Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

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Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Redaktion » 11.10.2018, 13:02

Wie sich Sebastian Vettel gegen die Kritik der Experten an seinem Manöver gegen Max Verstappen wehrt und wie ihm Rivale Lewis Hamilton unerwartet zur Hilfe eilt © Sutton Sebastian Vettel stößt die Kritik der Experten sauer auf Nach der heftigen Kritik an dem missglückten Überholversuch gegen Max Verstappen in Suzuka erhielt Sebastian Vettel aus unerwarteter Richtung Deckung. Ausgerechnet WM-Rivale Lewis Hamilton stellt sich schützend vor den Ferrari-Piloten. "Die Medien sollten ein bisschen Respekt vor Sebastian zeigen", fordert der Brite auf 'Instagram'. "Ihr könnt euch einfach nicht vorstellen, wie schwierig es ist, auf unserem Niveau aktiv zu sein - und das gilt für jeden Athleten, der sich auf dem Höhepunkt befindet."

Als Mensch sei es ganz natürlich, Fehler zu machen, "aber es zählt, wie wir damit umgehen". Eine klare Reaktion auf die mediale Schelte nach dem Japan-Wochenende, die Vettel über sich ergehen lassen musste. Denn auch die Experten waren sich einig, dass sich der Ferrari-Pilot, der diese Saison bereits mehrmals in unglückliche Zwischenfälle verwickelt war, die Attacke auf den Red-Bull-Piloten hätte sparen können.

Jetzt wehrt sich der Ferrari-Pilot und geht mit seinen Kritikern ins Gericht: "Die sitzen auch schön vorm Fernseher. Und da sieht es immer ein bisschen anders aus." Vettel verteidigt seine Entscheidung, auch wenn er nach der Kollision auf den letzten Platz zurückfiel und am Ende nur Sechster wurde: "Meiner Meinung nach war die Lücke da. Wenn ich da nicht reinfahre, kann ich gleich auf dem Sofa sitzen oder Experte werden."Was Vettel vorgeworfen wirdDoch was genau wurde Vettel nach dem Japan-Grand-Prix vorgeworfen? Alex Wurz bezeichnete das Manöver als "überaggressiv", Anthony Davidson sieht die Spoon-Kurve nicht als Ort, wo man überholen kann. Damon Hill bezeichnet das Manöver als "Verzweiflungstat" und kritisiert Vettel gegenüber 'Sky Sports F1' für seine "unbeholfene Fehleinschätzung, die eine Strafe verdient hätte".Und Surer meint in der aktuellen Ausgabe des Formel-1-Podcasts 'Starting Grid', Vettel hätte wissen müssen, dass Verstappen in so einer Passage nicht nachgibt: "Das konnte eigentlich von Anfang an nicht gutgehen." Zudem hätte er "später mit dem schnelleren Ferrari und DRS auf der Geraden eh die Chance gehabt, zu überholen".Nun reagiert Vettel auf die Vorwürfe. "Ich haben danach auch ein paar andere Autos an der Stelle gekriegt", widerlegt er das Argument, vor der Spoon-Kurve könne man nicht überholen und spielt auf sein Manöver gegen Haas-Piloten Romain Grosjean an. Das Problem sei vielmehr Verstappen: "Auch gegen Kimi hält er dagegen, wo man nicht mehr dagegenhalten sollte. Jeder darf machen, was er will. Tja."Aus Vettels Sicht: Warum er die Chance nutzen mussteAber wie sah er die Situation selbst und warum traf er die Entscheidung, das Risiko einzugehen? "Ich spürte, dass ich schneller kann", schildert Vettel den Zwischenfall in der achten Runde, unmittelbar nach dem Ende der Safety-Car-Phase. "Dranbleiben ist schwierig. Wenn man einmal dran ist, ergibt sich die Chance nicht jede Runde. Das verkennt man von außen. Es ist unheimlich schwer, nahe hinterherzufahren, und das Safety-Car hilft natürlich ein bisschen." © Sutton Sebastian Vettel bereitete das Manöver am Ende der Safety-Car-Phase gezielt vor Da er vor der Spoon-Kurve direkt hinter Verstappens Red-Bull-Bolide steckte, überlegte Vettel ein Manöver - auch wegen der Konsequenzen: "So nah, wie ich dran war, hätte ich durch Spoon deutlich an Grip verloren und wäre dann sehr weit weg gewesen." Dann sah der Ferrari-Pilot, dass sich eine Lücke öffnet, die er nutzen konnte: "Ich habe gesehen, dass seine Batterie aufhört zu schieben, und habe genau das Gegenteil bei mir gemacht."Vettel will Gespräch mit Verstappen suchenDas war nur möglich, weil Vettel seine Batterie davor in der Bergaufpassage nach den S-Kurven geschont hatte, "um gegen Ende der Runde anzugreifen. Ich hatte den Überschuss." Dass er bei seinem überraschenden Überholversuch von Verstappen übersehen wurde, schließt er aus: "Er hat mich gesehen, sonst hätte er nicht zugemacht. Er hat verteidigt. Das ist okay. Aber irgendwann muss man halt auch zurückstecken, und das hat er nicht gemacht. Dann kann ich mich nicht in Luft auflösen."Nun wolle er sich keinen medialen Schlagabtausch mit Verstappen liefern, sondern die Sache im direkten Gespräch klären: "Ich werde mit ihm zum richtigen Zeitpunkt sprechen." Klar sei aber, dass die Art und Weise, wie sich der Red-Bull-Pilot verteidigt hat, "weder ihm noch mir geholfen hat. Er hatte Glück, dass er weiterfahren konnte."Wolff sieht Schuld nicht bei VettelDoch wie sehen die Teamchefs den Zwischenfall? Interessanterweise erhält Vettel von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Rückendeckung: "Ich bin nicht sicher, ob das ein Fehler von Sebastian war. Er ist am Anfang gut nach vorne gekommen und in dieser Situation muss man sich als Rennfahrer entscheiden, ob man es probiert oder nicht. Die Tür sah offen aus, und er hat es probiert. Dann hat ihn ein Rennunfall ganz nach hinten zurückgeworfen."

