• 07. Mai 2024 · 20:57 Uhr

Formel-1-Kräfteverhältnis 2024: Das sagen die Daten nach Miami!

Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2024!

(Motorsport-Total.com) - Mit McLaren-Pilot Lando Norris hat die Formel 1 in Miami einen neuen Sieger gesehen, doch wie gut war die Pace der einzelnen Autos? Was sagen uns die Daten der Saison 2024? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Lando Norris führt das Feld in Miami beim Safety-Car-Restart an Zoom Download

Mit den Daten, die unser Technologiepartner PACETEQ zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Zahlen der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!

Rennpace Miami: Norris schnellster, aber ...

Den Daten nach zu Urteilen war beim Großen Preis von Miami Lando Norris der schnellste Pilot im Feld, allerdings nur knapp mit einem um verschiedene Strategien und Reifenmischungen bereinigten Pace-Vorteil von 0,02 Sekunden pro Runde gegenüber Max Verstappen und Charles Lelclerc.

Allerdings ist das nicht die ganze Wahrheit, da sich Verstappen nach seinem Ausritt im zweiten Sektor der 21. Rennrunde einen Schaden am Unterboden eingefangen hat, nachdem sein RB20 hart den Boden touchierte. Laut den Daten des Technologieunternehmens PACETEQ hat dies dem Niederländer in der Folge 0,127 Sekunden pro Runde gekostet, wobei Red-Bull-Teamchef Christian Horner von zweieinhalb Zehnteln ausgeht.

McLaren schneller als Red Bull, stimmt das? I Datenanalyse F1 Miami

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Ohne den Schaden hätte der Weltmeister somit die beste Rennpace gehabt, das Rennen hätte er aber dennoch nicht gewonnen, da sein Pace-Vorteil gegen Norris nach dem Safety-Car nicht gereicht hätte, da der McLaren auch frischere Reifen hatte.

Im Mittelfeld konnte das Alpine-Team überraschen mit einer starken Rennpace (+0,96), was auch mit dem ersten Punkt der Saison belohnt wurde. Dafür hatten Aston Martin (+1,17), Sauber (+1,31) und Haas (+1,33) dieses Mal größere Probleme im Renntrimm.

Das Feld war jedoch viel enger zusammen als noch zwei Wochen zuvor in China, was auch zu einem knappen Qualifying geführt hat. Ferrari schrammte mit gerade einmal 0,14 Sekunden an Red Bull vorbei und auch der McLaren (+0,35) zeigte auf eine schnelle Runde viel Potenzial.

Reifenverschleiß: Racing Bulls vorn, Haas fällt in alte Muster zurück

Da Pirelli wie bereits im Vorjahr die Reifenmischungen C2 bis C4 mit nach Florida gebracht hat, war der Reifenverschleiß im Prinzip kein Thema. Nach Saudi-Arabien (0,034) konnte in Miami der zweitgeringste Reifenverschleiß der Saison notiert werden mit einem durchschnittlichen Abbau von 0,053 Sekunden pro Runde.

Beim Blick auf die Reifenverschleißdaten der Teams machten Racing Bulls und Ferrari den besten Eindruck. Auch Rennsieger Lando Norris hatte ein gutes Gespür für die Pneus, während Teamkollege Oscar Piastri deutlich mehr Probleme hatte. Der Australier hat nach dem unplanmäßigen zweiten Stopp jedoch auch viel mehr pushen müssen.
Negativ aufgefallen ist das Haas-Team rund um Nico Hülkenberg. Der Deutsche lag nach der ersten Runde noch an Position acht, doch schnell bildete sich ein Pulk hinter dem 35-Jährigen, da der Haas VF-24 seine Reifen zu hart beanspruchte. Gegen Rennende lief es dafür wieder etwas besser, der hohe Verschleiß zu Beginn sowie die ungünstige Safety-Car-Phase machten Punkte aber zunichte.

Saisonschnitt Reifenverschleiß: Ferrari auf einmal Reifenflüsterer Nr. 1

Im Saisonschnitt ergibt sich beim Reifenmanagement nahezu ein umgekehrtes Bild zur Vorsaison. Im Jahr 2024 ist bisher Ferrari mit großem Abstand das Team mit dem geringsten Reifenverschleiß. In den ersten sechs Saisonrennen verschlissen die Reifen am SF-24 um gerade einmal 0,07 Sekunden pro Runde. An vorletzter Stelle ist dafür überraschenderweise Red Bull (0,101), was vor allem am schlechten Reifenumgang in Australien liegt.

Haas, das Problemkind der Vorsaison, hat trotz des Rückfalls in Miami ebenfalls gute Schritte nach vorne gemacht und liegt bisher im Mittelfeld bei einem Verschleiß von 0,095 Sekunden pro Runde. In den ersten vier Rennen fallen auch Racing Bulls und McLaren positiv auf, wobei Aston Martin und Sauber die Pneus eher schneller verschleißen.

