Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

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Redaktion
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Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Redaktion » 25.03.2022, 19:11

Helmut Marko glaubt nicht, dass der Zeitpunkt des Angriffs auf die Aramco-Fabrik Zufall ist, und spricht sich für eine Fortsetzung des Events aus, sollte alles sicher sein

Max Verstappen bemerkte im ersten Training einen Brandgeruch

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko glaubt, dass der vermutete Raketenanschlag auf die Fabrikanlage von Mineralölkonzern Aramco bewusst von den Huthi-Rebellen auf die Zeit des Formel-1-Grand-Prix gelegt wurde, hält eine Fortsetzung des Events aber für das Richtige: "Wenn für die nächsten zwei Tage die Sicherheit garantiert ist, dann sollten wir fahren", sagt er gegenüber 'Sky'.

Während des ersten Freien Trainings in Dschidda war es rund 20 Kilometer entfernt von der Strecke zu einer Explosion gekommen. Schwarze Rauchschwaden waren am Himmel zu sehen - und auch zu riechen. Denn Verstappen hatte seinem Red-Bull-Team per Funk gesagt, dass er glaubt, sein Auto brenne, weil es einen intensiven Brandgeruch gab.

"Wir haben dann alle Daten gecheckt - das war es nicht. Aber er hat von dieser Explosion den Brandgeruch wahrgenommen", sagt Marko. In der Folge seien die Teams dann informiert worden, dass von Jemen eine Drohne losgeschickt wurde.

"Die Saudis haben ein Abwehrsystem, und aus irgendeinem Grund wurde die Drohne nicht abgefangen", meint er weiter und hält den Zeitpunkt für keinen Zufall: "Die Rebellen wissen, dass sie beim Grand Prix eine wesentlich höhere Publicity haben. Das ist Teil dieses Konzepts."

Marko: Weiterfahren ist richtig

Unmittelbar vor dem zweiten Training hatte es eine Versammlung zwischen der Formel 1 und allen Teams und Fahrern gegeben, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dort wurde beschlossen, dass das zweite Training normal über die Bühne geht (wenn auch mit 15 Minuten Verspätung). Ein weiteres Meeting wurde für 22 Uhr Ortszeit angesetzt.

Laut Marko soll es eine Erklärung geben, wie die Sicherheit gewährleistet werden kann, um Fahrer und Zuschauer nicht zu gefährden und trotzdem ein Rennen zu haben.

Dass es normal weitergeht, hält der Österreicher für richtig: "Es gibt diese Drohnenangriffe, glaube ich, häufig. Nur, die haben ein sehr gutes Abwehrsystem. Warum das nicht funktioniert hat, muss man jetzt herausfinden", meint er. "Es ist ja nicht die erste Drohne. Aber es ist die erste, die massiv einschlägt."

"Man darf sich durch Terror nicht das normale Leben komplett einschüchtern lassen. Wir sollten jetzt schauen, und wenn dann für die nächsten zwei Tage die Sicherheit garantiert ist, dann sollten wir fahren."

Perez "etwas verängstigt"

Auch wenn er selbst sagt: "Normal und angenehm ist das nicht mehr." Das lässt sich auch an den Fahrern ablesen. Während Max Verstappen laut Marko etwas lockerer damit umgehen soll, sei Sergio Perez "etwas verängstigt". Doch Marko scherzt: "Aber wenn man in Mexiko City lebt, ist es auch nicht viel sicherer."

Trotz Bomben auf Aramco: F1-Rennen findet statt!

Das sportliche Geschehen rückt in den Hintergrund: In Dschidda gab es einen Raketenangriff gegen eine Aramco-Anlage, die im Paddock für Unruhe sorgt. Weitere Formel-1-Videos

Auf Diskussionen, ob man angesichts der Umstände überhaupt in Ländern wie Saudi-Arabien fahren sollte, will sich der Red-Bull-Berater nicht einlassen: "Das ist etwas, das wir uns nicht aussuchen können", winkt er ab."Und wer hätte sich noch vor fünf Wochen vorstellen können, dass in Europa so ein Krieg möglich ist. Wo ist man sicher? Wo ist man nicht mehr sicher? Das zu beurteilen, sollte man nicht dem Sport überlassen."

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Zuletzt geändert von Redaktion am 25.03.2022, 19:11, insgesamt 2-mal geändert.

Jan656
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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Jan656 » 25.03.2022, 19:22

Wenn das Geld über dem Leben der Fahrer steht!

Keiner kann dabei mehr für die Sicherheit Garantieren! Jetzt stelle man sich mal ein Raketenangriff vor wenn die Startaufstellung ist? Ich will es mir nicht ausmalen!

Nein, es wäre falsch zu fahren! Bei den Russen wird direkt Partei ergriffen und das Rennen abgesagt und hier wird alles klein geredet? Geht gar nicht!

