"Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

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"Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Redaktion » 24.08.2024, 08:34

Im Motorenwerk von Renault ist man nicht begeistert, dass Alpine ein Kundenteam werden soll: In einem Statement fordert man zum Überdenken der Pläne auf

Noch ist offen, wie es mit Alpine 2026 weitergeht

Vertreter des Formel-1-Motorenteams von Renault in Viry-Chatillon haben den französischen Automobilhersteller aufgefordert, die Pläne von Alpine, Kunde von Mercedes zu werden, zu überdenken - sie betrachten die Entscheidung als "Verrat".

Ein Teil der Pläne Alpines in Richtung neues Reglement 2026 sieht vor, das eigene Motorenprogramm einzustampfen und als Kundenteam von Mercedes weiterzumachen. Eine endgültige Entscheidung über den Motorenplan und die Zukunft des Hauptquartiers in Viry wird für den 30. September erwartet.

Renault hat bereits eine Studie in Auftrag gegeben, um den Schwerpunkt des Formel-1-Personals im französischen Werk auf die Entwicklung neuer Technologien zu verlagern.

Die Belegschaft des Renault-Motorenwerks hat sich bereits gegenüber ihren Vorgesetzten und Renault-Geschäftsführer Luca de Meo zur Entscheidung geäußert, das 1977 begonnene Formel-1-Motorenprojekt aufzugeben, doch nun treten Vertreter mit ihren Sorgen an die Öffentlichkeit.

In einer Erklärung des Conseil Social et Economique (Sozial- und Wirtschaftsrat der Mitarbeiter von Alpine in Viry-Chatillon), die Motorsport-Total.com vorliegt, heißt es, dass die technischen Versprechungen des Motors für 2026 die Fortsetzung des Projekts durch Renault mehr als rechtfertige.

Statement spricht von "töten" und "DNA verraten"

Im Statement heißt es: "Die Konzernleitung plant, das Programm 2026 in Viry-Chatillon zu stoppen und sich für die Lieferung eines Motors zu entscheiden, wahrscheinlich von Mercedes.""Als Grund wird eine erhebliche direkte Ersparnis genannt, weil man Entwicklungskosten in Höhe von 120 Millionen Dollar gegen eine jährliche Ausrüstergebühr von 17 Millionen Dollar tauscht."

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Weiter: "Wir verstehen nicht, was es rechtfertigt, diese elitäre Einheit, die der Standort Viry-Chatillon ist, zu töten und ihre Legende und ihre DNA zu verraten, indem man ein Mercedes-Herz in unseren F1-Alpine implantiert.""Die Ankündigung, die Entwicklung und Produktion französischer Motoren für die Formel 1 einzustellen, ist unverständlich. Wir können nicht akzeptieren, dass Alpine und der Renault-Konzern ihrem Image Schaden zufügen und fordern daher Herrn De Meo und seinen Verwaltungsrat auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen."

Erste Tests mit neuem Motor vielversprechend

In dem langen Dokument beschreibt der Sozial- und Wirtschaftsrat, wie Viry einige "aggressive" Entwicklungsziele mit dem neuen Motor erreicht habe, der bei Prüfstandtests ein gutes Potenzial gezeigt habe.

"Mehr als hundert bahnbrechende Konzepte wurden untersucht, von denen fast ein Drittel eine signifikante Leistung auf dem Prüfstand zeigte und in den zukünftigen Alpine-Motor, den AR26, eingebaut werden sollte", heißt es.

Der frühere Teamchef Bruno Famin hatte die Umstrukturierung verkündet

"Ziel war es, das erste Triebwerk von Alpine 2026 Ende des ersten Halbjahres 2024, also eineinhalb Jahre nach Projektstart, zu starten. Am 26. Juni 2024 hat das RE26A, so der Name der ersten Werksversion des AR26, seinen ersten Start auf Prüfstand Nr. 6 in Viry-Chatillon absolviert und damit den angestrebten Termin erreicht."

