Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Max Verstappen fuhr beim sensationellen Red-Bull-Heimsieg sein vielleicht bestes Rennen, aber seine Klasse ist bekannt: Die wahren Sieger kommen aus Japan ... © LAT Spaß mit Max: Honda-Technikchef Toyoharu Tanabe im Freudentaumel Liebe Leserinnen und Leser,
nach diesem Formel-1-Spektakel in Spielberg gibt es viele, die gut geschlafen haben: Max Verstappen, der vor tausenden Fans aus den Niederlanden völlig entfesselt zum sechsten Sieg fuhr; das Red-Bull-Team, das zum zweiten Mal in Folge vor den Augen von Boss Dietrich Mateschitz den Heimsieg holte; und die Formel-1-Macher, die nach dem PR-Debakel von Montreal und dem Langweiler von Le Castellet die Formel-1-Aktie dank des Spielberg-Thrillers ohne Eingriff der Sportkommissare wieder auf Kurs brachten.
Doch am besten geschlafen hat mit Sicherheit Toyoharu Tanabe. Der Japaner, der einst bei McLaren-Honda Gerhard Bergers Motoreningenieur war, leitet seit Anfang 2018 die Technikabteilung von Hondas Formel-1-Projekt und hat das jahrelang katastrophal laufende Engagement des Automobilriesen doch noch zum Erfolg geführt. Dafür wurde er von Red Bull am Red-Bull-Ring aufs Podest geschickt. Was für eine Genugtuung!Warum dieser Sieg für Honda so wichtig warHand aufs Herz: Wer hätte nach der bitteren Trennung Hondas von McLaren wirklich gedacht, dass man eineinhalb Jahre später auf der Power-Strecke in Spielberg, auf der der Vollgasanteil über 70 Prozent liegt, ein Rennen gewinnen wird? © LAT Red-Bull-Boss Mateschitz mit den Honda-Granden: Wird die Ehe verlängert? Einen besseren Ort hätte man sich dafür auch strategisch nicht aussuchen können: Nicht nur der sentimentale Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, dessen Herz am Rennen unweit seiner Wurzeln hängt, war vor Ort und durfte sich ein Bild machen, wie stark sich der neue Motorenpartner seines A-Teams nach Jahren des Zanks mit Renault entwickelt, sondern auch Hondas Vizepräsident Seiji Kuraishi, der fast 13 Jahre nach der letzten Honda-Sternstunde (Jenson Buttons Sieg in Ungarn 2006) endlich wieder als Sieger das Fahrerlager verlassen durfte.
Gut möglich, dass Mateschitz, der sein Rennen gerne für Handschlag-Deals nutzt, und die Honda-Konzernspitze dieser Tage schon die Weichen für die Zukunft gestellt haben, denn der aktuelle Werksvertrag läuft nur bis Ende 2020. Und der Beweis wurde nun erbracht, dass die eigene Kombination siegfähig ist.McLarens FehlerDafür benötigte Red-Bull-Honda nur neun Rennen, auch wenn man die Antriebseinheit in den letzten Runden sicher ohne große Rücksicht auf die Zuverlässigkeit voll aufdrehte!
Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass in den drei Horror-Jahren mit McLaren Platz fünf das höchste der Gefühle war. Und der Spott durch den früheren Erfolgspartner deutlich überwog.Der Honda-Konzern, die wie kaum ein anderer Hersteller Bestätigung im Motorsport sucht und das Rennsport-Gen seit der Gründung in sich trägt, wurde von McLaren und Fernando Alonso als Dilletanten vorgeführt. Und das auf der Weltbühne der Formel 1. Dass das in Tokio tiefe Narben hinterlässt, war keine Überraschung.Wie Red Bull den schlafenden Riesen weckteRed Bull hat aus der Beobachtung des britisch-japanischen Krieges gelernt. Und sich intensiv mit der japanischen Kultur auseinandergesetzt, ehe man eine Allianz mit dem am Boden liegenden japanischen Riesen einging. "Wir dürfen Toro Rosso nicht vergessen", meint Techikchef Tanabe bei seinen Dankesworten nach dem Spielberg-Sieg. "Sie haben uns im Vorjahr dabei geholfen, wieder in die Spur zu kommen." © Red Bull Symbolik der Wertschätzung: Verstappen würdigt den gescholtenen Partner Honda Das kommt nicht von ungefähr, denn Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost war bei Hondas Rehabilitierung eine Schlüsselperson. Der ehemalige Mitarbeiter von Willi Weber, der als Betreuer von Ralf Schumacher ein Jahr lang in der Formel Nippon verbrachte und sogar Japanisch spricht, ist ein Kenner der japanischen Kultur. Er verordnete seinen Mitarbeitern eigene Seminare, damit diese lernen, worauf man bei den Umgangsformen achten muss, wie man E-Mails formuliert und wie die Japaner kommunizieren.
Denn es gibt kaum etwas, was die Japaner derart fürchten wie einen Gesichtsverlust. Ein ständiges Hick-Hack wie zwischen Red Bull und Renault hätte also in einem Fiasko geendet. Das hat man in Faenza, Fuschl und Milton Keynes rechtzeitig begriffen.Honda setzt seine Versprechen umStattdessen geht man mit großer Achtung mit dem japanischen Partner um. "Durch Honda sind wir Hybrid-Fans geworden", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko immer wieder. Wenn man bedenkt, wie verhasst allein das Wort "Antriebseinheit" jahrelang bei Red Bull war, weiß man, welchen Stellenwert diese Aussage hat. © LAT The Power of Dreams: Vor dieser Kulisse gelang Honda das Sommermärchen Im Gegenzug schätzt man bei Red Bull, dass Honda anders als Renault kein "Ankündigungsweltmeister" ist. "Alles, was sie versprechen, tritt auch tatsächlich ein", hört man immer wieder aus Red-Bull-Kreisen. Ein krasser Gegensatz zu Renault, wo es immer wieder hieß, dass man Mercedes und Ferrari bald eingeholt haben werde - bis heute eine leere Ankündigung.Honda lässt sich endlich helfenSogar der Spielberg-Sieg war übrigens von Honda korrekt prognostiziert worden. "Jetzt, wo wir erstmals mit zwei Teams am Start sind, können wir endlich an Siege denken. Wir hoffen, dass wir eine Chance haben werden - vielleicht rund um den Sommer", meinte Hondas Formel-1-Chef Masashi Yamamoto bereits im März.
Auch die Japaner haben sich auf den neuen Partner eingestellt und ernten nun die Früchte. Nachdem man jahrelang keine Hilfe von außen zugelassen hatte und selbst das kleinste Teil der komplexen Antriebseinheit in Eigenregie baute, brachte eine Umstrukturierung Anfang 2018 die Wende. Seitdem nutzt man das Know-how von Ex-Mercedes-Mann Axel Wendorff und Berater Mario Illien in der Top-Fabrik in Sakura. Das zahlt sich aus.Hondas Schadenfreude © LAT Ironie des Schicksals: Das McLaren-Supercar brannte im Rahmenprogramm ab Wie man am Sonntag in Spielberg gesehen hat. Jener Sonntag, der für die Japaner bereits gut angefangen hatte. Denn bei der Supercar-Legendenparade im Vorprogramm spuckte ausgerechnet der Luxussportwagen McLaren Senna, in dem Gerhard Berger und Mateschitz-Freundin Marion Feichtner saßen, Feuer und ging in einer schwarzen Rauchwolke auf. Er wird von einem hauseigenen McLaren-Motor angetrieben.
"Das Pech anderer schmeckt süß wie Honig", lautet ein japanisches Sprichwort. In diesem Fall kann man den Honda-Protagonisten die Schadenfreude wahrlich nicht verdenken.
