Kevin Magnussen und Nico Hülkenberg beim Großen Preis von Singapur
Reifenverschleiß: Haas erwartet Probleme in Japan
Der hohe Reifenverschleiß ist laut dem Südtiroler daher nur eine Folge der Instabilität des Autos: "Absolut, ja", antwortet Steiner. Beim Blick auf die Saisondaten zeigt sich ein erschreckendes Bild: Während Red Bull mit einem Reifenabbau im Saisonschnitt von 0,05 Sekunden pro Runde an der Spitze des Formel-1-Feldes liegt, ist Haas in dieser Disziplin Letzter mit 0,088 Sekunden pro Runde. Dabei ist auch der Abstand zum Vorletzten - Williams - beachtlich, die die Reifen um 0,072 Sekunden pro Runde verschließen.Steiner im Klaren: Singapur-Punkte waren Glück
Zudem fügt der Haas-Teamchef hinzu, dass der Punkt für Platz 10 von Kevin Magnussen auch nicht repräsentativ ist, da der Marina Bay Street Circuit in Singapur ganz anderes als die meisten Strecken von der Charakteristik ist, wobei man auch von den Ausfällen und Zwischenfällen anderer Fahrer profitierte."Ehrlich gesagt glaube ich, dass es an der Strecke liegt", sagt Steiner. "Sie hat ein völlig anderes Layout als alles andere, und unser Auto leidet nicht so sehr unter der Strecke, aber trotzdem hatten wir im Rennen einen großen Verschleiß."Daten: So hat sich Ferrari zum Sieg gebremst!
Video wird geladen…
Carlos Sainz hat den Grand Prix von Singapur 2023 gewonnen, obwohl Ferrari nur das viertschnellste Team war. Weitere Formel-1-Videos
Sollte sich Haas auf die Sprintrennen konzentrieren?
Gut möglich, dass Haas mit den Reifenverschleißproblemen am ehesten noch in den drei verbleibenden Sprintrennen Punkte holen kann. Die Renndistanz ist deutlich kürzer, womit man eine bessere Chance hat, seine Qualifyingposition zu verteidigen: "Es ist so schwierig; von Strecke zu Strecke ist es anders", sagt Steiner auf die Frage, ob sich Haas lieber auf die Sprints konzentrieren solle.
"Und was auch schwierig ist, ist die Konkurrenz. Es gibt immer eine Überraschung. In jedem Rennen ist jemand schneller als ein anderer. Zum Beispiel war Ferrari in Singapur sehr schnell und Red Bull war nirgends zu finden, und niemand hätte gedacht, dass das in diesem Jahr jemals passieren würde, aber es ist passiert."
"In diesem Jahr ist alles ein bisschen durcheinander, vor allem in den letzten fünf Rennen ist es noch schlimmer, man weiß nie, wer ein starkes Wochenende hat und wer nicht. Hoffentlich sind es immer wir, die ein starkes Wochenende haben, aber wir werden sehen."
Las Vegas die letzte Punktechance für Haas?
Schaut man sich die verbleibenden Strecken im Rennkalender an, dann sticht Las Vegas noch ein bisschen heraus, was dem Haas-Team liegen könnte. Dort gibt es einen glatten Asphalt, der die Reifen nicht so stark beansprucht, keine schnellen Kurven und die Temperaturen dürften sich am Abend auch in Grenzen halten.Ralf: Darum klappt's grade nicht bei Leclerc!
Video wird geladen…
Plötzlich kann Ferrari wieder gewinnen, und das noch dazu mit dem "falschen" (?) Fahrer! Ein Interview mit Ralf Schumacher. Weitere Formel-1-Videos
Was sich Haas vom Austin-Update erhofft
Das Austin-Update wird dennoch ein wichtiger Meilenstein für das Haas-Team sein, nicht nur, um 2023 den aktuell 8. Platz in der Konstrukteurs-WM zu festigen, sondern auch, um zu sehen, wohin die Reise im kommenden Jahr gehen wird, denn Steiner betont, dass man "eine ganze Menge" der Daten des Updates auch für 2024 gebrauchen kann.
"Dieses Paket ist im Grunde genommen aus der Entwicklung hervorgegangen, die wir für 2024 betrieben haben", so der Haas-Teamchef. "Alles geht also in diese Richtung. Und das ist das Ziel, dass wir zumindest etwas über das Auto lernen und wie es sich verhält. So können wir uns besser auf das nächste Rennen vorbereiten."
"Das ist das größte Ziel, denn wenn wir mit diesem Auto weitermachen, wissen wir, wo wir stehen. Und wenn man weiß, wo wir stehen, kann man keine Leistung finden. Und für das nächste Jahr müssen wir ein anderes Konzept entwickeln. Es war besser, es dieses Jahr zu machen, zumindest eine Zwischenversion."
Steiner: 2024 "gleiche Vereinbarung mit Ferrari"
"Und natürlich haben wir dieses Jahr nicht viel Geld für Upgrades ausgegeben, weil wir keine Leistung gefunden haben. Es gab also keinen Grund, Geld auszugeben. Wir hatten also etwas Budget zur Verfügung und haben gesagt, wir machen diesen Schritt."
"Zumindest tun wir das Beste, um uns auf das nächste Jahr vorzubereiten, und dann sind wir nicht in Bahrain und haben plötzlich ein völlig anderes Auto und fragen uns, was wir jetzt machen sollen. Und dann braucht man fünf Rennen, um das zu verstehen. Wir versuchen, das abzukürzen, indem wir dieses Jahr früher damit beginnen."
An der Herangehensweise mit Partner Ferrari wird sich 2024 allerdings nichts ändern, wie Steiner hinzufügt: "Nein, wir werden die gleiche Vereinbarung mit Ferrari haben. Wir übernehmen die Aufhängung und das Getriebe von ihnen, wie immer."
Link zum Newseintrag Autor kontaktieren