Triumphe & Tragödien in Kanada
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Foto 1/31 Der vielleicht wertvollste Sieg des Gilles Villeneuve, der Tod des Riccardo Paletti und der längste Sonntag der Formel-1-Geschichte: Kanada bot seit 1982 viel Spektakel
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Foto 2/31 1967 findet im Mosport Park in Bowmanville das erste Formel-1-Rennen in Kanada statt - und sorgt gleich für mehrere Highlights. Mit über 2:40 Stunden ist der verregnete Grand Prix das längste Rennen der gesamten Saison. Jackie Stewart, hier in Führung vor Jack Brabham, sieht die Zielflagge am Ende nicht.
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Foto 3/31 Am Ende siegt Brabham vor seinem Teamkollegen Denny Hulme, das Brabham-Team sichert sich durch diesen Doppelsieg bereits vorzeitig den Konstrukteurs-Titel. Der dritte Platz auf dem Podest geht an den viermaligen Grand-Prix-Sieger Dan Gurney, für den es in seiner Karriere der letzte Platz auf dem Treppchen ist.
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Foto 4/31 Bienvenue au Quebec: 1968 findet der Große Preis von Kanada erstmals auf dem Circuit Mont-Tremblant statt und bringt die erste Tragödie mit sich. Im Training verunglückt Jacky Ickx und zieht sich einen Beinbruch zu - alle WM-Träume haben für den Belgier damit ein Ende. Den Sieg schnappt sich Hulme, der die Weltmeisterschaft damit zwei Rennen vor Schluss anführt.
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Foto 5/31 Nur ein Jahr später - nun wieder in Bowmanville - sichert sich Johnny Servoz-Gavin in Kanada seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Formel 1. Der Franzose wird in seinem Matra MS84 zwar nur Sechster, ist damit aber der erste und bis heute einzige Fahrer, der in einem allradgetriebenen Auto einen WM-Punkt holte.
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Foto 6/31 1970 kehrt die Formel 1 ein zweites und letztes Mal nach Mont-Tremblant zurück. Das Rennen gewinnt ausgerechnet Ickx, der bei der Premiere in Quebec noch einen schweren Unfall gehabt hatte. Großer Jubel kommt bei diesem Grand Prix allerdings nicht auf, nur zwei Wochen zuvor war Jochen Rindt in Monza tödlich verunglückt.
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Foto 7/31 Auch das Rennen im Mosport Park 1971 bringt wieder einmal ein Novum in der Formel 1 mit sich. Wegen schlechter Wetterbedingungen und einbrechender Dunkelheit wird erstmals in der Geschichte ein Lauf in der Königsklasse vorzeitig abgebrochen. Nach 64 der eigentlich geplanten 80 Runden heißt der Sieger Jackie Stewart, der dafür die vollen neun Punkte kassiert.
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Foto 8/31 Noch kurioser ist es 1973: Weil es im Rennen extrem chaotisch zugeht, verliert die Rennleitung den Überblick und kann das offizielle Rennergebnis erst abends nach einer stundenlangen Auswertung der Rundentabellen bekanntgeben. Dann steht fest: Der Sieger heißt Peter Revson. Für den US-Amerikaner ist es der zweite und letzte Triumph vor seinem Tod ein halbes Jahr später.
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Foto 9/31 Das hätten sich die Organisatoren gar nicht besser vorstellen können: 1978 findet der Große Preis von Kanada erstmals in Montreal statt und mit Gilles Villeneuve gewinnt ein Kanadier zum ersten Mal seinen Heim-Grand-Prix. Für den Ferrari-Pilot ist es außerdem sein erster Formel-1-Sieg überhaupt. Jean-Pierre Jarier hat in seinem Lotus bereits mehr als 30 Sekunden Vorsprung, scheidet allerdings mit einem Bremsdefekt aus, sodass Villeneuve den Sieg erbt.
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Foto 10/31 Paukenschlag 1979: Niki Lauda (hier mit seinem damaligen Brabham-Boss Bernie Ecclestone) verkündet nach dem Training in Montreal seinen sofortigen Rücktritt aus der Formel 1. Die Begründung des Österreichers ist bis heute legendär: "Ich will nicht mehr im Kreis fahren."
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Foto 11/31 1980 muss man sich ganz schön anstrengen, um den Überblick zu behalten. Bereits beim Start sieht McLaren-Teamchef Teddy Mayer eine Kollision zwischen Alan Jones und Nelson Piquet, bei der gleich sieben weitere Fahrzeuge beschädigt werden. Die Rennleitung entscheidet sich für einen Neustart.