Sven Haidinger
PS: Warum dieses Mal nicht nur eine Person, sondern tausende keine angenehme Nacht hatten, lesen Sie in unserer Schwesterkolumne "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" aus der Feder von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf de.motorsport.com.
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nach diesem Formel-1-Spektakel in Spielberg gibt es viele, die gut geschlafen haben: Max Verstappen, der vor tausenden Fans aus den Niederlanden völlig entfesselt zum sechsten Sieg fuhr; das Red-Bull-Team, das zum zweiten Mal in Folge vor den Augen von Boss Dietrich Mateschitz den Heimsieg holte; und die Formel-1-Macher, die nach dem PR-Debakel von Montreal und dem Langweiler von Le Castellet die Formel-1-Aktie dank des Spielberg-Thrillers ohne Eingriff der Sportkommissare wieder auf Kurs brachten.
Doch am besten geschlafen hat mit Sicherheit Toyoharu Tanabe. Der Japaner, der einst bei McLaren-Honda Gerhard Bergers Motoreningenieur war, leitet seit Anfang 2018 die Technikabteilung von Hondas Formel-1-Projekt und hat das jahrelang katastrophal laufende Engagement des Automobilriesen doch noch zum Erfolg geführt. Dafür wurde er von Red Bull am Red-Bull-Ring aufs Podest geschickt. Was für eine Genugtuung!Warum dieser Sieg für Honda so wichtig warHand aufs Herz: Wer hätte nach der bitteren Trennung Hondas von McLaren wirklich gedacht, dass man eineinhalb Jahre später auf der Power-Strecke in Spielberg, auf der der Vollgasanteil über 70 Prozent liegt, ein Rennen gewinnen wird? © LAT Red-Bull-Boss Mateschitz mit den Honda-Granden: Wird die Ehe verlängert? Einen besseren Ort hätte man sich dafür auch strategisch nicht aussuchen können: Nicht nur der sentimentale Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, dessen Herz am Rennen unweit seiner Wurzeln hängt, war vor Ort und durfte sich ein Bild machen, wie stark sich der neue Motorenpartner seines A-Teams nach Jahren des Zanks mit Renault entwickelt, sondern auch Hondas Vizepräsident Seiji Kuraishi, der fast 13 Jahre nach der letzten Honda-Sternstunde (Jenson Buttons Sieg in Ungarn 2006) endlich wieder als Sieger das Fahrerlager verlassen durfte.
Gut möglich, dass Mateschitz, der sein Rennen gerne für Handschlag-Deals nutzt, und die Honda-Konzernspitze dieser Tage schon die Weichen für die Zukunft gestellt haben, denn der aktuelle Werksvertrag läuft nur bis Ende 2020. Und der Beweis wurde nun erbracht, dass die eigene Kombination siegfähig ist.McLarens FehlerDafür benötigte Red-Bull-Honda nur neun Rennen, auch wenn man die Antriebseinheit in den letzten Runden sicher ohne große Rücksicht auf die Zuverlässigkeit voll aufdrehte!
Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass in den drei Horror-Jahren mit McLaren Platz fünf das höchste der Gefühle war. Und der Spott durch den früheren Erfolgspartner deutlich überwog.Der Honda-Konzern, die wie kaum ein anderer Hersteller Bestätigung im Motorsport sucht und das Rennsport-Gen seit der Gründung in sich trägt, wurde von McLaren und Fernando Alonso als Dilletanten vorgeführt. Und das auf der Weltbühne der Formel 1. Dass das in Tokio tiefe Narben hinterlässt, war keine Überraschung.Wie Red Bull den schlafenden Riesen weckteRed Bull hat aus der Beobachtung des britisch-japanischen Krieges gelernt. Und sich intensiv mit der japanischen Kultur auseinandergesetzt, ehe man eine Allianz mit dem am Boden liegenden japanischen Riesen einging. "Wir dürfen Toro Rosso nicht vergessen", meint Techikchef Tanabe bei seinen Dankesworten nach dem Spielberg-Sieg. "Sie haben uns im Vorjahr dabei geholfen, wieder in die Spur zu kommen." © Red Bull Symbolik der Wertschätzung: Verstappen würdigt den gescholtenen Partner Honda Das kommt nicht von ungefähr, denn Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost war bei Hondas Rehabilitierung eine Schlüsselperson. Der ehemalige Mitarbeiter von Willi Weber, der als Betreuer von Ralf Schumacher ein Jahr lang in der Formel Nippon verbrachte und sogar Japanisch spricht, ist ein Kenner der japanischen Kultur. Er verordnete seinen Mitarbeitern eigene Seminare, damit diese lernen, worauf man bei den Umgangsformen achten muss, wie man E-Mails formuliert und wie die Japaner kommunizieren.
