• 21. August 2017 · 18:10 Uhr

Hembery: "Formel 1 bräuchte eine Art Balance of Performance"

Pirellis Ex-Sportchef Paul Hembery hat die idee einer "Balance of Performance" für die Formel 1 in den Ring geworfen, wenn man Hersteller anziehen möchte

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery hat sich zum Wohl der Formel 1 für die Einführung einer Art "Balance of Performance" ausgesprochen, wie sie beispielsweise in vielen GT-Serien zur Anwendung kommt. Bei der "Balance of Performance" sollen Fahrzeuge durch eine Reglementierung auf ein gleiches oder zumindest ähnliches Leistungsniveau gebracht werden. "Bei GT-Rennen gibt es sie, und es funktioniert", meint Hembery im Gespräch mit 'auto motor und sport'.

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Die sportliche Situation der Formel 1 hätte in den vergangenen Jahren besser sein können. Vor allem die drückende Dominanz von Mercedes hat phasenweise für Langweile gesorgt. In diesem Jahr sorgt zumindest Ferrari für einen guten Zweikampf, doch andere Hersteller wie Renault und Honda sind deutlich außen vor. Das sorgt bei den Herstellern natürlich nicht für eine positive Stimmung - auch deswegen könnte sich Hembery einen Ausgleich vorstellen.

"Wenn wir die Hersteller drin haben wollen, müssen sie wettbewerbsfähig sein, oder den Anschein machen, es zu sein. Sie haben vor nichts mehr Angst, als sich lächerlich zu machen und ihre Marke zu beschädigen", sagt er und denkt bei den Motoren dabei an Honda und Renault. "Das ist nicht gut für den Sport", urteilt Hembery.

Ein ausgeglichenes Feld gibt es dafür in der Formel E. Die Elektroserie wird von den Herstellern geradezu überrannt. Natürlich dürfte die zukunftsträchtige Technologie der Hauptgrund für den Einstieg von Mercedes, Porsche & Co. sein, doch weil die Entwicklung in vielen Teilen bei allen Teams auf dem gleichen Stand ist, kann selbst das letztplatzierte Team (in dem Fall Jaguar) in regelmäßigen Abständen Einzelerfolge einfahren.

Wie man in der Königsklasse eine "Balance of Performance" umsetzen will, darüber lasse sich streiten, meint Hembery, der seit diesem Jahr Geschäftsführer von Pirelli LatAm (Lateinamerika) ist. Streiten lässt es sich nämlich bei dem Thema auch in anderen Serien ganz gut.

Sollte sich die Formel 1 jedoch dafür entscheiden, dass Hersteller für den Sport doch nicht wichtig sind, dann müsse man an anderen Stellschrauben basteln, meint der Pirelli-Manager: "Dann muss sie substantiell die Kosten reduzieren", sagt er. "Das Geld, das man braucht, um zwei Autos im Kreis fahren zu lassen, ist heute schwer zu rechtfertigen. So etwas kann den Sport beschädigen. Wir erleben es gerade beim Fußball."

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