Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

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Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Redaktion » 15.12.2024, 08:38

Obwohl die Teams von mehr Rennen finanziell profitieren, finden nun auch Toto Wolff und Helmut Marko, dass 24 Grands Prix pro Saison zu viel sind

Für die hart arbeitenden Mechaniker geht die längste Saison aller Zeiten zu Ende

2024 war mit 24 Grands Prix und sechs F1-Sprints die längste Rennsaison in der bisherigen Geschichte der Formel 1. Mehr Rennen bedeuten mehr Geld, und somit haben die Eigentümer der Königsklasse den Kalender in den vergangenen Jahren immer weiter expandiert.

Noch im Jahr 2003, als Michael Schumacher zum sechsten Mal Weltmeister wurde, bestand der Kalender aus den "klassischen" 16 Rennen. 2004 waren es dann schon 18, 2005 19 Grands Prix. Erst 2012 wurde mit 20 Rennen eine bis dahin neue Rekordsaison gefahren, damals noch unter der Regie von Bernie Ecclestone.

2017 übernahm dann der amerikanische Medienkonzern Liberty Media die Formel 1 und expandierte diese vom Ausgangspunkt 20 auf 2018 erstmals 21 und 2021 erstmals 22 Rennen. 23 Rennen wurden übersprungen, sodass die Formel 1 2024 bei 24 Grands Prix angelangt ist. Und die nächsten Länder (unter anderem Ruanda, Südafrika, Südkorea, Thailand) stehen schon in der Warteschlange.

25 Rennen sind das regulatorische Limit

Das aktuelle Concorde-Agreement, so etwas wie die "Verfassung" der Formel 1, lässt bis zu 25 Veranstaltungen in einem Kalenderjahr zu. Aber Toto Wolff warnt: "Es ist über dem Limit. Und wir reisen ja noch bequem. Die Mechaniker, die auf- und abbauen, fliegen Economy. Man sieht in den Gesichtern der Leute jetzt: Es geht nicht mehr", sagt der Mercedes-Teamchef.

Ein besonders extremes Beispiel sei der letzte Tripleheader der Saison gewesen, mit Las Vegas, Katar und Abu Dhabi innerhalb von drei aufeinanderfolgenden Wochenenden: "Las Vegas ist brutal. Du siehst das Tageslicht nur ganz wenige Stunden, legst dich ins Bett, weißt nicht, ob du essen sollst oder nicht. Dann wachst du zu Mittag auf, oder ganz in der Früh, da waren wir alle unterschiedlich. Und das nimmt einem vom Rhythmus so mit, dass du dich davon kaum erholen kannst."

In einer Sondersendung des ORF anlässlich des Saisonabschlusses in Abu Dhabi trafen am Sonntagabend Wolff, Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko und Alexander Wurz aufeinander, der Formel-1-Experte des österreichischen Senders, der gleichzeitig Vorsitzender der Fahrergewerkschaft GPDA ist.

Und auch Wurz sagt wie Wolff: "Ich persönlich find's zu viel. Mir wären 16 Rennen am liebsten. Einfach von der sportlichen Übersättigung her." Aber: "Die weltweiten Einschaltquoten sind immer gut. Die Formel 1 boomt halt, und die Leute wollen es sehen. 24 geht für die Teams noch, geht für die Ingenieure gerade noch, auch für die Fahrer."

Es ist ein Konflikt, der in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert wurde. Einerseits verdient die Formel 1 an mehr Rennveranstaltungen, und auch die Teams partizipieren von diesem Geldkuchen und profitieren somit finanziell. Andererseits klagen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Teams vor Ort an den Rennstrecken zunehmend darüber, dass die Belastungen zu hoch werden und wegen der immer länger werdenden Abwesenheiten von zu Hause kaum noch Zeit für Familie und Freunde bleibt.

Marko: Bei mehr Rennen brauchen wir zwei Crews

Selbst Helmut Marko, der einen Ruf als "harter Knochen" genießt, räumt inzwischen ein: "Ich glaube, 24 ist absolut an der Grenze. Wobei wir im Senior Management ja privilegiert sind. Aber man muss an die Mechaniker denken."