Denn es gibt kaum etwas, was die Japaner derart fürchten wie einen Gesichtsverlust. Ein ständiges Hick-Hack wie zwischen Red Bull und Renault hätte also in einem Fiasko geendet. Das hat man in Faenza, Fuschl und Milton Keynes rechtzeitig begriffen.Honda setzt seine Versprechen umStattdessen geht man mit großer Achtung mit dem japanischen Partner um. "Durch Honda sind wir Hybrid-Fans geworden", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko immer wieder. Wenn man bedenkt, wie verhasst allein das Wort "Antriebseinheit" jahrelang bei Red Bull war, weiß man, welchen Stellenwert diese Aussage hat. © LAT The Power of Dreams: Vor dieser Kulisse gelang Honda das Sommermärchen Im Gegenzug schätzt man bei Red Bull, dass Honda anders als Renault kein "Ankündigungsweltmeister" ist. "Alles, was sie versprechen, tritt auch tatsächlich ein", hört man immer wieder aus Red-Bull-Kreisen. Ein krasser Gegensatz zu Renault, wo es immer wieder hieß, dass man Mercedes und Ferrari bald eingeholt haben werde - bis heute eine leere Ankündigung.Honda lässt sich endlich helfenSogar der Spielberg-Sieg war übrigens von Honda korrekt prognostiziert worden. "Jetzt, wo wir erstmals mit zwei Teams am Start sind, können wir endlich an Siege denken. Wir hoffen, dass wir eine Chance haben werden - vielleicht rund um den Sommer", meinte Hondas Formel-1-Chef Masashi Yamamoto bereits im März.
Auch die Japaner haben sich auf den neuen Partner eingestellt und ernten nun die Früchte. Nachdem man jahrelang keine Hilfe von außen zugelassen hatte und selbst das kleinste Teil der komplexen Antriebseinheit in Eigenregie baute, brachte eine Umstrukturierung Anfang 2018 die Wende. Seitdem nutzt man das Know-how von Ex-Mercedes-Mann Axel Wendorff und Berater Mario Illien in der Top-Fabrik in Sakura. Das zahlt sich aus.Hondas Schadenfreude © LAT Ironie des Schicksals: Das McLaren-Supercar brannte im Rahmenprogramm ab Wie man am Sonntag in Spielberg gesehen hat. Jener Sonntag, der für die Japaner bereits gut angefangen hatte. Denn bei der Supercar-Legendenparade im Vorprogramm spuckte ausgerechnet der Luxussportwagen McLaren Senna, in dem Gerhard Berger und Mateschitz-Freundin Marion Feichtner saßen, Feuer und ging in einer schwarzen Rauchwolke auf. Er wird von einem hauseigenen McLaren-Motor angetrieben.
"Das Pech anderer schmeckt süß wie Honig", lautet ein japanisches Sprichwort. In diesem Fall kann man den Honda-Protagonisten die Schadenfreude wahrlich nicht verdenken.
Sven Haidinger
PS: Warum dieses Mal nicht nur eine Person, sondern tausende keine angenehme Nacht hatten, lesen Sie in unserer Schwesterkolumne "Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat" aus der Feder von Chefredakteur Christian Nimmervoll auf de.motorsport.com.