Tatsache ist, dass Vettel zu diesem Zeitpunkt die Chance roch, die beiden Mercedes-Piloten noch zu besiegen - was in Anbetracht des WM-Rückstands auch notwendig gewesen wäre, um sich im Titelrennen wieder zurückzumelden. Hätte er die Chance auf einen Überraschungsangriff verstreichen lassen, hätte er möglicherweise zu viel Zeit hinter dem Red-Bull-Piloten liegengelassen, um im Kampf um den Sieg noch mitreden zu können.

Auch für Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene war Vettels Manöver keine Verzweiflungstat. "Das war es nicht, es war ein Überholmanöver", sagt der Italiener. "Sebastian hat einfach seine Arbeit gemacht, und sein Auto war neben Max. Die Bezeichnung Rennunfall würde ich aber akzeptieren."
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Signore_Ferrarista
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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Signore_Ferrarista » 11.10.2018, 13:31

Absolut richtig von Vettel! Er bringt es auf den Punkt: er hätte auch zuhause bleiben und Experte werde können, wenn er das Manöver nicht gestartet hätte. Finde es auch gut, dass er von allen Seiten (außer natürlich Verstappen, aber er ist ja auch weiterhin der Meinung, dass Kimi hätte warten müssen, damit er wieder sicher auf die Strecke kann :facepalm: ) Rückendeckung bekommt.

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Ajantis » 11.10.2018, 13:40

Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich HAM mal für irgend eine Aktion Respekt zolle. Hier ist es aber angebracht.

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Olymp » 11.10.2018, 13:56

Vettel sollte sich die Kritik lieber zu Herzen nehmen. Nur durch Kritik kann man wachsen, nicht durch ständiges rechtfertigen. Vettel hat in der aktuellen Saison gefühlt schon mehr Fehler gemacht als manch anderer Fahrer in seiner gesamten Karriere. Er hat die Entscheidung: so weitermachen wie bislang oder etwas ändern. Er scheint sich bereits entschieden zu haben.

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von chrisspeed » 11.10.2018, 14:22

Ich sehe zwar auch die Hauptschuld bei Vettel, aber muss zumindest in einem Punkt zurück rudern, dass er hätte warten sollen.
Wenn man sich seine Onboard anschaut und auf das Blinken der Heckleuchte am Red Bull achtet, dann ist seine Entscheidung nachvollziehbar. Die Lücke war da.
Leider ist die Spoon keine einfache Kurve, dazu eine gnadenloser Niederländer, welcher nicht einen Zentimeter zuviel Platz lässt und schon ist der Ärger da. Sehr schade!
Frag den Forum- User! Er wusste morgen bereits, was gestern geschehen wird.