"Ein Beispiel: Das Rennen in Las Vegas findet zu später Nachtstunde statt. Du fliegst dann 14 bis 16 Stunden, und es geht in einer ganz anderen Zeitzone weiter. Ich glaube, man muss die ganze Reihenfolge besser koordinieren, um diese 24 Rennen im Kalender zu halten. Das ist auch eine Umweltsache, dass man nicht kreuz und quer durch die Welt fliegt. Aber mehr als 24 ist aus meiner Sicht aufgrund der Belastung nicht möglich. Außer du fängst mit zwei Crews an."

Ein besonders extremes Beispiel hat Toto Wolff und um Las Vegas miterlebt: "Ich hatte einen Termin, einen Sponsorevent auf Hawaii. Da war ich genau 18 Stunden. Ich bin von Austin sieben Stunden da rübergeflogen, dann 18 Stunden dort, und dann wieder zurück. Hawaii hört sich super an, aber wenn man nicht am Strand ist, sondern in einem Hotel und zu einem Event geht, ist es nicht so lustig. Das war brutal."

Doch auch wenn die Formel 1 angekündigt hat, den Rennkalender in Zukunft besonders geografisch besser zu gruppieren: Zumindest für 2025 ist keine unmittelbare Erleichterung in Sicht. Geplant sind wieder 24 Grands Prix, mit einem Saisonfinale am 7. Dezember. Und der Tripleheader mit Las Vegas, Katar und Abu Dhabi bleibt genau so, wie er 2024 war.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 15.12.2024, 08:38, insgesamt 10-mal geändert.

abloo
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Re: Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

Beitrag von abloo » 15.12.2024, 09:04

Ein besonders extremes Beispiel hat Toto Wolff und um Las Vegas miterlebt: "Ich hatte einen Termin, einen Sponsorevent auf Hawaii. Da war ich genau 18 Stunden. Ich bin von Austin sieben Stunden da rübergeflogen, dann 18 Stunden dort, und dann wieder zurück. Hawaii hört sich super an, aber wenn man nicht am Strand ist, sondern in einem Hotel und zu einem Event geht, ist es nicht so lustig. Das war brutal."
Jetzt bin ich verwirrt...
im ORF erklärt Wolff: "Er bleibt in Las Vegas, ich fahre nach Los Angeles." Dort hat Wolff noch eine Verabredung mit seinen älteren Kindern, ehe der Rückflug Richtung Europa ansteht.


Quelle; https://www.formel1.de/news/news/2024-1 ... les-fahren

Das beisst sich grad. Entweder hat man zeit und feiert oder man hetzt nach hawaii zum termin. Beides wird so wohl nicht stimmen können

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Re: Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

Beitrag von Spocki » 15.12.2024, 09:09

abloo hat geschrieben: 15.12.2024, 09:04
Ein besonders extremes Beispiel hat Toto Wolff und um Las Vegas miterlebt: "Ich hatte einen Termin, einen Sponsorevent auf Hawaii. Da war ich genau 18 Stunden. Ich bin von Austin sieben Stunden da rübergeflogen, dann 18 Stunden dort, und dann wieder zurück. Hawaii hört sich super an, aber wenn man nicht am Strand ist, sondern in einem Hotel und zu einem Event geht, ist es nicht so lustig. Das war brutal."
Jetzt bin ich verwirrt... War wolff nicht von den fahrleistungen von russell so erfreut das damals nicht das angebot aufkam das wolff russel mit nach los angeles nehmen wollte zum feiern weil wolff ein haus in los angeles hat?

Das beisst sich grad. Entweder hat man zeit und feiert oder man hetzt nach hawaii zum termin. Beides wird so wohl nicht stimmen können
Nein das war so. Es hieß ja auch er habe ältere Kinder in Los Angeles, scheinbar aus einer früheren Ehe.

Vielleicht wurde das auch einfach falsch übersetzt. Letztens gab es ja auch eine kontroverse Aussage bzgl. Hamilton und seiner fünf Sekunden Strafe in Las Vegas, die so nicht gestimmt hatte.

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Re: Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

Beitrag von Senninha » 15.12.2024, 09:16

24 Rennen ist doch eine gute Zahl, sind wir mal ehrlich. Keiner braucht irgendwelche Formel 1 Rennen um die Weihnachtszeit und die Sommerpause sollte es auch geben. Eine Saison von März - November geht völlig in Ordnung.

