• 19. April 2014 · 12:23 Uhr

Red Bull und die Angst vor den langen Geraden

Die langsamsten Fahrzeuge im Formel-1-Feld gegen die absolut Schnellsten: Warum Red Bull schon jetzt Angst hat vor den langen Geraden in Schanghai

(Motorsport-Total.com) - 317,7:297,7. Das ist nicht etwa der WM-Endstand des vergangenen Jahres, sondern die Bilanz der Topspeed-Messung beim Formel-1-Qualifying zum Großen Preis von China in Schanghai. Und diese Bilanz (zur Tabelle!) fällt aus der Sicht von Red Bull äußerst ernüchternd aus: Mercedes ist auf den Geraden um genau 20 km/h schneller als die Titelverteidiger, die darüber hinaus das klare Topspeed-Schusslicht sind.

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Die langen Geraden schmecken Red Bull traditionell nicht - auch nicht in China... Zoom Download

Doch im verregneten Qualifying hat sich dieser gewaltige Unterschied nicht so sehr bemerkbar gemacht, sodass Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel hinter Mercedes-Speerspitze Lewis Hamilton auf die Positionen zwei und drei gefahren sind. Nico Rosberg, der zweite Silberpfeil-Pilot, startet am Sonntag von Rang vier. Und genau dieser Umstand bereitet Red Bull schon am Samstag große Sorgen.

Denn stimmt die Wettervorhersage, dann wird der Große Preis von China in diesem Jahr auf trockener Strecke ausgetragen. Das wären schlechte Nachrichten für Ricciardo und Vettel, die damit auf verlorenem Posten stehen würden. Oder wie es Vettel ausdrückt: "Etwas Regen wäre gut. Im Nassen ist die schiere Leistung nämlich nicht so entscheidend." Im Trockenen ist ein guter Topspeed alles.

Der Red Bull als leichtes Opfer auf den Geraden

Vettel verleiht daher seinen Bedenken Ausdruck, indem er sagt: "Wir wissen, dass wir beim Topspeed nicht vorn mitmischen können und ziemlich viel verlieren. Wir sind im Starterfeld wahrscheinlich das Auto, das man am einfachsten überholen kann. Wir hoffen aber natürlich, dass wir gut aus der Kurve herauskommen und dass wir dann so viel Polster haben, dass es bis zum Ende der Geraden reicht."

So weit die Theorie. Tatsächlich wird die Situation aber noch zusätzlich durch den Umstand erschwert, dass Schanghai nicht nur mit einer der längsten Geraden überhaupt, sondern auch noch mit einer der breitesten aufwartet. Genug Platz für Manöver - und deshalb sieht Vettel seinen Landsmann Rosberg schon vorbeiziehen. "Da muss man schon realistisch sein", meint der viermalige Formel-1-Weltmeister.

Oder man nimmt die Sache mit Humor, wie es Teamkollege Ricciardo tut: "Der Plan sieht vor, dass Sebastian und ich einen guten Start hinlegen. Dann fahren wir das gesamte Rennen über Seite an Seite. Und ganz zum Schluss, in der letzten Runde, fechten wir es aus." Und Ricciardo kann sich sein typisches Grinsen nicht verkneifen, um ernsthaft hinzuzufügen: "Wir müssen einfach mal abwarten."

Vielleicht mit einer zusätzlichen Schikane...

"Einfach wird es in keinem Fall. Ich freue mich aber auf ein schönes Duell und ich bin bereit. Auf den Geraden werde ich halt den Kopf einziehen. Genau so wie früher im Kart", meint der Red-Bull-Fahrer. "Hoffentlich können wir mithalten und am Ende wenigstens um einen Podestplatz kämpfen." Vettel hegt eine ähnliche Hoffnung. Der möglicherweise günstigere Reifenverschleiß macht ihm Mut.

"Da haben wir vielleicht einen gewissen Vorteil", erklärt der deutsche Formel-1-Pilot. "Wir werden sehen, wo wir am Sonntag stehen. Es wäre eine willkommene Überraschung, wenn wir besser wären als sie." Ansonsten bleibt Red Bull wohl nur, eine kurzfristige Änderung der Strecke zu beantragen, um Mercedes Paroli zu bieten. Vettel: "Wenn wir zwei Schikanen in jede Gerade einbauen, dann..."

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