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Typ17 GTI » 11.10.2018, 14:27

chrisspeed hat geschrieben: Die Lücke war da.
By being a racing driver you are under risk all the time. By being a racing driver means you are racing with other people. And if you no longer go for a gap that exists, you are no longer a racing driver because we are competing, we are competing to win. And the main motivation to all of us is to compete for victory, it's not to come 3rd, 4th, 5th or 6th.
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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von unclebernie » 11.10.2018, 14:33

Typ17 GTI hat geschrieben:
chrisspeed hat geschrieben: Die Lücke war da.
By being a racing driver you are under risk all the time. By being a racing driver means you are racing with other people. And if you no longer go for a gap that exists, you are no longer a racing driver because we are competing, we are competing to win. And the main motivation to all of us is to compete for victory, it's not to come 3rd, 4th, 5th or 6th.
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Da war nur leider keine, wenn man mal weiterdenkt und sich bewusst macht, gegen wen man in dieser ohnehin sowieso schon schwierigen Kurve kämpft, und weiß, dass danach zwei großartige Stellen zum Überholen folgen.

Klarer Fehler von Vettel, da gibts nichts zu diskutieren. Ich respektiere seinen Mut hier, und verstehe seine Aktion sogar irgendwie, aber klug war sie nicht.
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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Typ17 GTI » 11.10.2018, 14:41

unclebernie hat geschrieben:Da war nur leider keine,
Bei Senna-Prost war damals auch nicht wirklich die Lücke zum Überholen da. Er hat eine Lücke gesehen und hat es probiert, genau wie Vettel auch. Das kann manchmal klappen, manchmal kann es aber auch in die Hose gehen. Hinterher ist man immer schlauer. :wink:

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von theCraptain » 11.10.2018, 15:09

Hat er das auch gesagt nach Monza2018 oder Baku2018 oder nach dem GP wo er einen Merc nach dem Start umgedreht hat?
Nein, zu Saudi Arabien und Katar als F1 Ausrichter! :thumbs_down: :thumbs_down:

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von ..::Borni::.. » 11.10.2018, 15:23

Aktuell unterschätzen wir vielleicht auch wie unmöglich überholen bei den Top 6 mittlerweile geworden ist. Ich denke Vettel hat es diese Saison so oft direkt nach dem Start und nach Safty Car Phasen mit der Brechstange probiert, weil er weiß das er sonst keine Chance mehr hat regulär zu überholen und Ferrari auch unfähig ist ihn strategisch nach vorn zu bringen. Schlussendlich kämpft er auch seit Singapur mit Stumpfen Waffen. Wäre von Saisonbeginn bis Saisonende alles perfekt für ihn gelaufen hätte die Führung vielleicht noch über das letzte Rennen retten können. Aber wann läuft schon mal alles perfekt? Geht es so weiter wie die letzten Rennen hat Hamilton am Ende 100 Punkte Vorsprung. Dann braucht sich Vettel wegen der Fehler auch keine Gedanken mehr zu machen. Gegen den Mercedes und Hamilton in Topform hätte er dann wahrscheinlich trotzdem kein Land gesehen.

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Luckytiger » 11.10.2018, 15:36

Er war klar nicht vorne und damit hat er sich ganz einfach verschätzt. Somit ist er für diesen Vorfall verantwortlich. Klar es ist sehr verständlich dass er es Versucht hat, das kann man ihm wirklich nicht übel nehmen aber es war halt einfach ein schlechter Move gewesen.
Er sollte sich besser etwas Selbstkritischer verhalten und daraus seine lehren ziehen. Erstens würde er daraus stärker werden und zweitens wäre es sympathischer. Aber wenn er so weitermacht wird Hamilton auch nächstes Jahr wieder locker Titel Nummer 6 einfahren...
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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Z7K » 11.10.2018, 15:37

meiner Meinung nach war dieses Manöver absolut gerechtfertigt und auch notwendig.
Wäre die identische Situation im ersten Saisondrittel passiert, hätte Vettel die Attacke auch nicht so früh gemacht und zugewartet.