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Zuletzt geändert von Redaktion am 01.07.2019, 12:03, insgesamt 17-mal geändert.
Grund: EXT TRIGGER
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- Lieblingsteam: Jordan, Minardi
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
So ein Schwachsinn. Am besten geschlafen haben dürfte der F1 Fan, weil er eben mal nicht im Rennen eingeschlafen ist. Endlich wieder ein spannendes Rennen. Endlich wieder Motorsport wie er sein muss. Endlich eine Rennstrecke mit Wiese und Kiesbett und irgendwie hat es jeder Formel 1 Fahrer gedchafft nicht im Kiesbett zu verunglücken. Wow. Es geht doch. Der F1 Fan ist der, der wirklich gut geschlafen hat.
Faszination Gaston Mazzacane und Minardi
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Das stimmt zwar schon, aber das war nicht der Grund für die ausgebliebenen Topresultate - umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Japaner hatten sich eine Menge vorgenommen und schlichtweg nicht geliefert, und das ist bekanntlich noch eine massive Beschönigung dieser Jahre. Man kann sich ja gerne noch mal die Tabellen der in jenen Saisons verwendeten Power-Unit-Teile ansehen, um sich vor Augen zu führen, warum McLaren und Alonso irgendwann dezent verstimmt waren: Weder in puncto Zuverlässigkeit noch in puncto Leistung war Honda auch nur in der Nähe der Konkurrenz.Redaktion hat geschrieben:Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass in den drei Horror-Jahren mit McLaren Platz fünf das höchste der Gefühle war. Und der Spott durch den früheren Erfolgspartner deutlich überwog.Der Honda-Konzern, die wie kaum ein anderer Hersteller Bestätigung im Motorsport sucht und das Rennsport-Gen seit der Gründung in sich trägt, wurde von McLaren und Fernando Alonso als Dilletanten vorgeführt. Und das auf der Weltbühne der Formel 1. Dass das in Tokio tiefe Narben hinterlässt, war keine Überraschung.
Warum das jetzt anders ist? Sicher, man mag es auch Red Bull und einer sozusagen unschuldigen und konstruktiven Partnerschaft zuschreiben. Bei den Bullen weiß man ja auch, dass Honda die einzige verbliebene Option der aktuellen Hersteller in der Formel 1 ist und man sich mit den Japanern gut stellen muss. Natürlich haben aber auch die Lehrjahre mit McLaren dazu beigetragen, dass Honda mittlerweile - im fünften Jahr - eine solide und zuverlässige PU liefert, die, wenn die Umstände passen, für Podiumsplätze und auch mal für einen Sieg gut ist.
Jeder darf sich selbst fragen, ob das Verhältnis auch so harmonisch gewesen wäre, wenn Red Bull für die besagten Lehrjahre hätte herhalten müssen. Auch der Autor der Kolumne täte bei allem verdienten Lob für das Paket, das gestern den Sieg herausgefahren hat, gut daran, sich mal zurückzuerinnern, wie gnadenlos die Österreicher seinerzeit mit Renault umgegangen sind - bei wesentlich besserer Bilanz als McLaren-Honda sie erdulden musste.
Mit diesen Hintergedanken bleibt es natürlich trotzdem eine tolle Leistung, dass Honda jetzt mit Red Bull sehr gut performt und nun auch endlich und verdient den ersten Sieg mitfeiern konnte.
Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite?
- Rennsemmel
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Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Eine Schwalbe macht noch lange keinen Sommer.
Red Bull konnte schon mit Renault in Spielberg siegen.
Red Bull wurde bisher nur mit Renault Weltmeister.
Honda lieferte bei McLaren eine Katastrophe ab.
Knackpunkt war neben der Leistung die Zuverlässigkeit.
Bei keinem anderen Team in der Geschichte der Formel1 gab es mehr Motorschäden.
Nach den Jahren bei McLaren, der Umstrukturierung und mit einem zweiten Team als Testmöglichkeit gibt es jetzt die erdten Erfolge.