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Foto 12/31 Auch da ist es chaotisch: Tyrrell-Gaststarter Mike Thackwall, zu diesem Zeitpunkt mit 19 Jahren der jüngste Teilnehmer an einem Formel-1-Rennen aller Zeiten, muss Jarier seinen Wagen überlassen. Andere Piloten - wie hier Piquet, der zu diesem Zeitpunkt mit Jones um die Weltmeisterschaft kämpft - gehen im damals noch zugelassenen T-Car an den Start.
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Foto 13/31 Im Rennen scheidet Piquet allerdings aus, wodurch sich Jones mit einem Sieg vorzeitig den Titel sichern kann. Das Rennen gewinnt zwar Didier Pironi, doch weil der Franzose einen Frühstart hingelegt hatte, bekommt er nachträglich eine Strafminute aufgebrummt. Jones erbt den Sieg und ist damit bereits ein Rennen vor Saisonende Weltmeister.
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Foto 14/31 1982 erlebt der heutige Circuit Gilles Villeneuve seinen ersten Todesfall in der Formel 1. Pironi würgt beim Start seinen Motor ab, Riccardo Paletti kann nicht mehr ausweichen und läuft auf das Heck des Ferrari auf. Die Ärzte brauchen über eine halbe Stunde, bevor sie Paletti aus dem Wrack befreien können, zwischenzeitlich bricht ein Feuer aus. Im Krankenhaus erliegt der Italiener seinen schweren Verletzungen.
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Foto 15/31 Die Saison 1988 steht ganz im Zeichen der McLaren-Dominanz. Alain Prost und Ayrton Senna gewinnen zusammen 15 der 16 Rennen und sind auch in Montreal nicht zu schlagen. Am Ende hat der Brasilianer rund fünf Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen, Thierry Boutsen hat als Dritter bereits über 50 Sekunden Rückstand auf den späteren Weltmeister.
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Foto 16/31 Nur ein Jahr später gelingt Boutsen an gleicher Stelle sein erster Formel-1-Sieg. In einem - wieder einmal - chaotischen und verregneten Rennen profitiert der Belgier unter anderem von der Disqualifikation von Nigel Mansell und den Ausfällen von Senna und Prost. Da Teamkollege Riccardo Patrese als Zweiter ins Ziel kommt, ist es der zweite Williams-Doppelsieg in Kanada nach Jones/Reutemann 1980.
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Foto 17/31 Genau zehn Jahre nachdem Pironi wegen eines Frühstarts der Sieg in Kanada nachträglich aberkannt wurde, ereilt Gerhard Berger 1990 dasselbe Schicksal. Der McLaren-Pilot sieht zwar als erster die Zielflagge, erhält allerdings eine einminütige Zeitstrafe und wird so lediglich Vierter. Den Sieg erbt Teamkollege Senna, für den es sein zweiter und letzter Triumph in Montreal ist.
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Foto 18/31 Sennas Landsmann Piquet macht sich 1991 zum damals erfolgreichsten Fahrer in Montreal. Der Brasilianer ist der erste Formel-1-Pilot, der dreimal in Kanada gewinnen kann. Gleichzeitig ist es der letzte Grand-Prix-Sieg in der Karriere des dreimaligen Weltmeisters. Sein Sieg kommt allerdings auf äußerste kuriose Art und Weise zu Stande...
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Foto 19/31 Mansell liegt in der letzten Runde eigentlich uneinholbar in Führung, nimmt Geschwindigkeit raus und winkt den Fans im Gefühl des sicheren Sieges zu. Doch dann bleibt sein Williams wenige 100 Meter vor dem Ziel stehen, offiziell wegen Elektronikproblemen. Hinter den Kulissen wird allerdings vermutet, dass der Brite die Drehzahl zu stark absinken ließ und den Motor abwürgte. Am Ende wird er noch als Sechster gewertet.
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Foto 20/31 Der bis heute erfolgreichste Pilot in Kanada ist Michael Schumacher. Sage und schreibe siebenmal steht Schumi während seiner Formel-1-Karriere in Kanada ganz oben auf dem Podium. Seinen ersten Triumph in Montreal feiert er 1994, als er das Rennen klar vor Damon Hill und Jean Alesi gewinnt.
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Foto 21/31 Ein Jahr später feiert Alesi an gleicher Stelle den ersten und einzigen Sieg seiner Formel-1-Karriere. Schumacher sieht bereits wie der sichere Sieger aus, muss wegen eines Elektronikproblems allerdings einen Boxenstopp einlegen, der mehr als 70 Sekunden dauert. Für Ferrari ist es der erste Sieg seit fast einem Jahr.
