Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Scharfe Kritik an Maurizio Arrivabene vom ehemaligen Ferrari-Testfahrer Luciano Burti: Der geschasste Teamchef sei "keine gute Führungspersönlichkeit" gewesenMaurizio Arrivabene ist mit großen Plänen angetreten, als er im November 2014 zum Nachfolger von Marco Mattiacci als Ferrari-Teamchef bestellt wurde. Es umgab ihn ein frischer Wind, als er sich beim ersten Wintertest in Barcelona spontan zu den Fans auf die Tribüne setzte. Doch in der retrospektiven Betrachtung seiner Amtszeit kommt er nicht besonders gut weg, wie sich seit seiner Vertragsauflösung am 7. Januar immer mehr herauskristallisiert.
Denn in der Kommunikation nach außen war die wohltuende Offenheit der ersten Arrivabene-Wochen schnell verflogen, und aus Ferrari, ohnehin nie für offene Türen bekannt, wurde zuletzt ein Buch mit sieben Siegeln. Auch der sportliche Auftrag, erstmals seit 2008 (Konstrukteurswertung) wieder einen WM-Titel nach Maranello zu holen, wurde nicht umgesetzt.
Das alleine auf Arrivabene zu schieben, wäre eine viel zu billige Erklärung. Doch es gibt Kritiker, die zumindest eine Teilschuld beim ehemaligen Marlboro-Manager sehen. Einer davon ist Luciano Burti, während der goldenen Schumacher-Ära bei Ferrari in den Jahren 2002 bis 2004 Testfahrer der Scuderia.
"Ich kenne Arrivabene ein bisschen. Er war zu meiner Zeit bei Philip Morris", erzählt Burti in der aktuellen Ausgabe des 'Autosport'-Podcasts (Komplettes Interview jetzt im Audioplayer anhören!). "Meiner Meinung nach war er keine gute Führungspersönlichkeit. Er war nicht sympathisch. Zu mir war er nicht nett - man hatte nicht gern mit ihm zu tun. Er wirkte auf uns sehr distanziert. Ich habe nie verstanden warum."Arrivabene hatte laut Burti nicht das Format von Todt"Um eine gute Führungspersönlichkeit zu sein, musst du nahe am Team sein", findet der Brasilianer. Eine Qualität, die sowohl der frühere Ferrari-Teamchef Jean Todt als auch Starfahrer Michael Schumacher seiner Meinung nach hatten. Von Schumacher ist überliefert, dass er alle Namen seiner Mechaniker auswendig kannte - und immer ein aufrichtiges Interesse an deren Privatleben gezeigt hat. Dinge, die Menschen verbinden und Loyalität erzeugen.
Todt habe dieses Spiel "sehr gut" verstanden, erinnert sich Burti, und auch den damaligen Technischen Direktor Ross Brawn hat er stets als "sehr starke Persönlichkeit" wahrgenommen und bewundert: "Meiner Meinung nach ist es genau das, was Ferrari heute nicht mehr hat." © Sutton Luciano Burti war von 2002 bis 2004 Testfahrer bei Ferrari "Ferrari fehlt die Führungsstärke von Jean. Er war eine echte Führungspersönlichkeit", analysiert Burti. "Jean ist kein Techniker. Er kennt sich aus im Motorsport, aber er ist kein Techniker. Aber die Art und Weise, wie er das Team geführt hat, war wirklich gut, sehr stark."Burti: Immer noch Ferrari-Fan ..."Ich habe auch mit Stefano Domenicali gearbeitet, ein wirklich netter Kerl. Wie stark das Team in seiner Zeit als Teamchef war, kann ich nicht beurteilen. Aber als er ging, fand Ferrari nie mehr den Rhythmus von früher", stellt der heute 43-jährige fest.
Nach seiner Zeit als Testfahrer bei Ferrari wechselte Burti in die brasilianische Stockcar-Szene, wo er zwei Rennen gewann, aber in der Meisterschaft nie über Platz fünf hinauskam. Heute ist er TV-Experte in der Formel 1.
Bei aller Kritik an Arrivabene ist ihm wichtig festzuhalten: Er ist nach wie vor großer Ferrari-Fan - und hat 2018 für Sebastian Vettel die Daumen gedrückt ...