Red Bull will Weltmeister werden. Und wird deswegen mit Honda bald so umspringen wie mit Renault.
McLaren macht im Hinblick auf die Kombination mit Honda nun mit Renault den sichtbar besseren Job.
Man ist derzeit 4.Kraft und liegt vor dem Werksteam.
Ich wage zu bezweifeln, dass McLaren mit einem Hondamotor besser wäre.
Red Bull konnte schon mit Renault in Spielberg siegen.
Red Bull wurde bisher nur mit Renault Weltmeister.
Honda lieferte bei McLaren eine Katastrophe ab.
Knackpunkt war neben der Leistung die Zuverlässigkeit.
Bei keinem anderen Team in der Geschichte der Formel1 gab es mehr Motorschäden.
Nach den Jahren bei McLaren, der Umstrukturierung und mit einem zweiten Team als Testmöglichkeit gibt es jetzt die erdten Erfolge.
Red Bull will Weltmeister werden. Und wird deswegen mit Honda bald so umspringen wie mit Renault.
McLaren macht im Hinblick auf die Kombination mit Honda nun mit Renault den sichtbar besseren Job.
Man ist derzeit 4.Kraft und liegt vor dem Werksteam.
Ich wage zu bezweifeln, dass McLaren mit einem Hondamotor besser wäre.
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Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Rennsemmel hat geschrieben: Ich wage zu bezweifeln, dass McLaren mit einem Hondamotor besser wäre.
ist halt fraglich ob das an McLaren oder an Honda gelegen hätte

richtig gut geschalfen haben sicher auch die Kommisare die einfach die richtige entscheidung getroffen haben.
Im Sinne des Sports ein gutes Wochenende!
Ebenso hat mit sicherheit die nächste Generation der F1 Fahrer/ Weltmeister gut geschlafen: leclerc, Norris, Verstappen... Die drei haben alle samt fantastische leistungen gezeigt!
Sag ja zu Sauber und Minardi!
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Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Rührend die Honda-Ingenieure. Da fielen 5 Tonnen Steine von den über Jahre gequälten Herzen ab. Was musste man, teilweise zurecht, nicht alles an Schmäh ertragen.
Dass der 1. Sieg nach langer Zeit wegen VER <-> LEC bei so manchem strittig ist, tut der Sache kaum einen Abbruch.
Selbst P2 nach dem Kampf unter diesen Bedingungen (Hitze, Hinterherfahren, "Fastdefekt") wäre aller Ehren wert gewesen.
Verrückt wie die F1 nun einmal ist, wird auch MCL mit Renault sukzessive besser, wenn auch noch auf einem niedrigeren Niveau.
Spielberg hat der F1 insgesamt gut getan.
Dass der 1. Sieg nach langer Zeit wegen VER <-> LEC bei so manchem strittig ist, tut der Sache kaum einen Abbruch.
Selbst P2 nach dem Kampf unter diesen Bedingungen (Hitze, Hinterherfahren, "Fastdefekt") wäre aller Ehren wert gewesen.
Verrückt wie die F1 nun einmal ist, wird auch MCL mit Renault sukzessive besser, wenn auch noch auf einem niedrigeren Niveau.
Spielberg hat der F1 insgesamt gut getan.
'25 wird meine 46. F1 Saison in Folge. Ich war auch schon mal jünger.
Hier könnte Ihre Werbung stehen. Zielgruppe: Rollator/Sauerstoffgeräte.
#KeepFightingMichael
Such reiskocher, such.

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- theCraptain
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Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Danke, volle ZustimmungCompraF1 hat geschrieben:So ein Schwachsinn. Am besten geschlafen haben dürfte der F1 Fan, weil er eben mal nicht im Rennen eingeschlafen ist. Endlich wieder ein spannendes Rennen. Endlich wieder Motorsport wie er sein muss. Endlich eine Rennstrecke mit Wiese und Kiesbett und irgendwie hat es jeder Formel 1 Fahrer gedchafft nicht im Kiesbett zu verunglücken. Wow. Es geht doch. Der F1 Fan ist der, der wirklich gut geschlafen hat.

Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter!



- Warlord
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- Wohnort: Nordhessen
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
War schon stark gestern. Darf man aber alles nicht überbewerten und man muss sich die nächsten Strecken angucken.
Wenn es so weiter läuft, dann bin auch ich überzeugt.
Wenn es so weiter läuft, dann bin auch ich überzeugt.
- theCraptain
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- Lieblingsfahrer: Rex Racer, Speed Racer
- Wohnort: HB
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Danke, das Thema von dir wieder ausgezeichnet dargestellt, klassePlauze hat geschrieben:Das stimmt zwar schon, aber das war nicht der Grund für die ausgebliebenen Topresultate - umgekehrt wird ein Schuh draus. Die Japaner hatten sich eine Menge vorgenommen und schlichtweg nicht geliefert, und das ist bekanntlich noch eine massive Beschönigung dieser Jahre. Man kann sich ja gerne noch mal die Tabellen der in jenen Saisons verwendeten Power-Unit-Teile ansehen, um sich vor Augen zu führen, warum McLaren und Alonso irgendwann dezent verstimmt waren: Weder in puncto Zuverlässigkeit noch in puncto Leistung war Honda auch nur in der Nähe der Konkurrenz.Redaktion hat geschrieben:Eine unglaubliche Leistung, wenn man bedenkt, dass in den drei Horror-Jahren mit McLaren Platz fünf das höchste der Gefühle war. Und der Spott durch den früheren Erfolgspartner deutlich überwog.Der Honda-Konzern, die wie kaum ein anderer Hersteller Bestätigung im Motorsport sucht und das Rennsport-Gen seit der Gründung in sich trägt, wurde von McLaren und Fernando Alonso als Dilletanten vorgeführt. Und das auf der Weltbühne der Formel 1. Dass das in Tokio tiefe Narben hinterlässt, war keine Überraschung.
Warum das jetzt anders ist? Sicher, man mag es auch Red Bull und einer sozusagen unschuldigen und konstruktiven Partnerschaft zuschreiben. Bei den Bullen weiß man ja auch, dass Honda die einzige verbliebene Option der aktuellen Hersteller in der Formel 1 ist und man sich mit den Japanern gut stellen muss. Natürlich haben aber auch die Lehrjahre mit McLaren dazu beigetragen, dass Honda mittlerweile - im fünften Jahr - eine solide und zuverlässige PU liefert, die, wenn die Umstände passen, für Podiumsplätze und auch mal für einen Sieg gut ist.
Jeder darf sich selbst fragen, ob das Verhältnis auch so harmonisch gewesen wäre, wenn Red Bull für die besagten Lehrjahre hätte herhalten müssen. Auch der Autor der Kolumne täte bei allem verdienten Lob für das Paket, das gestern den Sieg herausgefahren hat, gut daran, sich mal zurückzuerinnern, wie gnadenlos die Österreicher seinerzeit mit Renault umgegangen sind - bei wesentlich besserer Bilanz als McLaren-Honda sie erdulden musste.
Mit diesen Hintergedanken bleibt es natürlich trotzdem eine tolle Leistung, dass Honda jetzt mit Red Bull sehr gut performt und nun auch endlich und verdient den ersten Sieg mitfeiern konnte.

Da muss ich nicht mehr viel hinzufügen ausser, dass der gestrige Sieg ohne die vorherigen jahrelangen "Schmerzen" zwischen McLaren und Honda nicht möglich gewesen wäre. Das hätte umgekehrt wohl auch funktioniert, zumindest mit der aktuellen McLaren-Truppe (Brown, Seidl etc.)
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter!



Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Mario Illien...jetzt wird mir einiges klar.
Daß die Japaner jahrelang stur blieben, ist es auch nicht überraschend, daß da kaum Fortschritt war.
