Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

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Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Redaktion » 02.02.2021, 16:14

Lange lief Yuki Tsunoda unter dem Radar, beeindruckte mit seinem Formel-2-Debüt aber so sehr, dass nun die Königsklasse wartet - Wodurch der Knoten bei ihm platzte
Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda feiert 2021 sein Formel-1-Debüt im Team von AlphaTauri

Yuki Tsunoda mag es bedauern, dass er seine Liebe zum Motorsport nicht früher entdeckt hat, wie er jüngst verriet. Aber das hat ihn nicht davon abgehalten, die verlorene Zeit auf seinem Weg in die Formel 1 aufzuholen.

Der japanische Youngster steht kurz vor seinem Formel-1-Debüt bei AlphaTauri, nachdem er die Karriereleiter ziemlich schnell hinauf kletterte. Besonders beeindruckend ist dabei, wie sehr er in jeder Saison gereift ist und sich verbessert hat - ohne Scheu davor, sich Hilfe von außen zu holen, wenn er das Gefühl hatte, dass er sie brauchte.

Seine Entwicklung bis in die Formel 2 verlief etwas unter dem Radar. Denn obwohl er 2019 in seiner ersten Formel-3-Saison sowie in der Euroformula Open Rennsiege feiern konnte. war er bei den Titelkämpfen nicht sehr präsent.

Tsunoda: 2020 eine der bestes Saisons meiner Karriere

Doch die Formel-1-Saison 2020 markierte einen großen Entwicklungssprung, wie auch Tsunoda selbst festhält: "Vergangenes Jahr war für mich eine Saison, in der ich mich in allen Aspekten meiner Arbeit stark verbessert habe", so der Japaner.

"Vor allem in Bezug auf mein Fahrverhalten, aber auch in Bezug auf meine Mentalität und Psychologie, was die Herangehensweise an den Rennsport angeht. Ich denke, ich habe mich in der Formel 2 sehr verbessert. Es war eine sehr erfolgreiche Saison, eine der besten in meiner Rennfahrerkarriere", analysiert er.

"Zu Beginn der Saison hatte ich bereits eine gute Pace und konnte mit starken Konkurrenten mithalten, aber bis zur Mitte der Saison fehlte mir die Konstanz. Das bedeutete, dass ich in den ersten Rennen nicht in der Lage war, gute Punkte zu holen."

Leistungssteigerung in der Formel 2 nach Mentaltraining

"Ab Mitte der Saison habe ich dann mit einem psychologischen Trainer gearbeitet und wir haben viel über meine Rennen gesprochen - wie ich mich auf das Rennen vorbereite und meine Einstellung während des Rennens - sowie über andere Faktoren. Das führte dazu, dass sich meine Mentalität stark verbesserte."

Yuki Tsunoda

Tsunoda beim Young-Driver-Test der Formel 1 in Abu Dhabi Ende 2020

Zwar sei er am Ende der Saison noch nicht ganz da gewesen, wo er sein wollte. "Aber ich hatte mich seit Saisonbeginn sehr verbessert. Meine Ergebnisse auf der Rennstrecke wurden immer besser." Dabei nennt Tsunoda die Fortschritte, die er beim Verständnis für das Verwalten der Reifen gemacht hat, als ein Schlüsselbeispiel.

"Zu Beginn des vergangenen Jahres - zum Beispiel während des Rookie-Tests - hatte ich im Vergleich zu meinen Teamkollegen Probleme mit dem Reifenmanagement", weiß er. "Aber ich habe hart mit dem Team gearbeitet und mir Rennen aus früheren Saisons angeschaut, um zu lernen, wie man das besser handhaben kann."

Was sein Vater ihm schon beim Kartfahren beibrachte

Und die harte Arbeit zahlte sich aus, "denn am Ende des Jahres wurde ich mit dem Pirelli-Award ausgezeichnet", erinnert sich der 20-Jährige, der seine Karriere wie die meisten im Kartsport begann und bis heute von den Ratschlägen seines Vaters spricht.