"Bei diesem ersten Triebwerk fehlt noch fast ein Drittel der Leistungskonzepte, die zuvor auf dem Systemprüfstand validiert wurden und bis Ende 2024 eingeführt werden sollen. Die ersten Testergebnisse sind jedoch vielversprechend."

Neuer Motor wird als "großer Erfolg" angesehen

In der Mitteilung heißt es, dass das Testtriebwerk in den ersten Betriebsstunden eine Leistung von mehr als 400 Kilowatt erreicht habe, was dem Leistungsziel für das erste Rennen im Jahr 2026 sehr nahe komme. Der thermische Wirkungsgrad liege bei 48 Prozent und es habe keine größeren Zuverlässigkeitsprobleme gegeben.


Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von Renault/Alpine

1977: Renault RS01 - Fahrer: Jean-Pierre Jabouille

Der Motor sei um zwölf Prozent kürzer als das derzeit von Alpine verwendete Aggregat, was "erheblichen Spielraum" für eine bessere Integration des Chassis biete. Außerdem liege er unter dem vom Reglement vorgeschriebenen Mindestgewicht, sodass Alpine noch Raum für Ballast hat.

In der Erklärung heißt es weiter: "Der RE26A wird von allen Teams in Viry-Chatillon als großer Erfolg angesehen, ein gut entwickelter Motor mit einem klaren Potenzial, die Ambitionen des Alpine-Teams eineinhalb Jahre vor dem ersten Rennen zu steigern."

Umstrukturierung nicht sinnvoll?

Obwohl Renault versprochen hat, die derzeitigen Mitarbeiter des Formel-1-Programms in Viry in neue Projekte zu transferieren, zu denen auch die Wasserstofftechnologie gehören könnte, hält der Rat dies nicht für sinnvoll."Der Umstrukturierungsplan für den Standort, der am 30. September 2024 endgültig genehmigt werden soll, besteht darin, die Ressourcen auf andere Projekte unter der Leitung von Alpine Racing (Langstreckenrennen, Formel E, Kundenwettbewerbe, Wasserstoffverbrennungsmotor für ein Hypercarund so weiter) zu verlagern, deren Personal bereits voll ausgelastet ist, oder das Engineering auf innovative Projekte zu verlagern, die für die Massenproduktion nützlich sein dürften, aber in diesem Stadium noch nicht definiert sind", betont man.

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"Die Innovation im Automobilsektor konzentriert sich heute auf die Chemie und die Industrialisierung von Batterien, auf 'softwaredefinierte Fahrzeuge' und das autonome Fahren. Die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Viry haben mit diesen Themen nichts zu tun."Alpine lehnt es ab, die Angelegenheit zu kommentieren, aber man geht davon aus, dass die Arbeitnehmervertreter in Viry von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben, Expertenmeinungen zu den geplanten zukünftigen Projekten einzuholen. Dieses Feedback wird für den 30. September erwartet.Bislang hat Alpine noch keine endgültige Entscheidung über das Umwandlungsprojekt in Viry getroffen.

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Tomek333 » 24.08.2024, 09:24

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von draine » 24.08.2024, 10:12

Ja klar, die letzten 10 Jahre fährt man hinterher aber der neue Motor ist gaaaanz sicher der Gamechanger.

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Roliat » 24.08.2024, 10:14

Na dann. Viel Erfolg !
Wird da in Frankreich nicht auch mal gerne der Chef im Rahmen der "Verhandlungen" im Büro festgesetzt ? :mrgreen:

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Jerom∃ » 24.08.2024, 10:33

draine hat geschrieben: 24.08.2024, 10:12 Ja klar, die letzten 10 Jahre fährt man hinterher aber der neue Motor ist gaaaanz sicher der Gamechanger.
Die PUs sind fast bis komplett gleich geblieben die letzten 10 Jahre.
Jetzt ändert sich einiges bei der Leistungsverteilung, da kann man solche Sprünge machen.
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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Pentar » 24.08.2024, 11:10

Redaktion hat geschrieben: 24.08.2024, 08:34 Weiter: "Wir verstehen nicht, was es rechtfertigt, diese elitäre Einheit, die der Standort Viry-Chatillon ist, zu töten und ihre Legende und ihre DNA zu verraten, indem man ein Mercedes-Herz in unseren F1-Alpine implantiert."
Krass ausgedrückt (Wortwahl "töten") - aber im Kern korrekt...