Vettel wusste genau, dass einzig und allein ein Sieg ihm etwas bringt (oder zumindest muss er vor LH sein was in dem Fall ein Sieg wäre).
Der Sieg wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mit einem erfolgreichen Manöver gegen Verstappen nicht möglich gewesen, somit gibt es nur eins: alles oder nichts. In dem Fall war es halt alles und nichts :rotate:

Ich verstehe das Manöver auf jedenfall und unterstütze solche Racer wie Vettel. Genau so muss das sein, weiter so und hoffentlich klappt es nächste Saison :thumbs_up:

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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von unclebernie » 11.10.2018, 16:04

Typ17 GTI hat geschrieben:
unclebernie hat geschrieben:Da war nur leider keine,
Bei Senna-Prost war damals auch nicht wirklich die Lücke zum Überholen da. Er hat eine Lücke gesehen und hat es probiert, genau wie Vettel auch. Das kann manchmal klappen, manchmal kann es aber auch in die Hose gehen. Hinterher ist man immer schlauer. :wink:
Und genau deshalb war es ein Fehler Sennas. Wobei es eigentlich kein Fehler war, denn er wollte diese Kollision, damit er WM wird. Selbes Spiel nachahmen, das Prost das Jahr zuvor mit ihm spielte. Das hat Senna sogar zugegeben. Seine Aussage, die du zitiert hast, machte er direkt nach dem Rennen, als er noch nicht zugeben wollte, dass es Absicht war.
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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von evosenator » 11.10.2018, 16:29

theCraptain hat geschrieben: oder nach dem GP wo er einen Merc nach dem Start umgedreht hat
Frankreich :wink:

Blöde wäre halt gewesen, wenn Hamilton, wenn auch unwahrscheinlich, einen Defekt bekommen hätte oder es zu einer SC Phase gekommen wäre.

Nehme Vettel aber auch eher in Schutz. Das hat anfänglich nach ner Lücke ausgesehen, die dann plötzlich nicht mehr da war.

Hätte Vettel in der laufenden Saison keine anderen Fehler gemacht, würden die Meinungen über diesen Vorfall ganz anders ausfallen.
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Re: Vettel wehrt sich nach Suzuka-Kritik: "Dann kann ich gleich Experte werden"

Beitrag von Plauze » 11.10.2018, 16:53

Ach Sebastian. Dranbleiben, Undercut und der Käse ist gegessen.
Oder, wenn du wirklich der Überholheld sein willst, auf eine wirkliche Lücke warten und nicht glauben, alles, wo die Innenbahn frei ist, wäre auch tatsächlich eine Überholchance. Du bist lange genug in der Formel 1, um zu wissen, dass es so nur ganz, ganz selten funktioniert. Das klappt nur, wenn der Gegner die Tür aufhält - meistens bei Fahrern, die wissen, dass sie eh unterlegenes Material haben und deshalb keinen langen Zweikampf wollen. Bei Verstappen klappt es eben nicht.
Vor der Spoonkurve kannst du überholen, wenn du dich vor dem Bremspunkt schon neben dem Gegner befindest. Das war bei Vettel nicht der Fall.

Die "Experten" sind auch allesamt Formel 1 gefahren und waren in anderen Rennserien erfolgreich. Nicht alles, was sie absondern, ist reinstes Racing-Gold, aber manchmal muss man ihnen zugestehen, aus der Distanz eine objektivere und sachlichere Analyse fertigzubringen als Vettel, dem der Ärger über eigene Fehler offensichtlich immer noch in den Gliedern steckt. Zumal das nun einmal der Job der "Experten" ist. Den Fans zu erklären, wer wann warum wie auf der Strecke gehandelt hat und ob man das nicht besser hätte machen können. Es ist zurzeit nun einmal (aus Vettels Sicht: leider) die Pflicht der Broadcaster, darüber zu berichten, warum Hamilton gerade Weltmeister wird und Vettel nicht.

Niemand erwartet von Vettel, dass er ein öffentliches Schuldeingeständnis zelebriert - das wäre weder männlich noch ehrlich.
Erwarten kann man aber, dass er nicht das Trotzkind gibt, sondern ruhig bleibt und sich auf seine Arbeit konzentriert; und darauf, es beim nächsten Mal besser zu machen. Völlig in Ordnung, wenn er erklärt, dass er in diesem Moment eine Lücke sah. Genauso in Ordnung ist es aber auch, zu konstatieren, dass er falsch lag. Sonst wäre schließlich alles glatt gelaufen.
Lass die Forengemeinschaft an deinen schönsten Erinnerungen teilhaben!
Schildere uns das Beste Rennen deines Lieblingsfahrers (oder eines anderen Fahrers)!

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