So sieht das Kräfteverhältnis über die ganze Saison aus!

Sieht man sich die Durchschnitte der ersten sechs Rennen an, dann war Red Bull in Miami deutlich weniger dominant als bei den zuvor gefahrenen Veranstaltungen. Es hat sich nun schon zum zweiten Mal nach Australien gezeigt, dass die Konkurrenz auf einem Stadtkurs mit einem glatten Asphaltboden näher dran ist.

Im Durchschnitt liegt Red Bull bei der Qualifyingpace 0,31 Sekunden vor der zweiten Kraft, Ferrari. Das stellt sogar einen größeren Vorsprung als 2023 dar, wo der Scuderia im Mittel nur zwei Zehntel fehlten. Der RB20 scheint auf eine schnelle Runde weniger Probleme zu haben als sein Vorgänger.
Bei der Rennpace sind die Verfolger im Vergleich zum Vorjahr aber näher rangekommen, wobei insbesondere Ferrari heraussticht. Im Schnitt ist man 0,2 Sekunden pro Runde langsamer als Red Bull im Renntrimm, doch der Sieg in Australien bei Verstappens Ausfall lässt diesen Wert wohl etwas zu gut ausfallen.
Die Unterschiede zwischen Qualifying und Rennen sind dabei teilweise gravierend. Nimmt man Red Bull als Messlatte, kommt Ferrari im Rennen etwas mehr eine Zehntel näher ran, wobei insbesondere Aston Martin und Racing Bulls im relativen Kräfteverhältnis zurückfallen. Der AMR24 ist aufgrund des hohen Reifenverschleißes im Rennen deutlich weiter weg.

Teamduelle: Klatsche für Stroll und Sargeant geht weiter

Schon nach sechs Rennen haben sich bei einigen Teams klare Tendenzen abgeleitet, welcher Fahrer die Oberhand hat. Das eindeutigste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Williams mit Alexander Albon und Logan Sargeant ab, wo der Amerikaner im Schnitt sechs Zehntel aufgebrummt bekommt. Beachtlich sind auch die Duelle bei Aston Martin und Sauber. Am engsten ist es dafür bei Ferrari.

Das klarste Teamduell im Rennen ist dafür bei Aston Martin, wo Lance Stroll gegen Fernando Alonso kein Land sieht. Am engsten bei der Rennpace ist es zwischen den Alpine-Piloten. Zudem fällt auf, dass Oscar Piastri im Renntrimm deutlich weiter von Norris weg ist und Sergio Perez im Vergleich zum Vorjahr etwas besser im Vergleich zu Max Verstappen abschneidet.
Wenn man Qualifying und Rennen gegenüberstellt, so haben sich einige Teamduelle je nach Disziplin gedreht. Im Rennen ist nun Gasly schneller als Ocon und auch Zhou besser als Bottas. Zudem ist der Vergleich bei Haas interessant. Während Hülkenberg im Vorjahr im Schnitt eine halbe Sekunde vor Magnussen im Qualifying war, so fällt der Vorsprung 2024 deutlich kleiner aus. Dafür macht der Emmericher in der aktuellen Saison im Rennen einen besseren Eindruck als 2023.

Welches Auto hat den besten Topspeed?

Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB20 seine Stärken ausspielen.

Zum einen ist der RB20 erneut aerodynamisch effizient und erzeugt weniger Luftwiderstand als die Konkurrenz, doch auch beim geöffneten DRS findet Red Bull scheinbar mehr Zeit als der Rest. Doch seit diesem Jahr ist auch der Haas auf den Geraden zu einer Rakete geworden und liegt in der Geschwindigkeitsmessung leicht vor dem RB20.

Den größten Luftwiderstand erzeugt McLaren mit über fünf km/h Rückstand. Ferrari ist im Vergleich zum Vorjahr etwas langsamer auf den Geraden geworden, möglicherweise zu Gunsten des Kurvengrips und des Reifenverschleißes. Umgekehrt könnte es bei Aston Martin sein, die jetzt auf den Geraden besser sind, dafür die Reifen zu hart rannehmen.

Wer macht die besten Boxenstopps?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,31 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.

Riesige Probleme beim Reifenwechsel gibt es dafür bei Sauber. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou stehen durchschnittlich 9,24 Sekunden beim Reifenwechsel! In Australien und Japan hat man dadurch gute Chancen auf die Punkte verspielt. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei der Finne. Bottas steht im Schnitt 10,79 Sekunden beim Reifenwechsel.
Eine ausführliche Analyse der Daten des Formel-1-Wochenendes in Miami gibt es auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo Datenexperte Kevin Hermann mit dem OneTiming von PACETEQ die McLaren-Pace nach dem ersten Formel-1-Sieg von Lando Norris einschätzt.
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