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von asd » 25.03.2022, 19:26

natürlich war genau das beabsichtigt.
Aramco ist ein ganz wichtiger Sponsor nicht nur bei diesem Event, sondern allgemein in der Formel 1.

So ist das mit dem schmutzigen Geld, das hat Chelsea gerne angenommen, Haas auch, .....
aber in Katar und Saudi Arabien ist die Welt in Ordnung.
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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von mcdaniels » 25.03.2022, 19:31

Wieso zum Henker fährt man dort überhaupt. Ja, ich weiß... $$$...

Wenn man sich alles was auf unserer Erde gerade passiert, mal vorstellt, wird einem mehr als übel.

Ich würde dort nicht fahren. Warum z.B. nicht in Deutschland statt in Saudi Arabien?!

Hoffentlich geht das Wochenende ohne einen Anschlag über die Bühne................

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Ferrari Fan 33 » 25.03.2022, 19:31

Das hat man davon in solchen Ländern die Formel 1 gastieren zu lassen. Da kann niemand damit kommen, dass sowas überraschend kommt und von niemanden zur erahnen war. Keine Ahnung wie da die Sicherheit gewährleistet werden soll. Da müßen die die komplette Umgebung der Strecke abschirmen.
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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von eXcaliber » 25.03.2022, 21:13

Für mich unfassbar was dort geschieht. Vettel kann froh sein das er nicht fahren muss.

Die Formel1 gehört nicht in solche Länder. Punkt Aus und Ende.

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von garsoli » 25.03.2022, 21:57

DIe würden auch noch fahren wenn die Raketen über SIe drüber fliegen, dann wird halt ein Bunker gebaut :D

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Aldo » 25.03.2022, 22:14

Cash ist King wie Hamilton mal sagte.
Wie die Fahrer mit erstarrter Miene aus dem Meeting kamen, war bezeichnend.

Wieso die F1 nicht endlich versteht, dass man hier in eine falsche Richtung läuft, die Rennen immer mehr in Richtung Öl-Scheichs auszurichten, werde ich nicht kapieren.

Kein Fan oder keine Person an der Strecke fühlt sich doch da wohl.

Da kann man nur hoffen, dass am Sonntag nicht eine solche Rakete wo an der Strecke landet. Die sollten alle geschlossen ihre Sachen packen und diesem Land den Vogel zeigen. Da wird man solange warten, bis mal wirklich was passiert. Dieses Rennen hätte man letzte Woche absagen sollen.
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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Aleks XXL » 25.03.2022, 22:51

Das mag vielleicht zynisch klingen, aber ich glaube ich fände es gar nicht so schlecht wenn in dem Eck mal ne Formel-1-Strecke kaputt geht oder beschädigt wird (wenn dort gerade keiner ist). Das eine abgelegenere Kurve oder Lichtanlage nachts beschädigt wird. Das es keine Verletzten gibt, aber dass man dann am Samstagmorgen blöd vor der Strecke steht und feststellt, dass man in einem Kriegsgebiet nicht fahren kann, und auch das ganze Geld und die fadenscheinigen Sicherheitsversprechen nicht mehr die Augen verschließen lassen kann. Wenn die Sicherheit gewährleistet wird, weil die Strecke eine Raketenabwehranlage hat, ist es dort nicht sicher. Punkt. Ich befürchte es muss einmal wirklich knallen, damit man das lernt. Bitte ohne Verletzte oder Schlimmeres, aber das Gestammel vom Domenicali würde ich dann gerne sehen - dann würde man es sich denke ich wirklich zwei mal überlegen.
Hallo

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Universal_Racer » 25.03.2022, 22:57

Jetzt mal ganz losgelöst vom moralischen Aspekt ist es doch erschreckend wie schlecht die saudische Raketenabwehr ist, oder nicht?
Die ist ja offensichtlich nicht vorhanden.
Das ist vor allem in Anbetracht der finanziell nahezu unbegrenzten Möglichkeiten doch irgendwie erschreckend.

Vergleicht das mal mit Israel. Finde den Iron Dome faszinierend. Falls man bei sowas irgendwie von "faszinierend" sprechen kann.
Wundert mich jedenfalls sehr, dass Saudi-Arabien da so blank dasteht.

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von _Vendetta_ » 25.03.2022, 23:15

Universal_Racer hat geschrieben: 25.03.2022, 22:57 Jetzt mal ganz losgelöst vom moralischen Aspekt ist es doch erschreckend wie schlecht die saudische Raketenabwehr ist, oder nicht?
Die ist ja offensichtlich nicht vorhanden.
Das ist vor allem in Anbetracht der finanziell nahezu unbegrenzten Möglichkeiten doch irgendwie erschreckend.

