• 13. März 2020 · 03:21 Uhr

F1-Kalender 2020: Saisonauftakt erst beim siebten Rennen in Baku?

Offiziell hat die Formel 1 erstmal nur Australien abgesagt, inoffiziell wackeln die ersten sieben Rennen des ursprünglichen Terminkalenders

(Motorsport-Total.com) - Die Absage des Grand Prix von Australien könnte in Bezug auf den Formel-1-Kalender 2020 einen Rattenschwanz nach sich ziehen. "Ich denke, es ist ziemlich unausweichlich, dass wir auch nicht in Bahrain fahren, wenn wir hier nicht fahren", erklärt etwa Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Dass die Teams jetzt statt nach Hause nach Bahrain fliegen, sei "schwer vorstellbar".

Foto zur News: F1-Kalender 2020: Saisonauftakt erst beim siebten Rennen in Baku?

Formel-1-Chef Chase Carey will nicht über weitere Absagen spekulieren Zoom Download

Es sei "unvermeidbar", dass es nach der Melbourne-Absage zu weiteren Terminverschiebungen kommen wird, glaubt Horner. Vorerst wolle man aber einen Schritt nach dem anderen denken: "Das Wichtigste ist jetzt, dass wir alle Mitarbeiter sicher nach Hause bekommen."

Helmut Marko kann sich vorstellen, "die Sommerpause um drei Wochen vorzuverlegen. Und wir können für 2021 entwickeln. Es gibt genug Arbeit", sagt der Österreicher. Dass die Arbeit niedergelegt wird, komme "keinesfalls" in Frage. Und es wäre seiner Meinung nach "das Vernünftigste", die August-Sommerpause zu streichen, um abgesagte Rennen nachzuholen.

Carey: Fragen nach Bahrain, Vietnam & Co. nicht beantwortet

Weil kaum noch jemand glaubt, dass die ersten drei Saisonrennen stattfinden können, und weil China ohnehin schon abgesagt wurde, gleichzeitig aber auch in Europa derzeit keine Großveranstaltungen stattfinden können, wird im Paddock gemunkelt, dass der Auftakt-Grand-Prix 2020 unter Umständen erst am 7. Juni in Baku steigen könnte.

"Zu diesem Zeitpunkt konzentrieren wir uns auf die Themen dieses Wochenendes", weicht Formel-1-Boss Chase Carey der Frage nach möglichen weiteren Absagen aus. "Ich komme gerade aus Vietnam. Wir befinden uns in Gesprächen mit unseren Partnern bei den nächsten Rennen. Aber jetzt steht für uns im Vordergrund, erstmal die Themen hier ordentlich zu bewältigen."

"In den nächsten Tagen werden wir uns dann um die Events kümmern, die noch bevorstehen. Es ist eine schwer vorhersehbare Situation. Es ist eine fließende Situation. Heute ist die Lage völlig anders als vor zwei Tagen oder vor vier Tagen. In die Zukunft zu schauen, wenn sich die Rahmenbedingungen so schnell ändern, ist eine Herausforderung."

Zu all dem passt, dass der Veranstalter des Grand Prix von Monaco vorsorglich ein Posting abgesetzt hat, wonach man sich sinngemäß bereits auf den Formel-1-Zirkus freue und man derzeit davon ausgehe, nicht absagen zu müssen. Die Message ist klar: "Wenn jemand absagt, dann nicht wir!" Da geht es, genau wie beim bizarren Hickhack in Melbourne, um viel Geld.

Apropos Melbourne-Hickhack: Laut Horner war es letztendlich "der Veranstalter", der die Entscheidung getroffen hat, "das Rennen abzusagen". Ein kleines, aber enorm wichtiges Detail, schließlich hatte die Australian Grand Prix Corporation (AGPC) am Freitagmorgen noch verkündet, sie werde den Event nicht absagen.

Carey: Entscheidung wurde gemeinsam getroffen

Eine Aussage, der Carey widerspricht: "Es war eine gemeinsame Entscheidung zwischen der FIA, unseren australischen Partnern und uns. Mit Input von den Teams." Der Formel-1-Chef räumt ein, dass dabei abweichende Meinungen aufeinandergeprallt seien.

Dabei schien man sich am Donnerstagabend zunächst schon einig zu sein. Bei einem ersten Meeting stimmte eine Mehrheit der Teams dafür ab, das Rennwochenende ganz normal auszutragen. Doch am späten Donnerstagabend, nach dem Rückzug von McLaren, kam neue Dynamik in die Situation.

Horner erzählt: "Wir waren sehr darauf bedacht, die Situation mit der Gesundheitsbehörde abzustimmen, und die hat der FIA am Donnerstagabend grünes Licht für die Veranstaltung gegeben. Eine Mehrheit war dafür, heute zu fahren und weitere Tests durchzuführen, falls weitere Ausbrüche festgestellt werden sollten."

"Das änderte sich aber nach dem Meeting, als einige Teams ihre Position änderten. Daher hatte der Veranstalter keine andere Wahl mehr als die Veranstaltung abzusagen", sagt der Red-Bull-Teamchef.

Das dauerte dann aber bis etwa 10:00 Uhr Ortszeit in Melbourne. Drei Teams wären sogar gefahren, hätte das erste Freie Training planmäßig begonnen: Red Bull, AlphaTauri und Racing Point. Doch so weit kam es nicht mehr.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Foto zur News: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere

Foto zur News: Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg
Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg

Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...

Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?

Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
formel-1-countdown
Top-Motorsport-News
Foto zur News: WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans
WRC - WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans

Foto zur News: Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam
WSBK - Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
NR24 - mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz