• 16. Januar 2024 · 13:19 Uhr

Steiner mahnt: Formel-1-Teamchefs sind nicht wie Fußballtrainer

Die Fluktuation bei den Formel-1-Teamchefs ist zuletzt deutlich gestiegen - Ein Phänomen, das Günther Steiner auf ein Verständnisproblem zurückführt

(Motorsport-Total.com) - Günther Steiner ist der Meinung, dass die vielen Entlassungen von Teamchefs in der Formel 1 zeigen, dass einige Teambesitzer die Meisterschaft noch nicht "wirklich verstehen", und zieht dabei Vergleiche zu den Managerwechseln im Fußball.

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Günther Steiner leitete das Haas-Team seit 2016, jetzt wird er abgelöst Zoom Download

In einem Exklusiv-Interview mit Motorsport.com auf der Autosport International Show 2024 sagt der langjährige Haas-Teamchef: "Ich denke, wenn man keine Leistung bringt oder keine Ergebnisse erzielt, ist es der einfachste Weg, jemanden zu entlassen."

"Ist es der beste Weg? Ich weiß es nicht, und ich will mich nicht selbst bemitleiden - ich hatte eine gute Zeit damit. Aber es ist das, was im Moment der Trend zu sein scheint."

Steiners Entlassung bei Haas vor der Saison 2024 bedeutet, dass Mike Krack von Aston Martin nun der drittdienstälteste Teamchef in der Formel 1 ist, obwohl er erst am Ende der Saison 2021 als Nachfolger von Otmar Szafnauer ernannt worden war.

Szafnauer wurde dann für 2022 zum Teamchef von Alpine ernannt, bevor er Mitte 2023 von dieser Rolle entbunden wurde. Ferrari und Williams wechselten ihre Teamchefs Ende 2022 und Ende letzten Jahres verließ Franz Tost AlphaTauri, nachdem er das Red-Bull-Schwesterteam 18 Jahre lang geleitet hatte.

Auch bei McLaren und Sauber gab es in jüngster Zeit Führungswechsel, die wiederum zusammenhängen: Andreas Seidl verließ das Team von McLaren, um zu Sauber zu wechseln, wo er den Übergang zum Audi-Werksteam für 2026 vorbereitet. Seine Teamchefrolle bei McLaren übernahm ab 2023 Andrea Stella.

Das zeigt: Die Fluktuation unter den Teamchefs ist im Vergleich zu früher, als die Gründer traditioneller Formel-1-Teams jahrelang in ihrem Amt blieben, bevor Nachfolger - in der Regel auf langfristiger Basis - das Ruder übernahmen, stark gestiegen.

Doch während ein Wechsel des Teamchefs im Fußball oft zu einem Aufschwung der Ergebnisse führen kann - man spricht auch vom sogenannten "New Manager Bounce" -, ist ein solcher Wandel in der Formel 1 angesichts der langen Vorlaufzeiten bei der Entwicklung von Autos schwieriger zu bewerkstelligen.


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Dazu erklärt Steiner, dass die aktuelle Situation entstanden sei, "weil ich denke, dass einige Leute, denen die Teams gehören - Unternehmen, Einzelpersonen - nicht wirklich verstehen", dass ein "New Manager Bounce" in der Formel 1 so gut wie unmöglich ist.

"Meiner Meinung nach ist es für die Formel 1 im Jahr 2024, wenn man von Bahrain ausgeht, ziemlich spät für einen Managementwechsel", sagt er. "Man kann das nicht mehr ändern - was dort passiert, ist passiert. Der Schaden ist praktisch schon angerichtet."

"Man muss sich anschauen, was die Pläne für 2026/2027 sind. Und das wollen die Leute nicht hören. Denn alles dreht sich um das nächste Ergebnis. Wie gesagt, es ist nicht wie im Fußball, wo man ein paar Spieler austauscht und einen großen Unterschied machen kann. In der Formel 1 kann man das nicht tun."

"Ich glaube, in der Formel 1 ist das Verständnis dafür einfach nicht vorhanden. Früher oder später wird es sich einstellen. Denn wenn sich die Leute nicht ändern und sich die Vision der Teams nicht ändert, wird sich auch sonst nichts ändern", so Steiner.

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