• 01. September 2014 · 15:57 Uhr

Renault: Arbeit mit "Werksteam" Red Bull fruchtet bereits

Für Renault war der Sieg in Spa eine Überraschung, doch mit ein paar Kniffen konnte man seine Defizite überspielen - Red Bull erhält Rolle als "Werksteam"

(Motorsport-Total.com) - Wer hätte das zu Beginn der Saison gedacht? Trotz der Mercedes-Dominanz konnte Red Bull mit seinem Renault-Antrieb bereits drei Rennen gewinnen - unter anderem zuletzt auch das Rennen von Spa-Francorchamps, das aufgrund seiner langen Geraden eigentlich nicht unbedingt zu den Paradestrecken der österreichisch-französischen Kombination zählt. Doch Renault hat sich seit dem schwierigen Beginn reingehangen und die Power-Unit Schritt für Schritt verbessert.

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Renault arbeitet seit dieser Saison intensiver mit Red Bull zusammen Zoom Download

Renaults Einsatzleiter Remi Taffin spricht gegenüber 'The Racer's Edge' über die Verbesserungen und den etwas überraschenden Sieg von Spa: "Wir sind noch nicht am Ende, aber es war wie ein Krieg, der sehr schwierig zu gewinnen ist", erklärt der Franzose. "Nach jeder Schlacht haben wir unseren Kopf unten behalten und uns darauf fokussiert, unsere Probleme zu lösen und Performance zu bekommen. Das war nicht einfach, aber wir sind auf dem richtigen Weg."

Besonders das Ergebnis von Belgien kommt einer Überraschung gleich, da man im Vorfeld eigentlich von einem schwierigen Grand Prix ausgegangen war. Auf der Strecke in den Ardennen galt das Mercedes-Aggregat als unangefochtene Nummer 1, da die überlegene Power auf den langen Geraden stark zum Tragen kommt. "Wir kennen unsere Schwächen, wussten aber nicht, was wir genau bekommen würden, da wir zum ersten Mal mit den neuen Spezifikationen da waren", erklärt Taffin.

Gute Kniffe, starker Ricciardo

Doch am Ende stand Daniel Ricciardo bereits zum dritten Mal als strahlender Sieger da, was der Renault-Mann vor der Saison nicht für möglich gehalten hätte. Doch die teaminterne Kollision der Silberpfeile, die neue Vernetzung mit Red Bull sowie einige technische Kniffe spielten dem französischen Motorenhersteller in die Karten. Mit einem speziellen Low-Downforce-Setting, einem neuen Mapping, das unter anderem die MGU-H stark verbessert habe, und einer Veränderung der Getriebeübersetzung, die einmal in der Saison angepasst werden darf, blies Renault in Spa zur Attacke und war besonders auf den Geraden überraschend schnell.

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Das Lächeln zeigt es: Daniel Ricciardo ist der Aufsteiger der Saison Zoom Download

Hinzu kam wieder einmal die starke Performance von Ricciardo, der seinen Teamkollegen Sebastian Vettel aktuell deutlich in die Schranken weist. Bei Red Bull kann man sehr zufrieden mit den Auftritten des Australiers sein - bei Renault ist man es auf jeden Fall: "Ich denke, er war nicht speziell in Spa gut, sondern er ist schon seit Jahresbeginn sehr gut gefahren", lobt Taffin den Toro-Rosso-Aufsteiger.

Ricciardo kam auf Anhieb gut mit dem RB10 zurecht, was er mit dem nachträglich aberkannten zweiten Platz in Melbourne bewiesen hat, und hat auf diesem Ergebnis aufgebaut: "Er lernt eine Menge und macht kaum Fehler", sagt Taffin, will aber auch den Weltmeister nicht vergessen: "Wir müssen sagen, dass wir mit Sebastian einen sehr guten Fahrer an seiner Seite haben, von dem er viel lernt - auch wenn die Leute vielleicht sagen mögen, dass Sebastian im Moment hinten liegt. Aber es ist klar, dass die beiden gut zusammenarbeiten und voneinander lernen."

Wie wird's in Monza?

Auch für Renault gilt es, aus den bisherigen Erfahrungen zu lernen und sich in Zukunft noch weiter zu verbessern. Schon in Monza wartet die nächste schwierige Aufgabe auf die Franzosen, denn mit dem italienischen Traditionskurs steht die nächste Hochgeschwindigkeitsstrecke auf dem Programm. Doch das gute Ergebnis von Spa schürt auch die Erwartungen für Monza. Aber Taffin winkt ab: "Ich werde nicht sagen, dass wir dorthin kommen und sagen werden, dass wir gewinnen. Wir versuchen uns einfach zu verbessern und schauen, wo wir stehen."

Helfen könnte zumindest wieder die neue, längere Getriebeübersetzung, die wie in Spa den Einsatz eines achten Ganges erlaubt. Zum gewohnten Feature werden soll dieser höchste Gang allerdings nicht, wenn Taffin so auf den weiteren Kalender schaut. Überall soll und kann er gar nicht zum Einsatz kommen: "Es wird definitiv einige Strecken geben - wie Singapur - wo man niemals einen achten Gang benutzen wird", sagt der Franzose.

"Unser Werksteam heißt Red Bull"

Doch das Hauptaugenmerk von Renault liegt schon jetzt eher auf der weiteren Zukunft in der Formel 1. Zuletzt bestätigte Taffin bereits eine Änderung des Konzeptes bei Renault. Wollte man bis jetzt alle Kundenteams gleich behandeln, intensiviert man nun die Zusammenarbeit mit Red Bull, wie auch der neue Sportchef Cyril Abiteboul klarstellt: "Unser Werksteam heißt Red Bull", sagt er gegenüber 'auto motor und sport'.

Man möchte die Österreicher in Zukunft noch intensiver in die Planungen einspannen und so den Rückstand auf Mercedes gemeinsam aufholen. "Richtig ist, dass Red Bull und Renault in Zukunft gemeinsam die Entwicklung der Antriebseinheit vorantreiben. Es findet eine viel engere Vernetzung statt als bisher", so Abiteboul, der aber noch kein genaues Konzept vorlegen kann: "Wir sind gerade dabei, die Aufgabe so effizient wie möglich zu verteilen. Dabei spielt die Frage eine Rolle, wo uns Red Bull am meisten helfen kann. Der genaue Plan soll spätestens bis Oktober stehen."

Derweil schreiten die Arbeiten an der neuen Antriebseinheit für 2015 schon deutlich voran. Zwar sind Verbesserungen durch das Reglement nur eingeschränkt möglich, doch dafür hat man bei den Franzosen bereits einen genauen Plan, was man verbessern möchte: "Was wir ändern werden, ist kein spezielles Ziel wie Geschwindigkeit oder so, es geht eher um Effizienz, an der wir weiter arbeiten", so Taffin. "Das ist verschwendete Energie, daher werden wir darauf schauen."

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