Es spielen eher selektive Wahrnehmungen eine Rolle als die Meinung von objektiver Seite.Argestes hat geschrieben:Mhmmm . . . und von all denen ist der Großteil Deiner Meinung? Dazu gibt's doch sicher repräsentative Umfragen, nicht wahr?AlonsoakaHamilton hat geschrieben:Nein. Dazu gehören auch Vettel, Webber oder auch andere Fans eines Fahrers oder des Sports.
Ich muss immer wieder schmunzeln. Ich musste bei meinem Studium ein Nebenfach nehmen, notgedrungen nahm ich Psychologie. Als man mir dann das Kognitive Gleichgewicht und Persuasion vorsetzte mit dem Inhalt, dass, wenn man jemanden mag, der was anderes mag, dann mag ich auch das andere. Ich hab mir immer gedacht, das sei Müll, so einfach sei der Mensch nicht gestrickt. Ist er aber, und hier sieht mans immer wieder.
Ferrari lässt Massa zurückfallen, damit Alonso einen Platz gut macht. Jubel bei den Ferrari-Fans; man habe alles richtig gemacht, die Red Bull Fans hingegen motzen. Dann fährt Red Bull in der Grauzone. Die RBR-Fans findens toll, die Ferrari-Fans werfen Betrug vor. Schumacher fährt in Spanien Senna ins Heck, doch viele Schumacher-Fans sehen die Schuld bei Senna. Jetzt dasselbe bei Perez: Alonso wird dadurch bestraft, also hat Perez bei den Alonso-Fans auch die Schuld.
Witzig ist: Wären die Rollenverteilungen gerade umgekehrt, wäre es überwiegend auch die Meinung der Fans. Ferrari-Fans hätten Red Bull verdammt, hätte man Webber hinter Vettel gebracht, und Schumacher-Fans würden Senna als den eindeutig Schuldigen ausmachen, wenn er Schumacher in den Hintern gefahren wäre. Ebenso bin ich mir sicher, dass die Argumentationen jetzt auch anders aussehen würden, hätte Perez abgekürt, und nicht Alonso. Dann würde die Argumentationsschiene gerade umgekehrt laufen.
Ich will hier ja niemandem starke Subjektivität unterstellen. Festzustellen ist jedoch, dass die Meinung der Anhänger mit der Meinung des eigenen Idols oder des eigenen Teams sehr stark positiv korrelieren. So sehr, dass man wirklich meinen könnte, mein Psycho-Prof habe nicht mal solchen Unsinn vom Stapel gelassen, sondern könnte recht haben mit dem, was er sagt.