Ich hoffe, hier siegt die Vernunft über den Kommerz.
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Re: Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

Beitrag von Simtek » 15.12.2024, 10:08

Wolff, Marko und co hätten LM ja schon mal früher aufs Dach steigen können. Aber bislang wurde der Rennkalender und Einnahmen immer größer und jetzt auf einmal ist es doch zu viel (also Rennen nicht Einnahmen)
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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Re: Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

Beitrag von G.E. » 15.12.2024, 10:11

Ab dem zwanzigsten Rennen hat es selbst als Zuschauer schon genervt
Dann diese total bescheuerten Zeiten, mitten in der Nacht.
Dazu noch diese ganzen überflüssigen Sprintrennen

Es macht gegen Ende der Saison einfach keinen richtigen Spass mehr, und ich bin da nur noch halb dabei.

Es ist einfach zu viel.
Wenn ich dann noch an sie Leute denke, die dort arbeiten müssen.
Schön geht anders.
Interessant geht anders

Hier wird Langeweile provoziert.
Wer einen Schreibfehler findet, darf ihn gerne behalten.
Der Zeitgeist treibt dank grenzenloser Verrohung und Verblödung im Internet die schönsten Blüten.
G.E.

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Re: Toto Wolff über "brutalen" Rennkalender 2024: "Es geht nicht mehr"

Beitrag von Simtek » 15.12.2024, 10:21

G.E. hat geschrieben: 15.12.2024, 10:11 Ab dem zwanzigsten Rennen hat es selbst als Zuschauer schon genervt
Dann diese total bescheuerten Zeiten, mitten in der Nacht.
Dazu noch diese ganzen überflüssigen Sprintrennen

Es macht gegen Ende der Saison einfach keinen richtigen Spass mehr, und ich bin da nur noch halb dabei.

Es ist einfach zu viel.
Wenn ich dann noch an sie Leute denke, die dort arbeiten müssen.
Schön geht anders.
Interessant geht anders

Hier wird Langeweile provoziert.
Das sag ich schon seit langem. Wenn ich Tag für Tag meine Leibspeise serviert bekomme, schmeckt es mir irgendwann auch nicht mehr.
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Old-Guard » 15.12.2024, 11:24

Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.

Ein Sprichwort, was FOM/LM wohl nicht kennt, aber durchaus lernen muß. Der Hype wird auch Mal sein Ende haben und dies könnte schnell und brutal eintreten.
BWOAH! :biggrin:

Scorp!on
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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Scorp!on » 15.12.2024, 11:56

Redaktion hat geschrieben: 15.12.2024, 08:38 Andererseits klagen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Teams vor Ort an den Rennstrecken zunehmend darüber, dass die Belastungen zu hoch werden und wegen der immer länger werdenden Abwesenheiten von zu Hause kaum noch Zeit für Familie und Freunde bleibt.
Wie bereits schon mal gesagt, ja man sucht es sich aus und es ist ein Privileg diese Arbeit..
Aber gerade bei diesem Triple war ich 3,5 Wochen weg.
Das merkt man...Beim Test waren alle nur noch müde, gereizt und fertig. Ja die Hotels sind teilweise toll etc. aber man ist fast 24/7 mit den gleichen Leuten und es dreht sich praktisch NUR um die Arbeit.

Übrigens Red Bull löst das ziemlich geschickt...die haben eine Auf- und Abbaucrew. Also sogar Mechaniker die "nur" das Auto aufbauen damit die Rennmechaniker sich erholen können.
Bei uns gab es nicht einen einzigen Day-Off (ausser der Reisetag am Montag). Also für bestimme Leute...Ingi's kommen erst am Donnerstag an die Strecke. Mechaniker haben Grundsätzlich am Dienstag frei, ausser es steht zu viel Arbeit an die man an einem Mittwoch nicht fertig bekommt, dann kommen sie am Dienstag noch ausladen und vorbereiten. Meist für 2-5 Stunden.


Schon klar das es Zeit braucht so eine "zweite" Crew erst mal aufzubauen. Aber jo, 24 Rennen ist echt brutal. Und ich habe in meinem Team noch das Glück mit der Rotation, haben es nächstes Jahr auch entsprechend geplant das keiner ein Triple am Stück machen muss. Aber wir müssen schon ab Dienstagmorgen vor Ort sein durch unseren Job (also mindestens einer von uns).
Hoffe bei den Mechaniker wird das auch bald der Fall sein das sie eine Aufbaucrew bekommen. Die Mechaniker selbst müssen fast alle Rennen machen, alleine wegen den Pitstop's. Da spielt man sich mit den Leuten ein.

