Frauen erobern die Formel 1
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Foto 1/18 Jahresrückblick 2012
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Foto 2/18 Mit ihr fing alles an: Maria Teresa de Filippis war 1958 in Monaco die erste Frau, die versuchte, sich für ein Formel-1-Rennen zu qualifizieren. Das gelang ihr aber erst später in jenem Jahr, als sie in Spa-Francorchamps Zehnte wurde. Als Teenager noch vom Reitsport begeistert, begann sie ihre Karriere als Rennfahrerin, nachdem ihre Brüder gewettet hatten, dass sie am Steuer eines Sportwagens keine Chance haben würde. De Filippis gewann aber gleich ihr erstes Autorennen in einem FIAT 500. Kleine Randnotiz: Bei ihrer Formel-1-Premiere in Monaco 1958 scheiterte auch ein gewisser Bernard Charles Ecclestone an der Qualifikation.
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Foto 3/18 Im Ersatzauto von David Coulthard durfte Sarah Fisher in Indianapolis 2002 Demorunden drehen, doch der McLaren-Gaststar war um 19 Sekunden langsamer als Michael Schumacher. "Über eine ganze Renndistanz könnte eine Frau physisch nicht mit Männern mithalten", urteilte BMW-Sportchef Gerhard Berger damals, wohingegen Landsmann Niki Lauda, seinerzeit Jaguar-Teamchef, laut Fisher weniger skeptisch war: "Niki Lauda war der Erste, der mich angesprochen hat." Zwischen de Filippis und Fisher lagen noch Desiree Wilson, Lella Lombardi, die "Tigerin von Turin" (bis heute die einzige Frau mit Formel-1-Punkten) und Flavio Briatores Ex-Liebesgespielin Giovanna Amati.
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Foto 4/18 Drei Jahre nach Sarah Fisher schaffte Katherine Legge bei ihrem von Paul Stoddart eingefädelten Formel-1-Test in Vallelunga 2005 nur zwei Runden, bis sie ihren Minardi crashte. Erst tags darauf konnte das Programm fortgesetzt werden, diesmal immerhin über 27 Runden. Legge schaffte es nie in die Königsklasse, brachte es aber in der nordamerikanischen ChampCar-Serie zu zwölf Führungsrunden und zwei sechsten Plätzen, ehe sie drei Jahre lang für Audi in der DTM fuhr. Heute ist sie mit dem ehemaligen DTM-Piloten Peter Terting verlobt und fährt IndyCar.
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Foto 5/18 Ihr wurde der Motorsport quasi in die Wiege gelegt: Vater Emilio war in den 1970er-Jahren Formel-1-Pilot (wenn auch mit mäßigem Erfolg), Bruder Emilio jun. ist ebenfalls Automobil-Rennfahrer. Die hübsche Maria war schon 24 Stunden von Daytona, Tourenwagen-Weltmeisterschaft und Formel Superleague gefahren, ehe sie im August 2011 vor den Augen von Bernie Ecclestone in Le Castellet einen Renault R29 testen durfte. 2012 wurde sie als Testfahrerin von Marussia engagiert, doch bei einem unglücklichen Testunfall auf dem Flugfeld in Duxford zog sie sich schwere Verletzungen zu und verlor ihr rechtes Augenlicht. Im Oktober 2013 dann der Schock: Maria de Villota stirbt an den Spätfolgen des Unfalls
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Foto 6/18 Susie Stoddarts Karriere kann man durchaus als klassisch bezeichnen: Vom Kartsport ging es über die Formel Ford, die Formel Renault, die Formel 3 und den Porsche-Carrera-Cup ab 2006 in die DTM. Ihr heutiger Ehemann Toto Wolff, dessen Namen sie bei der Hochzeit auf Capri 2011 angenommen hat, war damals noch mit der ehemaligen Miss Austria Patricia Kaiser zusammen. Heute ist Susie Wolff Entwicklungsfahrerin des Williams-Teams, bei dem ihr Ehemann zu den wichtigsten Aktionären gehört. Im Oktober absolvierte sie in Silverstone erstmals einen echten Formel-1-Test.