Link zum Newseintrag
Denn in der Kommunikation nach außen war die wohltuende Offenheit der ersten Arrivabene-Wochen schnell verflogen, und aus Ferrari, ohnehin nie für offene Türen bekannt, wurde zuletzt ein Buch mit sieben Siegeln. Auch der sportliche Auftrag, erstmals seit 2008 (Konstrukteurswertung) wieder einen WM-Titel nach Maranello zu holen, wurde nicht umgesetzt.
Das alleine auf Arrivabene zu schieben, wäre eine viel zu billige Erklärung. Doch es gibt Kritiker, die zumindest eine Teilschuld beim ehemaligen Marlboro-Manager sehen. Einer davon ist Luciano Burti, während der goldenen Schumacher-Ära bei Ferrari in den Jahren 2002 bis 2004 Testfahrer der Scuderia.
"Ich kenne Arrivabene ein bisschen. Er war zu meiner Zeit bei Philip Morris", erzählt Burti in der aktuellen Ausgabe des 'Autosport'-Podcasts (Komplettes Interview jetzt im Audioplayer anhören!). "Meiner Meinung nach war er keine gute Führungspersönlichkeit. Er war nicht sympathisch. Zu mir war er nicht nett - man hatte nicht gern mit ihm zu tun. Er wirkte auf uns sehr distanziert. Ich habe nie verstanden warum."Arrivabene hatte laut Burti nicht das Format von Todt"Um eine gute Führungspersönlichkeit zu sein, musst du nahe am Team sein", findet der Brasilianer. Eine Qualität, die sowohl der frühere Ferrari-Teamchef Jean Todt als auch Starfahrer Michael Schumacher seiner Meinung nach hatten. Von Schumacher ist überliefert, dass er alle Namen seiner Mechaniker auswendig kannte - und immer ein aufrichtiges Interesse an deren Privatleben gezeigt hat. Dinge, die Menschen verbinden und Loyalität erzeugen.
Todt habe dieses Spiel "sehr gut" verstanden, erinnert sich Burti, und auch den damaligen Technischen Direktor Ross Brawn hat er stets als "sehr starke Persönlichkeit" wahrgenommen und bewundert: "Meiner Meinung nach ist es genau das, was Ferrari heute nicht mehr hat." © Sutton Luciano Burti war von 2002 bis 2004 Testfahrer bei Ferrari "Ferrari fehlt die Führungsstärke von Jean. Er war eine echte Führungspersönlichkeit", analysiert Burti. "Jean ist kein Techniker. Er kennt sich aus im Motorsport, aber er ist kein Techniker. Aber die Art und Weise, wie er das Team geführt hat, war wirklich gut, sehr stark."Burti: Immer noch Ferrari-Fan ..."Ich habe auch mit Stefano Domenicali gearbeitet, ein wirklich netter Kerl. Wie stark das Team in seiner Zeit als Teamchef war, kann ich nicht beurteilen. Aber als er ging, fand Ferrari nie mehr den Rhythmus von früher", stellt der heute 43-jährige fest.
Nach seiner Zeit als Testfahrer bei Ferrari wechselte Burti in die brasilianische Stockcar-Szene, wo er zwei Rennen gewann, aber in der Meisterschaft nie über Platz fünf hinauskam. Heute ist er TV-Experte in der Formel 1.
Bei aller Kritik an Arrivabene ist ihm wichtig festzuhalten: Er ist nach wie vor großer Ferrari-Fan - und hat 2018 für Sebastian Vettel die Daumen gedrückt ...
Link zum Newseintrag
Zuletzt geändert von Redaktion am 10.02.2019, 17:10, insgesamt 5-mal geändert.
Grund: EXT TRIGGER
Grund: EXT TRIGGER
- Mithrandir
- GP-Sieger
- Beiträge: 4776
- Registriert: 11.05.2008, 16:24
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Das ist mal eine fundierte Kritik, wenn es nicht aus dem Zusammenhang gerissen istRedaktion hat geschrieben:"Meiner Meinung nach war er keine gute Führungspersönlichkeit. Er war nicht sympathisch. Zu mir war er nicht nett - man hatte nicht gern mit ihm zu tun. Er wirkte auf uns sehr distanziert. Ich habe nie verstanden warum.