AlphaTauri-Test von Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda

Yuki Tsunoda

"Mein Vater war mein Mechaniker, bis ich etwa 14 oder 15 Jahre alt war. Ich muss ihm für all den Erfolg danken, den ich bis jetzt habe - er hat mir geholfen, ein besserer Fahrer zu werden. Das Bremsen war eine Sache, die er mir am meisten beigebracht hat, besonders wie und wann man bremst", erzählt der Formel-1-Rookie.

"Er hat mir beigebracht, dass es wichtig ist, am Kurveneingang zu bremsen, denn das kann das Auto zum Drehen bringen. Und wenn man das Auto mehr rotieren lassen kann als andere, kann man früher als andere wieder Gas geben. Das habe ich im Kartsport sehr viel geübt und ich wende das Gelernte auch heute noch an."

Abneigung gegen Sim-Racing: "Nicht realistisch genug"

Doch es gibt einen Bereich, in dem Tsunoda glaubt, nicht viel dazulernen zu können: Sim-Racing. "Ich mag Schießspiele - wie Apex Legends und Call of Duty - und manchmal, wenn ich sie spiele, stelle ich mir vor, wie ich auf jemanden schieße, den ich hasse. Das funktioniert gut, es gibt mir Auftrieb!", sagt der Japaner.

"Ich finde, dass Sport und Spiele mir helfen, meinen Kopf frei zu bekommen, und ich fühle mich danach erfrischt. Allerdings mag ich keine Rennspiele, da ich sie nicht realistisch finde", macht Tsunoda seine Abneigung gegenüber Sim-Racing deutlich.


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Zuletzt geändert von Redaktion am 02.02.2021, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Pentar » 02.02.2021, 17:26

Redaktion hat geschrieben: 02.02.2021, 16:14"Ab Mitte der Saison habe ich dann mit einem psychologischen Trainer gearbeitet und wir haben viel über meine Rennen gesprochen - wie ich mich auf das Rennen vorbereite und meine Einstellung während des Rennens - sowie über andere Faktoren. Das führte dazu, dass sich meine Mentalität stark verbesserte."
:thumbs_up:
Sehr vernünftig, sich diesbezüglich nicht nur einen einmalig guten Rat, sondern langfristig effizienten Beistand zu holen.
Und je früher - desto besser.


"Mein Vater war mein Mechaniker, bis ich etwa 14 oder 15 Jahre alt war. Ich muss ihm für all den Erfolg danken, den ich bis jetzt habe - er hat mir geholfen, ein besserer Fahrer zu werden. Das Bremsen war eine Sache, die er mir am meisten beigebracht hat, besonders wie und wann man bremst", erzählt der Formel-1-Rookie. "Er hat mir beigebracht, dass es wichtig ist, am Kurveneingang zu bremsen, denn das kann das Auto zum Drehen bringen. Und wenn man das Auto mehr rotieren lassen kann als andere, kann man früher als andere wieder Gas geben. Das habe ich im Kartsport sehr viel geübt und ich wende das Gelernte auch heute noch an."
:thumbs_up:
Das erinnert mich an einen mehrfachen Formel-1 Weltmeister.
Ein gut trainiertes Popometer diesbezüglich kann den entscheidenden Vorteil bringen.
Ob das in der aktuellen Formel-1 immer noch von Vorteil ist, kann & mag ich nicht beurteilen...

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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Larson » 02.02.2021, 17:46

Redaktion hat geschrieben: 02.02.2021, 16:14 Doch es gibt einen Bereich, in dem Tsunoda glaubt, nicht viel dazulernen zu können: Sim-Racing. "Ich mag Schießspiele - wie Apex Legends und Call of Duty - und manchmal, wenn ich sie spiele, stelle ich mir vor, wie ich auf jemanden schieße, den ich hasse. Das funktioniert gut, es gibt mir Auftrieb!", sagt der Japaner."Ich finde, dass Sport und Spiele mir helfen, meinen Kopf frei zu bekommen, und ich fühle mich danach erfrischt. Allerdings mag ich keine Rennspiele, da ich sie nicht realistisch finde", macht Tsunoda seine Abneigung gegenüber Sim-Racing deutlich.
Irgendwie gruselig. :eh:


Hoffentlich ein Übersetzungsfehler...

