• 20. März 2017 · 15:02 Uhr

Vorbild NFL: Ross Brawn hofft auf Kooperation der Teams

Ross Brawn rührt die Werbetrommel für eine fairere Einnahmenverteilung in der Formel 1 - Vorbild ist die NFL, in der alle Teams ein Stück vom Kuchen bekommen

(Motorsport-Total.com) - Ross Brawn bastelt fleißig an der Zukunft der Formel 1. Der neue Sportchef der Königsklasse möchte eine fairere Einnahmenverteilung ab der Saison 2021 erreichen. Vorher ist das nicht möglich, denn die Verträge, die Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone mit den Teams ausgehandelt hat, laufen noch bis einschließlich 2020. Erst danach könnte es den Bonuszahlungen für Ferrari, Mercedes und Co. an den Kragen gehen - und Brawn gibt sich durchaus zuversichtlich.

Foto zur News: Vorbild NFL: Ross Brawn hofft auf Kooperation der Teams

Ross Brawn hofft, dass die Topteams einlenken und auf hohe Boni verzichten Zoom Download

"Es wird immer verschiedene Ansichten geben", wird der 62-Jährige von 'Autosport' zitiert. "Aber im Großen und Ganzen gibt es eine hohe Bereitschaft zur Kooperation", zeigt sich Brawn optimistisch. Er sei sich zwar bewusst, dass die Gespräche mit den Teams "etwas hitzig" werden könnten, doch der ehemalige Ferrari- und Mercedes-Mann möchte das Thema so schnell wie möglich anschieben.

"Die Diskussion darüber muss beginnen, damit jeder weiß, wo die anderen stehen. Dann können wir anfangen, nach Lösungen zu suchen", erklärt Brawn seinen Plan. Zwar ist theoretisch noch eine Menge Zeit, bis die aktuellen Vereinbarungen auslaufen, doch die Vergangenheit hat bereits mehr als einmal gezeigt, dass sich die Verhandlungen mit den Teams ziemlich in die Länge ziehen können.


Fotos: Testfahrten in Barcelona


"Wir wollen 2020 kein 'Mexican standoff' um zu sehen, wer als Erster aufgibt. Das ist das letzte Mal passiert", erinnert Brawn an die Situation im Jahr 2013 zurück. Jetzt muss sich die Formel 1 noch viele Jahre mit einem komplett ungleichen Verteilungsschlüssel der Gelder herumärgern. Vor allem die kleinen Teams leiden unter diesem Zustand. Eine Situation, die Brawn auf jeden Fall verbessern möchte.

Vorbild könnte hier die NFL, die US-amerikanische American-Football-Liga, sein. "Im American Football gab es eine Zeit, in der das Bonussystem ziemlich kaputt war. Die beiden Topteams bekamen das meiste Geld und der Rest hatte Probleme", berichtet Brawn und ergänzt: "Die beiden Topteams haben ihre Position aufgegeben, um eine gerechte Lösung zu finden."


Fotostrecke: Ross Brawns Formel-1-Karriere

Heutzutage gibt es in der NFL ein System, das das Geld gleichmäßig an alle teilnehmenden Mannschaften ausschüttet. Brawn erklärt, dass die größeren Teams mittlerweile sogar mehr Geld als vorher einnehmen, weil der Sport durch den ausgeglicheneren Wettbewerb noch einmal deutlich populärer geworden ist - und damit auch mehr Einnahmen als früher generiert. Brawns rhetorische Frage: "Gibt es dort eine Lektion, die wir lernen können?"

"Es ist ein großartiges Beispiel für die Balance zwischen Sport und Kommerzialisierung", findet der 62-Jährige und erinnert daran, dass Liberty Media ohnehin aus dem US-Sport kommt und sich damit in dieser Hinsicht bestens auskennt. "Es ist eine große Herausforderung, aber wir werden es versuchen", erklärt Brawn. Klar ist aber auch, dass eine Reform 2020 ohne den Willen der Teams nicht möglich sein wird.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Foto zur News: F1: Grand Prix von Miami 2024
F1: Grand Prix von Miami 2024
Pre-Events

Foto zur News: Das "Chamäleon"-Sonderdesign von Racing Bulls für Miami
Das "Chamäleon"-Sonderdesign von Racing Bulls für Miami

Foto zur News: Die Formel-1-Speziallackierung von Ferrari für den Miami-Grand-Prix
Die Formel-1-Speziallackierung von Ferrari für den Miami-Grand-Prix

Foto zur News: Mercedes macht die Fifth Avenue in New York City unsicher
Mercedes macht die Fifth Avenue in New York City unsicher
Folge Formel1.de
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Nicki Thiim
DTM - Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Nicki Thiim

Foto zur News: Mick Schumacher zieht Bilanz: Auftakt für Alpine "war ziemlich reibungslos"
WEC - Mick Schumacher zieht Bilanz: Auftakt für Alpine "war ziemlich reibungslos"

Foto zur News: Auto rast in Zuschauermenge: Sieben Tote bei Rennunfall in Sri Lanka
Sonst - Auto rast in Zuschauermenge: Sieben Tote bei Rennunfall in Sri Lanka

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
Anzeige InsideEVs