Wenn ich das tun wollte würde ich aber was besseres bieten, wie belegbare relevante Fakten, so wirkt es armselig (sollte er sich so geäußert haben).
Folgt mir, ich komm nach...
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Ich kann schon ein bisschen verstehen worauf er hinaus will. Wenn mein Chef nicht nett zu mir ist, dann habe ich auch keinen klaren Kopf und auch keine Motivation um 100% zu geben. Jedoch, wenn er ihn in seiner Testfahrerzeit getroffen hat, dann ist das ein riesiger Zeitraum. Menschen ändern sich 

Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
nur Manche Menschen leider kenne einige Menschen die Rennen seit über 20Jahre mit der Selben Hochnäßigen Art durch die Gegend.draine hat geschrieben:Ich kann schon ein bisschen verstehen worauf er hinaus will. Wenn mein Chef nicht nett zu mir ist, dann habe ich auch keinen klaren Kopf und auch keine Motivation um 100% zu geben. Jedoch, wenn er ihn in seiner Testfahrerzeit getroffen hat, dann ist das ein riesiger Zeitraum. Menschen ändern sich
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Dennoch ändern sie sich und von daher weiß man nicht was von dem von damals heute noch dran ist, allerdings hat er schon nicht unrecht mit seinen Aussagen. So offen wie sich Arrivabene ganz am Anfang gab war er schnell nicht mehr.
Und eine Führungspersönlichkeit sollte schon zugänglich sein, ansonsten läuft garantiert etwas schief. Jemand der ein Team anführt muss das Team gut kennen und wenn es bei dem Team um Höchstleistung geht, muss auch das Team wissen wie ihr "Anführer" tickt und denkt, denn nur so kann man auch alles raus holen, weil es dafür viel Vertrauen in ihren Team Chef braucht und Vertrauen kommt nicht von nichts. Ob das aber bei Arrivabene die letzten Jahren bei Ferrari zutraff, keine Ahnung.
Was mich an Burtis Aussage aber primär stört: "Ich kenne Arrivabene ein bisschen." Ein "bisschen" ist zu wenig.
Und eine Führungspersönlichkeit sollte schon zugänglich sein, ansonsten läuft garantiert etwas schief. Jemand der ein Team anführt muss das Team gut kennen und wenn es bei dem Team um Höchstleistung geht, muss auch das Team wissen wie ihr "Anführer" tickt und denkt, denn nur so kann man auch alles raus holen, weil es dafür viel Vertrauen in ihren Team Chef braucht und Vertrauen kommt nicht von nichts. Ob das aber bei Arrivabene die letzten Jahren bei Ferrari zutraff, keine Ahnung.
Was mich an Burtis Aussage aber primär stört: "Ich kenne Arrivabene ein bisschen." Ein "bisschen" ist zu wenig.
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
immer lustig diese psychoanalysen, nachdem jemand weg ist. aber bis dahin war er noch völlig ok die meiste zeit und hat doch ferrari erst stabilität gebracht. so schnell können sich meinungen ändern.
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
JPM_F1 hat geschrieben:immer lustig diese psychoanalysen, nachdem jemand weg ist. aber bis dahin war er noch völlig ok die meiste zeit und hat doch ferrari erst stabilität gebracht. so schnell können sich meinungen ändern.


Frage mich da dann schon wer da für die Stabilität wohl eher zuständig war ?
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Erstens das und zweitens gibts ganz andere Berichte auch über Arrivabene. Vielleicht war Burti auch einfach ein A... loch und deshalb wawr Arrivabene nicht nett zu ihm? Ganz einseitige Sicht der Dinge von dem Mann...draine hat geschrieben:Ich kann schon ein bisschen verstehen worauf er hinaus will. Wenn mein Chef nicht nett zu mir ist, dann habe ich auch keinen klaren Kopf und auch keine Motivation um 100% zu geben. Jedoch, wenn er ihn in seiner Testfahrerzeit getroffen hat, dann ist das ein riesiger Zeitraum. Menschen ändern sich
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Welche Stabilität meinst du den ? Was war nach dem Tod von Marchionne bei Ferrari den anders ?mysamuel hat geschrieben:Nur sehr sehr Komisch das die Stabilität wo du ihm so antragen tust durch denn Tod von Marchionne wegwar
![]()
Frage mich da dann schon wer da für die Stabilität wohl eher zuständig war ?