Vergleicht das mal mit Israel. Finde den Iron Dome faszinierend. Falls man bei sowas irgendwie von "faszinierend" sprechen kann.
Wundert mich jedenfalls sehr, dass Saudi-Arabien da so blank dasteht.
Diesbezüglich gibt es einen recht guten Artikel in der NZZ aus dem letzten Jahr, der ansatzweise erklärt warum ein "Raketenabwehrsystem" u.U. etwas schlecht aussieht bei Drohnenangriffen etc.
https://www.nzz.ch/international/fliege ... ld.1659401

Der vielgelobte "Iron Dome" der Israelis basiert auf einer etwas anderen Technik, ist aber mit ca. 90% abgefangener Raketen recht effektiv.

Ich hoffe es hat nicht wirklich jemand geglaubt es gäbe ein Abfangsystem mit 100% Erfolgsgarantie?
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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Universal_Racer » 25.03.2022, 23:29

_Vendetta_ hat geschrieben: 25.03.2022, 23:15
Universal_Racer hat geschrieben: 25.03.2022, 22:57 Jetzt mal ganz losgelöst vom moralischen Aspekt ist es doch erschreckend wie schlecht die saudische Raketenabwehr ist, oder nicht?
Die ist ja offensichtlich nicht vorhanden.
Das ist vor allem in Anbetracht der finanziell nahezu unbegrenzten Möglichkeiten doch irgendwie erschreckend.

Vergleicht das mal mit Israel. Finde den Iron Dome faszinierend. Falls man bei sowas irgendwie von "faszinierend" sprechen kann.
Wundert mich jedenfalls sehr, dass Saudi-Arabien da so blank dasteht.
Diesbezüglich gibt es einen recht guten Artikel in der NZZ aus dem letzten Jahr, der ansatzweise erklärt warum ein "Raketenabwehrsystem" u.U. etwas schlecht aussieht bei Drohnenangriffen etc.
https://www.nzz.ch/international/fliege ... ld.1659401

Der vielgelobte "Iron Dome" der Israelis basiert auf einer etwas anderen Technik, ist aber mit ca. 90% abgefangener Raketen recht effektiv.

Ich hoffe es hat nicht wirklich jemand geglaubt es gäbe ein Abfangsystem mit 100% Erfolgsgarantie?
Ok...so eingehend hatte ich mich jetzt nicht damit beschäftig. Aber trotzdem finde ich, wenn Geld echt im Überfluss vorhanden ist, hätte man da sicher eine Lösung finden können.
Das ist ja der entscheidende Faktor. In anderen Ländern muss Rüstung halt irgendwie finanzierbar sein, aber in Saudi-Arabien gibt es dieses Problem halt faktisch nicht.

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Re: Helmut Marko: Raketenangriff bewusst während der Formel 1 durchgeführt

Beitrag von Fastarossa » 26.03.2022, 07:17

Universal_Racer hat geschrieben: 25.03.2022, 23:29
_Vendetta_ hat geschrieben: 25.03.2022, 23:15
Universal_Racer hat geschrieben: 25.03.2022, 22:57 Jetzt mal ganz losgelöst vom moralischen Aspekt ist es doch erschreckend wie schlecht die saudische Raketenabwehr ist, oder nicht?
Die ist ja offensichtlich nicht vorhanden.
Das ist vor allem in Anbetracht der finanziell nahezu unbegrenzten Möglichkeiten doch irgendwie erschreckend.

Vergleicht das mal mit Israel. Finde den Iron Dome faszinierend. Falls man bei sowas irgendwie von "faszinierend" sprechen kann.
Wundert mich jedenfalls sehr, dass Saudi-Arabien da so blank dasteht.
Diesbezüglich gibt es einen recht guten Artikel in der NZZ aus dem letzten Jahr, der ansatzweise erklärt warum ein "Raketenabwehrsystem" u.U. etwas schlecht aussieht bei Drohnenangriffen etc.
https://www.nzz.ch/international/fliege ... ld.1659401

Der vielgelobte "Iron Dome" der Israelis basiert auf einer etwas anderen Technik, ist aber mit ca. 90% abgefangener Raketen recht effektiv.

Ich hoffe es hat nicht wirklich jemand geglaubt es gäbe ein Abfangsystem mit 100% Erfolgsgarantie?
Ok...so eingehend hatte ich mich jetzt nicht damit beschäftig. Aber trotzdem finde ich, wenn Geld echt im Überfluss vorhanden ist, hätte man da sicher eine Lösung finden können.
Das ist ja der entscheidende Faktor. In anderen Ländern muss Rüstung halt irgendwie finanzierbar sein, aber in Saudi-Arabien gibt es dieses Problem halt faktisch nicht.
Man kann mit Geld halt nicht alles kaufen. Gerade bei Landesverteidigung sind die führenden Staaten vorsichtig, ihren Vorteil zu verspielen, indem Technologie in die falschen Hände gerät.

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