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Foto 22/31 1997 sorgt Olivier Panis für eine Schrecksekunde. Der Franzose bricht sich bei einem schweren Unfall beide Beine. Anschließend kann der Sieger des Monaco-Grand-Prix 1996 nie wieder an seine Leistungen anknüpfen. Das Rennen wird nach dem schweren Unfall vorzeitig abgebrochen, Michael Schumacher gewinnt vor Alesi und Giancarlo Fisichella.
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Foto 23/31 Der Abflug, den Alex Wurz 1998 hinlegt, sieht zwar deutlich spektakulärer aus, hat allerdings glücklicherweise keine ähnlichen Folgen. Der Österreicher überschlägt sich nach dem Start gleich dreimal, sitzt allerdings beim anschließenden Neustart schon wieder im T-Car und wird am Ende Vierter - seine beste Platzierung der gesamten Saison. Der Sieger heißt erneut Michael Schumacher.
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Foto 24/31 1999 markiert die Geburtsstunde der "Wall of Champions". Im Rennen parken die drei Weltmeister Damon Hill, Michael Schumacher und Jacques Villeneuve nacheinander ihre Autos in der Mauer nach der letzten Kurve. Insgesamt viermal rückt das Safety-Car an diesem Nachmittag aus - damals ein Rekord. Den Sieg schnappt sich Mika Häkkinen.
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Foto 25/31 2001 sorgt Montreal mal wieder für eine Premiere: Erstmals belegen zwei Bruder die ersten zwei Plätze auf einem Formel-1-Podium. Ganz oben steht allerdings überraschenderweise nicht Michael sondern Bruder Ralf Schumacher, der in Kanada seinen zweiten Saisonsieg feiert. 2003 gibt es in Kanada einen weiteren Doppelsieg der Schumacher-Brüder, da hat Michael dann allerdings die Nase vorne.
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Foto 26/31 Das erste Mal vergisst man nie: 2007 feiert Lewis Hamilton in Montreal seinen ersten Sieg in der Formel 1. Die Plätze zwei und drei gehen an Nick Heidfeld und Alex Wurz. Die zweite Geschichte des Rennens schreibt allerdings ein anderer Debütant...
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Foto 27/31 Robert Kubica geht zum ersten Mal in Montreal an den Start und erlebt im Rennen den bis dahin heftigsten Unfall seiner Karriere. Nach einer Kollision mit Jarno Trulli schlägt der BMW des Polen in die Mauer ein, überschlägt sich und wird völlig zerstört. Wie durch ein Wunder übersteht Kubica den Unfall ohne schwerere Verletzungen und muss anschließend nur ein Rennen pausieren.
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Foto 28/31 Triumph und Tragödie ganz nah beieinander: Nur ein Jahr nach seinem schweren Unfall feiert Kubica ausgerechnet in Montreal den ersten und einzigen Sieg seiner Formel-1-Karriere. Leidtragender ist Teamkollege Heidfeld, der den Polen Mitte des Rennens ohne Gegenwehr passieren lässt, damit dieser seine Strategie ausspielen kann. Dadurch hat der Deutsche am Ende keine Chance mehr auf den einzigen Formel-1-Sieg seiner Karriere und wird nur Zweiter.
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Foto 29/31 Für eine Kuriosität sorgt eine rote Ampel am Boxenausgang, die Hamilton und Nico Rosberg übersehen. Kimi Räikkönen, der ordnungsgemäß anhält, wird zunächst von Hamilton gerammt, Rosberg fährt ebenfalls noch auf die beiden auf. Resultat: Aus für Räikkönen und Hamilton, zusätzlicher Boxenstopp und damit keine Punkte für Rosberg.
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Foto 30/31 Vorhang auf für das längste Formel-1-Rennen aller Zeiten: Inklusive Unterbrechung dauert der Große Preis von Kanada 2011 4:04:38,537 Stunden. Fünfmal kommt das Safety-Car zum Einsatz, insgesamt werden 30 der 70 Runden hinter dem Fahrzeug von Bernd Mayländer absolviert - Rekord.
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Foto 31/31 Der Sieger des verregneten Rennens heißt Jenson Button, der sage und schreibe sechsmal für Strafen, Reparaturen oder Reifenwechsel an der Box ist. In der letzten Runde nutzt der Brite einen Fehler von Sebastian Vettel eiskalt aus und schnappt sich den Sieg, obwohl er nach der Hälfte des Rennens noch an letzter Position gelegen hatte.