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Das Durcheinander musst du doch mitbekommen haben?!Silberner Mercedes hat geschrieben:Welche Stabilität meinst du den ? Was war nach dem Tod von Marchionne bei Ferrari den anders ?mysamuel hat geschrieben:Nur sehr sehr Komisch das die Stabilität wo du ihm so antragen tust durch denn Tod von Marchionne wegwar
![]()
Frage mich da dann schon wer da für die Stabilität wohl eher zuständig war ?
Die Fahrer wussten jedenfalls nicht mehr wie sie sich verhalten sollten.
Entweder gab es keine vorherige Absprachen oder es wurde sich nicht mehr an alte gehalten.
Die Verwirrung am Funk in Hockenheim und das Quali in Monza waren Zwischenfälle, die es vorher nie gab.
Oder aber nie an die Öffentlichkeit gelangen.
Ein Teamchef muss solche Eventualitäten vorab briefen


Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Gleich vorab, ich bin jetzt nicht sooo vertraut mit den Internas bei Ferrari. Aber rein von dem was ich jetzt während den Rennen im letzten Jahr mitbekommen habe, gab es aus meiner Sicht eigentlich nur eine grobe Fehlentscheidung bei Ferrari, nicht auf einen Nr. 1 Fahrer zu setzen. Es gab auch sonst Fehlentscheidungen. Aber nicht mehr wie in früheren Jahren auch. Da hat sich Mercedes ja auch so einige Bolzen geleistet.EffEll hat geschrieben: Das Durcheinander musst du doch mitbekommen haben?!
Die Fahrer wussten jedenfalls nicht mehr wie sie sich verhalten sollten.
Entweder gab es keine vorherige Absprachen oder es wurde sich nicht mehr an alte gehalten.
Die Verwirrung am Funk in Hockenheim und das Quali in Monza waren Zwischenfälle, die es vorher nie gab.
Oder aber nie an die Öffentlichkeit gelangen.
Ein Teamchef muss solche Eventualitäten vorab briefen
Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Hatte man doch!Silberner Mercedes hat geschrieben:Gleich vorab, ich bin jetzt nicht sooo vertraut mit den Internas bei Ferrari. Aber rein von dem was ich jetzt während den Rennen im letzten Jahr mitbekommen habe, gab es aus meiner Sicht eigentlich nur eine grobe Fehlentscheidung bei Ferrari, nicht auf einen Nr. 1 Fahrer zu setzen. Es gab auch sonst Fehlentscheidungen. Aber nicht mehr wie in früheren Jahren auch. Da hat sich Mercedes ja auch so einige Bolzen geleistet.EffEll hat geschrieben: Das Durcheinander musst du doch mitbekommen haben?!
Die Fahrer wussten jedenfalls nicht mehr wie sie sich verhalten sollten.
Entweder gab es keine vorherige Absprachen oder es wurde sich nicht mehr an alte gehalten.
Die Verwirrung am Funk in Hockenheim und das Quali in Monza waren Zwischenfälle, die es vorher nie gab.
Oder aber nie an die Öffentlichkeit gelangen.
Ein Teamchef muss solche Eventualitäten vorab briefen
Und jetzt versuch dich mal daran zu erinnern, ab welchem Zeitpunkt sich diese ungeschriebene Regel änderte.
Merkste was? Demnach stimmst du ja sogar zu


Re: Luciano Burti: Arrivabene "nicht sympathisch" und "distanziert"
Weil man auch keinen Nummer1 Fahrer mehr hatte, seit Alonso weg ging. RAI hatte viel Pech (Mechaniker, Ausfälle, Strategie) und VET zählt halt nur auf dem Papier zu den Besten. Der kommt nur um die Millionen zu kassieren, fährt ins Kiesbett und lässt sich heimfliegen zu seinem F40. So kann das nichts werden. 