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von matsches » 24.08.2024, 12:27

Jerom∃ hat geschrieben: 24.08.2024, 10:33
draine hat geschrieben: 24.08.2024, 10:12 Ja klar, die letzten 10 Jahre fährt man hinterher aber der neue Motor ist gaaaanz sicher der Gamechanger.
Die PUs sind fast bis komplett gleich geblieben die letzten 10 Jahre.
Jetzt ändert sich einiges bei der Leistungsverteilung, da kann man solche Sprünge machen.
Da gebe ich dir Recht.
Aber möglich - wenn man denn tatsächlich den absoluten Willen dazu gehabt und das Geld dafür ausgegeben hätte - wäre es auch seit 2014 schon gewesen.
Honda hat es ja vorgemacht.
Von der Lachnummer mit dreistelligem PS- Rückstand zum zeitweisen Branchenprimus (aktuell könnte das vielleicht zwar wieder Mercedes sein, aber mit kleinem Abstand).
Bei Renault entstand (von außen) aber irgendwie nie der Eindruck, man würde nun "all in" gehen oder das überhaupt wollen.
Zuletzt geändert von matsches am 24.08.2024, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von h00bi » 24.08.2024, 12:27

Absolut verständlich, dass man der Motorenabteilung nicht mehr vertraut.
Klar kommt ein großteil des Rückstands auch vom Chassis, aber der Motor ist nun mal seit 2014 der schlechteste und man hat auch als es noch ging einfach nicht aufgeholt.
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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von toddquinlan » 24.08.2024, 12:38

die kleinste Violine der Welt spielt meinen Mitleidsmarsch

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Pentar » 24.08.2024, 12:51

h00bi hat geschrieben: 24.08.2024, 12:27 Absolut verständlich, dass man der Motorenabteilung nicht mehr vertraut. ...
Zumal die 2026er-ICE (der Verbrenner) eine erheblich kleinere Rolle (mit deutlich weniger Leistung) spielen wird, als bisher.
Diesen Part - da bin ich mir sicher - werden alle Motorenhersteller nahezu in Perfektion hinbekommen.
Der Elektropart (Rekuperation, MGU-K, Batterie, Elektronik & Programmierung) wird "das Zünglein an der Waage" - und darüber habe ich bei Renault/Alpine noch nichts Wegweisendes gelesen...

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von daSilvaRC » 24.08.2024, 13:28

Interessant.

Die Motorenfabrik kostet Renault 120mio pro Jahr.

Das Motorenleasing wurde 17mio kosten.

Sehr sehr interessante zahlen.
Sag ja zu Sauber und Minardi!

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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Plauze » 24.08.2024, 13:36

Ich verstehe die Belegschaft hier sehr gut. Das einstige Weltmeisterteam Renault plötzlich mit Mercedes-Motor - eigentlich undenkbar!
Leider ist man etwas zu spät dran, denn der Ausverkauf des traditionsreichen französischen Rennstalls und der zugehörigen Motorenabteilung ist ja bereits seit Jahren in vollem Gange. Renault hat schon vor längerer Zeit deutlich gezeigt, dass dem Motorsport innerhalb des Großkonzerns Renault-Nissan-Mitsubishi keine übergeordnete Bedeutung mehr beigemessen wird und dass die Formel 1 anscheinend nicht mehr als zeitgemäßes Aushängeschild erachtet wird.
Es ist ein Trauerspiel, dessen Ausgang in Form einer "feindlichen Übernahme" aber mittlerweile kaum mehr aufzuhalten sein wird.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Arbeitsplätze am Standort in Viry-Chatillon irgendwie erhalten werden können. Zynismus ist da fehl am Platz, es geht um menschliche Existenzen.
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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Animus Apparatus » 24.08.2024, 13:49

daSilvaRC hat geschrieben: 24.08.2024, 13:28 Interessant.