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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Shogun » 02.02.2021, 20:13

Larson hat geschrieben: 02.02.2021, 17:46
Redaktion hat geschrieben: 02.02.2021, 16:14 Doch es gibt einen Bereich, in dem Tsunoda glaubt, nicht viel dazulernen zu können: Sim-Racing. "Ich mag Schießspiele - wie Apex Legends und Call of Duty - und manchmal, wenn ich sie spiele, stelle ich mir vor, wie ich auf jemanden schieße, den ich hasse. Das funktioniert gut, es gibt mir Auftrieb!", sagt der Japaner."Ich finde, dass Sport und Spiele mir helfen, meinen Kopf frei zu bekommen, und ich fühle mich danach erfrischt. Allerdings mag ich keine Rennspiele, da ich sie nicht realistisch finde", macht Tsunoda seine Abneigung gegenüber Sim-Racing deutlich.
Irgendwie gruselig. :eh:


Hoffentlich ein Übersetzungsfehler...
Kommt drauf an in welcher Sprache das Interview geführt wurde. Wenn es japanisch war dann ins englische und dann ins deutsche übersetzt wurde schleichen sich ein paar komische Übersetzungen ein.

Manchmal kommt es auch vor, dass wir im deutschen sowas nie sagen würden ( übertrieben hart, unanständig etc.) Aber im Japan wird es wiederum als normal angesehen weil die das so verstehen. Ein bisschen Wirrwarr in den Sprachen :)

motörhead

Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von motörhead » 03.02.2021, 19:37

Doch die Formel-1-Saison 2020 markierte einen großen Entwicklungssprung, wie auch Tsunoda selbst festhält: "Vergangenes Jahr war für mich eine Saison, in der ich mich in allen Aspekten meiner Arbeit stark verbessert habe", so der Japaner.
Für mich war er unsichtbar. Ich habe ihn in keinem Rennen wahrgenommen. :ninja:

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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Pentar » 03.02.2021, 19:44

motörhead hat geschrieben: 03.02.2021, 19:37 :chat:
Formel-2 2020:
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P2-201: Callum Ilott
P3-200: Yuki Tsunoda
P4-177: Robert Schwarzman
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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von racingfan8 » 03.02.2021, 21:04

Bin gespannt auf seine Entwicklung.

Seine Vita liest sich bei genauerem Hinlesen wie das eines eines Supertalents (Gegenteil von Albon).

Man sollte berücksichtigen, dass er anders als Albon erst seit 2 Jahren in Europa ist, und sich auf Kultur, Strecken und neuen Autos anpassen musste.

Hier ein interessanter Artikel, wie schnell er am Grenzwert in schnellen Kurven war:https://www.motorsport-magazin.com/form ... lphatauri/

Hoffe er wird nicht verheizt. Er fährt europäische Strecken erst seit 2 Jahren (1 Jahr F2 und 1 Jahr F3), und ist zuvor noch Formel 4 gefahren...

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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Philipp22 » 03.02.2021, 21:07

Hallo Twitter, Insta und noch was hater nehmt euch in Acht. Wer einmal den Yuki anferkelt wird im kommenden Call of Duty eiskalt abserviert! :lol:

Ein toller Artikel! Zu dem bereits technisch hervorgehobenen Aussagen der Vorredner möcht ich noch sagen. Was eine klasse Einstellung das er die Renn Spiele so gar nicht mag. Total sympathisch!
E-Sport hat seine Daseinsberechtigung. Aber reality Sport das ist einfach wahrer Sport! 8)
:checkered: "Sei immer froh und heiter, wie der Spatz am Blitzableiter." :checkered:

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Re: Yuki Tsunoda: Der rasante Aufstieg des Formel-1-Rookies

Beitrag von Victory Count » 04.02.2021, 22:46

Pentar hat geschrieben: 03.02.2021, 19:44
motörhead hat geschrieben: 03.02.2021, 19:37Doch die Formel-1-Saison 2020 markierte einen großen Entwicklungssprung
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P1-215: Mick Schumacher
P2-201: Callum Ilott
P3-200: Yuki Tsunoda
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Ich glaube, er bezieht sich auf den oben zitierten Fehler im Text. :wink:

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