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Old-Guard » 15.12.2024, 12:34

Scorp!on hat geschrieben: 15.12.2024, 11:56
Redaktion hat geschrieben: 15.12.2024, 08:38 Andererseits klagen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Teams vor Ort an den Rennstrecken zunehmend darüber, dass die Belastungen zu hoch werden und wegen der immer länger werdenden Abwesenheiten von zu Hause kaum noch Zeit für Familie und Freunde bleibt.
Wie bereits schon mal gesagt, ja man sucht es sich aus und es ist ein Privileg diese Arbeit..
Aber gerade bei diesem Triple war ich 3,5 Wochen weg.
Das merkt man...Beim Test waren alle nur noch müde, gereizt und fertig. Ja die Hotels sind teilweise toll etc. aber man ist fast 24/7 mit den gleichen Leuten und es dreht sich praktisch NUR um die Arbeit.

Übrigens Red Bull löst das ziemlich geschickt...die haben eine Auf- und Abbaucrew. Also sogar Mechaniker die "nur" das Auto aufbauen damit die Rennmechaniker sich erholen können.
Bei uns gab es nicht einen einzigen Day-Off (ausser der Reisetag am Montag). Also für bestimme Leute...Ingi's kommen erst am Donnerstag an die Strecke. Mechaniker haben Grundsätzlich am Dienstag frei, ausser es steht zu viel Arbeit an die man an einem Mittwoch nicht fertig bekommt, dann kommen sie am Dienstag noch ausladen und vorbereiten. Meist für 2-5 Stunden.


Schon klar das es Zeit braucht so eine "zweite" Crew erst mal aufzubauen. Aber jo, 24 Rennen ist echt brutal. Und ich habe in meinem Team noch das Glück mit der Rotation, haben es nächstes Jahr auch entsprechend geplant das keiner ein Triple am Stück machen muss. Aber wir müssen schon ab Dienstagmorgen vor Ort sein durch unseren Job (also mindestens einer von uns).
Hoffe bei den Mechaniker wird das auch bald der Fall sein das sie eine Aufbaucrew bekommen. Die Mechaniker selbst müssen fast alle Rennen machen, alleine wegen den Pitstop's. Da spielt man sich mit den Leuten ein.
Schön von Dir zu lesen und Danke für die gewährten Einblicke in das "Geschehen". :) :thumbs_up:
BWOAH! :biggrin:

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Baumarkt » 15.12.2024, 14:15

Da geht noch definitiv mehr 30 sind schon realistisch

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Arpi » 15.12.2024, 15:17

24 Rennen (und 24 Qualis) + 6 Sprints (und 6 Qualis) sorgt bei mir für massiv fallendes Interesse.

Man ist mittlerweile so übersättigt davon, dass es keinen Spaß mehr macht. Ich sehe die F1 mittlerweile seit 25 Jahren, früher als es noch 16 Rennen gab, also an jedem zweiten WE war das sensationell. Man hatte eine richtige Vorfreude drauf. Wartete sodann auf Häkkinen und Schumacher.

Aber das ist bei mir jetzt auf einem Tiefpunkt angekommen. Ich habe dieses Jahr viele Rennen einfach weg gelassen und mir die youtube Zusammenfassung angesehen.

Die Sprints können meinetwegen komplett weg, das das zu viel Zeit vom WE wegnimmt.

Auch die Strecken sind gefühlt irgendwie immer langweiliger geworden, in Kombination mit dem Vorbeifahren (statt überholen) per DRS nimmt das schon viel von der früheren Spannung und dem Spaß weg. Leider...

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Shogun » 15.12.2024, 16:16

Durch die Sprints ist ja ein weiterer Stressfaktor dazu gekommen, denn eigentlich keiner braucht.

Ich denke die Saison wäre etwas erträglicher ohne die Sprints und die ganzen triple Header. Rennen in zwei Wochen Rhythmus und dann nur Double Header wären mal ein Ansatz denn man auch mal nutzen kann

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von _alec » 15.12.2024, 16:31

Scorp!on hat geschrieben: 15.12.2024, 11:56
Redaktion hat geschrieben: 15.12.2024, 08:38 Andererseits klagen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Teams vor Ort an den Rennstrecken zunehmend darüber, dass die Belastungen zu hoch werden und wegen der immer länger werdenden Abwesenheiten von zu Hause kaum noch Zeit für Familie und Freunde bleibt.
Wie bereits schon mal gesagt, ja man sucht es sich aus und es ist ein Privileg diese Arbeit..
Aber gerade bei diesem Triple war ich 3,5 Wochen weg.
Das merkt man...Beim Test waren alle nur noch müde, gereizt und fertig. Ja die Hotels sind teilweise toll etc. aber man ist fast 24/7 mit den gleichen Leuten und es dreht sich praktisch NUR um die Arbeit.