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Foto 7/18 Diese Frau war die Pionierin jener "Schattenfrauen und -männer", die bei jedem Interview neben ihrem Schützling stehen und das Diktiergerät reinhalten, damit die Aussagen im Nachhinein nicht verdreht werden können: Sabine Kehm. Die gelernte Journalistin kam von der Tageszeitung Die Welt im Jahr 1994 zur Formel 1, weil sich keiner der etablierten Kollegen der Sportredaktion für den Motorsport herablassen wollte. Seit 1999 ist sie Medienbetreuerin eines der bekanntesten und wohlhabendsten Sportstars der Welt, und Michael Schumachers Comeback von 2010 bis 2012 begleitete sie sogar als dessen Managerin. Als solche hat sie Millionendeals eingefädelt und an diesen mitverdient.
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Foto 8/18 Auch Sebastian Vettel hat eine Blondine an seiner Seite: Britta Roeske wurde einst von Flavio Briatores "rechter Hand" Patrizia Spinelli in die Formel 1 geholt und dockte später bei Red Bull an. Dort kümmerte sie sich ab 2009 um Sebastian Vettel, der von der Zusammenarbeit so begeistert war, dass er Roeske auf seine eigene Gehaltsliste nahm. Wem "Super-Seb" eines seiner wenigen Interviews gibt und wem nicht, entscheidet einzig und allein die sympathische Deutsche.
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Foto 9/18 Während die Damen Kehm und Roeske als politisch korrekt bekannt sind, spielt Oksana Kossatschenko vermutlich ganz bewusst mit ihrem Ruf als "russischer Hardliner". Die Blondine trinkt gern Wodka und teilt GP2-Mechanikern schon mal eine Ohrfeige aus, wenn das Auto ihres Fahrers nicht richtig betreut wird. Aber politisch einflussreich ist sie weniger als Managerin von Witali Petrow, sondern vielmehr als enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin, den sie in Fragen rund um den russischen Grand Prix gegenüber Bernie Ecclestone vertritt.
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Foto 10/18 Es muss nicht immer eine Popsängerin oder ein Supermodel sein: Mark Webber (36) ist schon seit 1996 mit seiner um 13 Jahre älteren Managerin Ann Neal zusammen. Neal brachte ihren Lebensgefährten in einer Zeit, als seine Karriere zu versanden schien, nach Europa, verhalf ihm 2002 in die Formel 1. Zwischendurch gab sie das Management an Flavio Briatore ab. Dass die ungewöhnliche Beziehung immer noch hält, liegt wohl daran, dass sie das Herz ihres Partners nicht mit einem lasziven Augenaufschlag, sondern mit ihrer Persönlichkeit und Bodenständigkeit erobert hat.
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Foto 11/18 Während ihr Bruder Eddie einer der letzten Playboys der Formel 1 war und sich gerne mit Society-Eroberungen wie Pamela Anderson und Julia Stiles brüstet, gilt Sonia Irvine in der Branche als emsige und zuverlässige Arbeiterin. Auch ihr dichtet man im Paddock Techtelmechtel mit dem einen oder anderen Grand-Prix-Piloten an, etabliert hat sie sich aber als erfolgreiche Unternehmerin mit ihrer Formel-1-Glamourparty Amber Lounge, inzwischen seit einem Jahrzehnt fester Bestandteil eines jeden Monaco-Wochenendes und seit einigen Jahren weltweit expandierend.
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Foto 12/18 Frauen gibt es in der Formel 1 zu Hauf, selten jedoch in leitenden technischen Positionen. Antonia Terzi arbeitete bis 2002 unter Rory Byrne in der Ferrari-Designabteilung, ehe sie von Williams verpflichtet wurde. Dort zeichnete sie als Chefdesignerin den berühmten FW26 mit "Hammerhai-Nase" - und unterschrieb damit ihre Kündigung. Aufgrund dieser Enttäuschung kehrte sie dem Motorsport den Rücken. Heute ist sie an einer Universität im Bereich Luftfahrt tätig.