Die Motorenfabrik kostet Renault 120mio pro Jahr.

Das Motorenleasing wurde 17mio kosten.

Sehr sehr interessante zahlen.
Das steht so nicht im Artikel. Im Artikel steht
Redaktion hat geschrieben: 24.08.2024, 08:34 "Als Grund wird eine erhebliche direkte Ersparnis genannt, weil man Entwicklungskosten in Höhe von 120 Millionen Dollar gegen eine jährliche Ausrüstergebühr von 17 Millionen Dollar tauscht."
Es klingt also, dass die Gesamtkosten für den eigenen Motor 120 Mio sind. Nicht die jährlichen Kosten für die Motorenfabrik.
Oder?
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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von daSilvaRC » 24.08.2024, 13:57

Mhm kann man so oder so sehen.

Haste schon irgendwie Recht.
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Cainium
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Re: "Verrat": Motorenbelegschaft von Renault fordert zum Überdenken auf

Beitrag von Cainium » 24.08.2024, 13:59

daSilvaRC hat geschrieben: 24.08.2024, 13:28 Interessant.

Die Motorenfabrik kostet Renault 120mio pro Jahr.

Das Motorenleasing wurde 17mio kosten.

Sehr sehr interessante zahlen.
Wen überrascht so eine Denkweise bei Renault?

Erinner mich noch gut daran als Renault der Meinung war nur mit Budgetcap wieder gewinnen zu können weil die übertriebenen Investitionen der "Großen" das ja sonst unmöglich machen würden. Budgetcap kam, Renault fuhr weiter hinterher. Dann sind daran die eingefrorenen Motoren Schuld weil man ja angeblich einen 30PS Rückstand hätte....

Von 5-Jahres-Plänen und 100-Rennen-Plänen haben wir noch gar nicht gesprochen. Die getroffenen Entscheidungen basieren nicht auf dem Wunsch nach sportlichem Erfolg und dem damit einhergehendem Prestige für die Marke sondern ausschließlich anhand von Zahlen auf die irgendein "Manager" drauf guckt und den Daumen hebt oder senkt. Weltmeister wird man mit so einer Einstellung nicht. Das muss man aber auch gar nicht wenn ein F1-Team finanziellen Gewinn unabhängig von der Platzierung erreichen kann. Dann fährt man nämlich einfach nur mit, drückt die Kosten dafür so stark wie möglich, und macht trotzdem Gewinn. Unter diesen Aspekten ist ein hauseigener Motor eben Unsinn. Haas funktioniert nach einem ähnlichem Prinzip. Hier gibt es ebenfalls keinen Anspruch Weltmeister zu werden, sondern nur dabei zu sein.

Diese Denkweise war schon klar als Renault ohne Budgetcap aussteigen wollte und zieht sich jetzt mit der Einstellung des Motorenprogramms konsequent fort. Erhöht den Gewinn aber gibt die Marke der absoluten Lächerlichkeit preis, was auch nur unter F1-Fans überhaupt eine Relevanz hat welche widerum nur ein sehr kleiner Teil von Renaults Zielgruppe ausmachen dürften.

Aus "Manager" Sicht also alles anchvollziehbare Moves. Aus "sportlicher" Sicht einfach nur Läckerlich.

Ja, mir ist bewusst dass am Ende des Tages ALLE Teams nur dabei sind um für ihre Marke zu werben und dadurch Gewinne zu erwirtschaften. Aber ich sehe kein anderes Team neben Alpine, Haas und VCA welches den sportlichen Erfolg dabei so sehr hinten anstellt.

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