• 23. März 2017 · 07:31 Uhr

Max Verstappen: 2016 mussten Fahrer mutiger sein als jetzt

Alle Formel-1-Piloten sind sich einig, dass die schnelleren Boliden mehr Respekt und Mut verlangen, doch ein einzelner Niederländer wehrt sich tapfer dagegen...

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 droht 2017 wieder gefährlicher zu werden. Durch breitere Autos und breitere Reifen sollen die Boliden um gut fünf Sekunden pro Runde schneller werden. Doch die höhere Geschwindigkeit könnte die Piloten im Ernstfall teuer zu stehen kommen. Zwar geht Force-India-Pilot Esteban Ocon nicht davon aus, dass die Fahrer mehr Fehler machen werden, doch wenn ein Fehler passiert, hat er vermutlich größere Auswirkungen.

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Abflüge könnten wieder häufiger werden, die Gefahr dabei zunehmen Zoom Download

Denn statt eines leichten Driftes kann dann ganz schnell der Abflug kommen: "Das Auto abzufangen, ist viel härter. Vorher konnte man rutschen und es abfangen, jetzt ist das schwieriger", glaubt der Franzose. Das liege aber weniger an der höheren Geschwindigkeit, sondern vor allem an den Gegebenheiten der Fahrzeuge: Zum einen sind die Boliden in diesem Jahr deutlich schwerer, zum anderen tragen auch die Reifen dazu bei.

Zwar sorgen diese dafür, dass theoretisch mehr Grip in den Kurven vorhanden ist, doch wenn der Pilot das Auto verliert, dann ist der sogenannte "Snap", wenn die Reifen wieder greifen, deutlich größer und schwieriger zu kontrollieren. "Das hat einige Fahrer bei den Wintertestfahrten auf dem falschen Fuß erwischt", sagt Ocon.

Verstappen unbeeindruckt: Auto ist stabiler

Im Grunde sind sich die Fahrer einig, dass die Formel 1 2017 wieder aufregender wird. Die Boliden verlangen wieder mehr Respekt, weil Passagen wie Kurve 3 in Barcelona 40 km/h schneller durchfahren werden und die Formel 1 sich so deutlich von anderen Kategorien abhebt. "Das macht natürlich mehr Spaß", sagt Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo.

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Grip vorhanden: Laut Verstappen muss ein Pilot 2017 nicht mehr so mutig sein Zoom Download

Doch ein Pilot zuckt nur mit den Schultern, wenn es um größeren Respekt vor den Autos geht: ausgerechnet Teenager Max Verstappen, der es laut Plänen mit dem neuen Reglement nicht mehr so einfach haben sollte, ein Formel-1-Auto zu fahren. Doch der Niederländer winkt ab, wenn es darum geht, ob man in dieser Saison mehr Mut braucht: "Ich denke nicht", meint er ganz lapidar.

Im Gegenteil: Er glaubt, dass man 2016 sogar mutiger sein musste als jetzt, weil die Autos schwieriger zu fahren gewesen seien. Damit widerspricht der 19-Jährige der kompletten Konkurrenz: "Jetzt hat man mehr Abtrieb, von daher ist das Auto stabiler", urteilt er. "Auch im Vorjahr ist man so schnell wie möglich durch die Kurven gefahren. Jetzt hat man mehr Grip, aber man versucht wieder so schnell wie möglich zu sein. Es macht keinen Unterschied, aber das Auto ist stabiler."

FIA überprüft Streckensicherheit

Doch während Mut eine subjektive Komponente ist, ist es Geschwindigkeit nicht. Die Autos sind nachweislich schneller und besitzen durch ihr höheres Gewicht und ihren Speed auch bei einem Unfall eine höhere Energie, die abgebaut werden muss. Daher muss die FIA in diesem Jahr reagieren und die Auslaufzonen bei allen Strecken neu betrachten.

Dafür erstellt der Verband mittels Simulationen Geschwindigkeitsprofile, die überwiegend mit Daten der Teams gefüttert werden, und überprüft dort, in welcher Geschwindigkeit und in welchem Winkel ein Fahrer in die Begrenzung fliegen kann. "Dann entscheidet man, welche Begrenzung man braucht", erklärt Renndirektor Charlie Whiting und gibt ein Beispiel: "Wenn man sagt, dass ein Auto mit 65 km/h einschlägt, dann brauchen wir drei Reihen von Reifen und eine Tecpro-Barriere."

Beim Saisonauftakt in Melbourne wurden die Reifenstapel an vier Stellen verbessert, Ähnliches wird auch für den weiteren Saisonverlauf erwartet. Neue Strecken wie China oder Bahrain, die ohnehin großzügige Auslaufzonen verwenden, müssen voraussichtlich nicht nachbessern, doch gerade auf älteren Kursen in Europa könnten einige Modifikationen anstehen. Whiting: "Das wird zukunftsorientiert gemacht, damit wir nicht in jedem Jahr etwas tun müssen. Die Autos werden sicherlich immer schneller werden." Und auch gefährlicher?

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