Schade für Honda und McLaren. Die konnten wohl nicht soviel Einfluß nehmen wie RB.
Daß die Japaner jahrelang stur blieben, ist es auch nicht überraschend, daß da kaum Fortschritt war.
Schade für Honda und McLaren. Die konnten wohl nicht soviel Einfluß nehmen wie RB.
Zuletzt geändert von JPM_F1 am 01.07.2019, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
- LoK-hellscream
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Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Gestern war ein Sieg für die Formel 1.CompraF1 hat geschrieben:So ein Schwachsinn. Am besten geschlafen haben dürfte der F1 Fan, weil er eben mal nicht im Rennen eingeschlafen ist. Endlich wieder ein spannendes Rennen. Endlich wieder Motorsport wie er sein muss. Endlich eine Rennstrecke mit Wiese und Kiesbett und irgendwie hat es jeder Formel 1 Fahrer gedchafft nicht im Kiesbett zu verunglücken. Wow. Es geht doch. Der F1 Fan ist der, der wirklich gut geschlafen hat.
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Der Autor widerspricht sich selbst.
Schreibt er hier noch
schreibt er wenig später

Unter dem Strich hat sich jedenfalls nicht so viel verändert. McLaren ist etwas besser geworden durch den Wechsel zu Renault (aber auch nicht direkt im ersten Jahr), Red Bull bleibt bislang in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Schreibt er hier noch
und wirft damit Honda die (Mit-)Schuld an der Misere mit McLaren vor,brachte eine Umstrukturierung Anfang 2018 die Wende. Seitdem nutzt man das Know-how von Ex-Mercedes-Mann Axel Wendorff und Berater Mario Illien in der Top-Fabrik in Sakura. Das zahlt sich aus.
schreibt er wenig später
Was denn nun? Schadenfreudig kann man doch nur sein, wenn man allein wegen McLaren so schlecht war. Aber die Umstrukturierung, die laut dem Autor die Wende brachte, kam erst nach McLaren.In diesem Fall kann man den Honda-Protagonisten die Schadenfreude wahrlich nicht verdenken.

Unter dem Strich hat sich jedenfalls nicht so viel verändert. McLaren ist etwas besser geworden durch den Wechsel zu Renault (aber auch nicht direkt im ersten Jahr), Red Bull bleibt bislang in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Im übrigen darf man auch ruhig nochmal betonen, dass der Erfolg für Honda vor allem eine Verstappen-Leistung war, egal wie man ansonsten zu ihm oder auch zu seinem gestrigen Move gegen Leclerc stehen mag. Man muss sich nur ansehen, wo Gasly herumgefahren ist und wie schwer er sich allein schon damit tat, Raikkönen zu überholen, um sich darüber klarzuwerden, wie stark Verstappens Rennen gestern war. Einfach eine phänomenale Leistung.
Are you gonna bark all day, little doggie, or are you gonna bite?
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Es war Ron Dennis, der diesen Einfluss verweigerte.JPM_F1 hat geschrieben:Mario Illien...jetzt wird mir einiges klar.
Daß die Japaner jahrelang stur blieben, ist es auch nicht überraschend, daß da kaum Fortschritt war.
Schade für Honda und McLaren. Die konnten wohl nicht soviel Einfluß nehmen wie RB.
Ebenso wie es Ron Dennis war, der die Belieferung eines zweiten Teams verboten hat.
Also mal langsam...Die Japaner waren hier nicht jahrelang stur.
- Forza_Ferrari_93
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- Lieblingsfahrer: Schumi, Vettel Alonso, Leclerc
- Lieblingsteam: Ferrari
Re: Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat
Honda: Auferstanden aus Ruinen 

"Ich möchte mich bei allen bedanken, die weiter an mich geglaubt haben. Mir haben so viele Menschen Briefe und Nachrichten geschickt, das war sehr wichtig für mich"
Sebastian Vettel
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