Übrigens Red Bull löst das ziemlich geschickt...die haben eine Auf- und Abbaucrew. Also sogar Mechaniker die "nur" das Auto aufbauen damit die Rennmechaniker sich erholen können.
Bei uns gab es nicht einen einzigen Day-Off (ausser der Reisetag am Montag). Also für bestimme Leute...Ingi's kommen erst am Donnerstag an die Strecke. Mechaniker haben Grundsätzlich am Dienstag frei, ausser es steht zu viel Arbeit an die man an einem Mittwoch nicht fertig bekommt, dann kommen sie am Dienstag noch ausladen und vorbereiten. Meist für 2-5 Stunden.


Schon klar das es Zeit braucht so eine "zweite" Crew erst mal aufzubauen. Aber jo, 24 Rennen ist echt brutal. Und ich habe in meinem Team noch das Glück mit der Rotation, haben es nächstes Jahr auch entsprechend geplant das keiner ein Triple am Stück machen muss. Aber wir müssen schon ab Dienstagmorgen vor Ort sein durch unseren Job (also mindestens einer von uns).
Hoffe bei den Mechaniker wird das auch bald der Fall sein das sie eine Aufbaucrew bekommen. Die Mechaniker selbst müssen fast alle Rennen machen, alleine wegen den Pitstop's. Da spielt man sich mit den Leuten ein.
Scorpion du Fauler Sack ..schau mal das was arbeitest, statt von Arbeit zu schreiben :D :D :D

..den musste ich jetzt los werden :D :D

Klar ist das nicht lustig. Ich hab das schon nach 20 Rennen kommen sehen.
Bei 52 Wochen die das Jahr hat, ist 1x Winterpause mit 12 Wochen Sommerpause mit 4
und die Herbstpause mit 4 Wochen dabei. 52-20 = 32 Wochen mit 25 Rennen.
Das ist Knechtschaft ..bei denen die nach dem Rennen ins Flugzeug steigen und kurz ihre Freunde oder Verwandten besuchen mag das o.k. sein ..aber die an der Strecke sind und Abbauen oder sonst eine Körperliche Tätigkeit ausüben, muss das ganze gegen Ende ganz schön an die Substanz gehen. Kein Wunder das die Leute dann gereizt sind.

Die Leute sehen oft was sie sehen wollen ..25 GP bei 52 Wochen liest sich super, aber das du keine 27 Wochen frei hast, muss man vielen erklären.
Wenn ich überläge wie mir hier das Wetter zu schaffen macht wenn es umschlägt
und daran denken muss das die Leute vor Ort sich dem "Freiwillig" aussetzen "müssen" :D :D
schmelze ich schon beim Gedanken, 32 Grad Lufttemperatur und 100% Luftfeuchtigkeit :sweat:

Mach das solang du kannst und zahl schön für meine Rente ein :D :D
..die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten ist ein Tunnel..

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Re: Längster Rennkalender: "24 Rennen sind absolut an der Grenze"

Beitrag von Red Baron » 15.12.2024, 18:19

G.E. hat geschrieben: 15.12.2024, 10:11 Dann diese total bescheuerten Zeiten, mitten in der Nacht.
Globale Veranstaltungen haben nun einmal diesen Effekt. Bei lokalen fällt der weg. :winky:
Was für Dich bescheuert ist, ist für mich angenehm.
Old-Guard hat geschrieben: 15.12.2024, 11:24 Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.

Ein Sprichwort, was FOM/LM wohl nicht kennt, aber durchaus lernen muß. Der Hype wird auch Mal sein Ende haben und dies könnte schnell und brutal eintreten.
Dann bricht der Zirkus seine Zelte ab und baut sie mit dem inzwischen verdienten Geld woanders wieder auf.

Das nennt sich, glaube ich, Neuausrichtung das Portfolios. :think:
ICE invites all foreign tourists to a free stay at “Beauty Ranch Alligator Alcatraz.”

Difference “White House” vs. “Nuthouse”’
White Hose is white.
Nuthouse is for milder cases.

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