• 03. August 2015 · 17:25 Uhr

Webber und der Vettel-Zoff: "Sie konnten uns nicht managen"

Mark Webber spricht über die einst schlechte Beziehung zu Teamkollege Sebastian Vettel, hegt aber angeblich keinen Groll mehr gegen den Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Die Beziehung zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber bei Red Bull war keine einfache. Freunde sind die beiden nie geworden, was bei Teamkollegen auch nichts Unübliches ist, doch im Verlauf ihrer Zusammenarbeit hat sich das Verhältnis der beiden Garagenseiten mehr und mehr zerrüttet. Vor allem zwei Begebenheiten haben dafür gesorgt, dass sich der Deutsche und der Australier nicht mehr grün waren am Ende: die teaminterne Kollision in Istanbul sowie das berühmte "Multi 21" in Malaysia 2013.

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Mark Webber und Sebastian Vettel: Nach Multi 21 war die Beziehung dahin Zoom Download

In der Türkei begannen sich damals erste Risse zu bilden. Mark Webber erinnert sich beim amerikanischen TV-Sender 'ABC': "Ich hatte zuvor zwei Start-/Ziel-Siege in Folge eingefahren, dann kam der neue Heckflügel und wanderte trotzdem auf die andere Seite der Garage", erzählt der Australier. Im Rennen wollte Vettel dann am führenden Webber vorbei und kollidierte mit ihm. Während Webber weiterfahren konnte und Dritter wurde, kam für Vettel das Aus - inklusive Vogelzeig.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Webber immer mehr das Gefühl, zur Nummer 2 zu werden, was er später auch in seinem Funkspruch nach dem Sieg in Silverstone öffentlich erklärte ("nicht schlecht für einen Nummer-2-Fahrer"). "Sie wollten ihn (Vettel; Anm. d. Red.) immer ein wenig glücklicher halten, weil ich der alte Hund war", sagt Webber heute und Landsmann und Ex-Weltmeister Alan Jones stimmt ihm zu: "Das Team ist in England stationiert, wird aber mit Geld aus Österreich und Deutschland gesponsert."

Tiefpunkt in der Beziehung war aber eindeutig die Multi-21-Affäre. Trotz Anweisung, die Positionen zu halten, griff Vettel Webber in der Schlussphase des Malaysia-Rennens 2013 an und gewann das Rennen. Zwar zeigte der Heppenheimer kurz danach Reue, doch beim nächsten Grand Prix in China war das wieder vergessen: "Er hat mir gesagt, dass er mich als Fahrer respektiert, aber nicht als Mensch. Das hat unsere Beziehung beeinflusst", meint Webber.


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Seine Lebensgefährtin Ann Neale gibt Red Bull die Mitschuld an der vergifteten Atmosphäre zum Schluss: "Die Probleme kamen durch schwaches Management", erklärt sie und zeigt sich verwundert, dass Vettel scheinbar mit jeder Aktion durchkam, denn bestraft wurde er für den Malaysia-Vorfall nicht. "Das hat gezeigt, wie zahnlos sie waren", sagt Webber weiter. "Sie konnten uns nicht beide managen, und das sollte nicht so sein. Sie mussten etwas ändern, und ich habe ihnen dabei geholfen und bin gegangen."

Neidisch auf Vettel, der in der gemeinsamen Zeit vier WM-Titel und 38 Siege anhäufen konnte, sei der Australier aber nicht: "Zeit heilt alle Wunden. Ein paar Gläser Rotwein hier und da und der Groll ist verflogen." Ab und zu rede er mal wieder mit seinem ehemaligen Teamkollegen. "Wir kommen gut miteinander aus", betont Webber. "Und auch er hat gesagt: 'Wir alle schauen zurück und sagen, dass wir manche Dinge anders gemacht hätten.'"

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