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Foto 13/18 Cara Tredget kennt man zwar nicht aus der Öffentlichkeit, aber ihre Position als Shells Technologie-Manager für Ferrari ist für den Erfolg des italienischen Traditionsteams von essentieller Bedeutung. Tredget arbeitet abwechselnd im britischen Chester und in Maranello und ist für die koordinierte Weiterentwicklung von Treib- und Schmierstoffen für das Ferrari-Team zuständig. 2012 war erst ihre zweite volle Saison in der Formel 1.
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Foto 14/18 Im Fußball sind Schiedsrichter zumeist auf dem Platz stehende Hassfiguren, in der Formel 1 oft anonyme Bürokraten - aber kaum jemand würde wohl glauben, dass eine 26 Jahre junge Frau darüber mitentscheidet, wer eine Durchfahrstrafe aufgebrummt bekommt oder nachträglich disqualifizieren muss. Bellot ist seit diesem Jahr wohl nicht nur der jüngste, sondern auch der hübscheste FIA-Rennkommissar in der Königsklasse. Motorsport-Schiedsrichter zu werden war ihr Kindheitstraum - und den erfüllte sie sich bei nationalen Rennen in Spanien schon im Alter von 16 Jahren.
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Foto 15/18 Sohn Jonathan traute Frank Williams nie zu, sein Formel-1-Team zu leiten, obwohl dieser bei iSport in der GP2 seine ersten Erfahrungen im Motorsport-Management sammelte. Aber Tochter Claire führte der "Rollstuhlgeneral" behutsam an höhere Aufgaben heran, und dieses Jahr übernahm die Britin sogar den Sitz ihres Vaters im Vorstand des Rennstalls. Gemeinsam mit Toto Wolff stellt sie die neue Führungsriege beim börsennotierten Traditionsteam dar.
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Foto 16/18 Monisha Kaltenborn war schon als kleines Mädchen in Indien von den Rallye-Autos in der Nähe ihrer Heimat fasziniert, doch dass sie eines Tages die erste Teamchefin der Formel 1 werden würde, hätte die Österreicherin wohl nie erwartet. Die gelernte Juristin kümmerte sich beim Liechtensteiner Vermögensverwalter Fritz Kaiser um die Agenden von Peter Sauber, der sie 2000 nach Hinwil holte und ihr 2001 einen Sitz in der Geschäftsführung gab. Spätestens seit dem BMW-Ausstieg ist Kaltenborn eine der Schlüsselfiguren bei Sauber - und seit 2012 auch offiziell Teamchefin.
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Foto 17/18 Seit 2008 war Bernie Ecclestone einer der reichsten Junggesellen Europas, aber Bernie blieb nicht lange alleine: Fabiana Flosi, eine der Mitorganisatorinnen des Grand Prix von Brasilien in Sao Paulo, wurde 2010 erstmals an der Seite des Formel-1-Geschäftsführers gesehen. Im August 2012 heiratete das Paar, Red-Bull-Teamchef Christian Horner soll Trauzeuge gewesen sein. Flosi ist um zarte 46 Jahre jünger als der zum dritten Mal verheiratete Ecclestone und ist die neue "First Lady" im Formel-1-Paddock.
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Foto 18/18 Sie sind durch die Formel 1 reich geworden, ohne je einen Finger dafür krumm gemacht zu haben: Slavica Ecclestone ließ sich im Jahr 2009 von ihrem Bernie scheiden, den sie 1982 in Monza während ihrer Tätigkeit als Model kennen und lieben gelernt hatte. Der Legende nach soll "Mr. E." seinem Scheidungsanwalt gesagt haben: "Slavica kann alles haben, was sie will." Was diese zur Milliardärin machte und die Töchter Tamara und Petra noch reicher, als sie ohnehin schon waren. Allerdings sagt jemand, der den 82-Jährigen gut kennt: "Bernie ärgert sich sehr darüber, wie seine Töchter mit ihrem Geld umgehen. Aber was soll er dagegen machen?"