Form seines Lebens."

Das stellt aktuell zu seiner großen Freude auch Racing-Bulls-Teamchef Laurent Mekies fest, was er im Angesicht der letzten Monate, die hinter Tsunoda liegen, umso bemerkenswerter findet: "Er ist wahrscheinlich mit einer gewissen Enttäuschung nach Japan gereist - wie wir alle in seiner Lage wohl empfunden hätten. Und das war auch sichtbar, zu Recht", erinnert Mekies im Gespräch mit Motorsport-Total.com an den großen Dämpfer, den sein Schützling Ende des Jahres hinnehmen musste.

Schließlich wurde nicht er, sondern Teamkollege Liam Lawson zu Red Bull befördert: "Die große Frage war natürlich, wie er das Ganze verarbeiten und mit welcher Einstellung er zurückkehren würde", erklärt der Teamchef, der sich überrascht zeigt: "Als er nach Europa zurückkam, haben wir sofort gemerkt, dass er in einer außergewöhnlich starken Verfassung war. Schon in den ersten Wochen in Faenza - sei es im Simulator oder bei verschiedenen Veranstaltungen mit der Red-Bull-Familie - war sein Auftreten beeindruckend."

Tsunoda "tut Dinge, die er im Vorjahr nicht gemacht hat"

"Hochmotiviert, extrem fokussiert, akribisch bis ins Detail und mit einem unbändigen Willen, noch härter zu arbeiten als zuvor", stellt der Franzose Tsunoda ein starkes Zeugnis aus. Doch dabei blieb es nicht: "Dann kam der Test in Bahrain. Und nach diesen drei Tagen haben wir uns angesehen und gesagt: Das ist ein neuer Yuki. Das war unser internes Fazit."

Der Japaner habe sich noch einmal neu erfunden, obwohl ihm bereits 2024 ein großer Entwicklungsschritt gelungen sei, wie Mekies betont: "Aber es war [beim Test] nicht nur das, was man im Funk oder durch sein Feedback hören konnte. Es war eine ganzheitliche Entwicklung: Er wurde schneller im Auto, konstanter, seine technische Präzision nahm zu", lobt der Teamchef.

Doch mit Tsuondas Formanstieg gehe auch für Red Bulls Juniorteam eine neue Anforderung einher: "Unsere Aufgabe ist es nun, ein Umfeld zu schaffen, in dem er sein Potenzial weiter ausschöpfen kann", erklärt Mekies: "Direkt nach Bahrain haben wir erkannt, dass er Dinge tut, die er im Vorjahr so noch nicht gemacht hat - sei es in seinen Rückmeldungen, in seinem Fahrstil oder in der Art, wie er eine zunehmend führende Rolle im Team übernimmt."

Der Auftakt in Australien habe für den Franzosen deshalb keine Überraschung mehr dargestellt: "Melbourne war dann eine konsequente Fortsetzung dessen. Er hat ein herausragendes Wochenende hingelegt - auf der Strecke, aber auch außerhalb", streut Mekies seinem Schützling Rosen: "Seine Motivation war enorm, er hat das Team auch in den schwierigen Momenten mitgerissen, die es an jedem Rennwochenende gibt."

Hinzu käme der Schritt auf der Strecke, "in Sachen Geschwindigkeit, Kontrolle und Feedback", lobt der Teamchef, der zudem die verbesserte Kommunikation des früher oft für seine Emotionsausbrüche kritisierten Japaners hervorhebt: Gerade in Drucksituationen habe sich Tsunoda dabei "auf höchstem Niveau präsentiert". Selbst, als das Team die Punkte am Ende verpasste, habe er nicht geflucht, sondern "sogar versucht, uns aufzumuntern", so Mekies, der findet: "Das sagt viel über ihn aus" - über den neuen Yuki Tsunoda.