• 24. Februar 2017 · 21:02 Uhr

Toto Wolff über Formel-1-Zukunft: "Es ist nichts im Eimer"

Neuer Eigentümer, neue Führungsriege: Der Formel 1 soll neues Leben eingehaucht werden, doch Toto Wolff mahnt an, nicht alles Althergebrachte zu verteufeln

(Motorsport-Total.com) - Zu teuer, zu kompliziert, zu langweilig: In den vergangenen Jahren ist die Formel 1 oft und hart kritisiert worden. Mit der Übernahme durch den US-Konzern Liberty Media und dem damit verbundenen Machtwechsel an der Spitze hoffen viele, dass das antiquierte Geschäftsmodell der Königsklasse endlich aufgebrochen und längst überfällige Änderungen angestoßen werden, um den Sport für Teams und Fans wieder attraktiver zu machen.

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Toto Wolff glaubt: "Die Formel braucht eine Evolution, keine Revolution" Zoom Download

Mercedes-Teamchef Toto Wolff warnt allerdings davor, voreilige Schlüsse zu ziehen: "Die Formel 1 ist der am besten funktionierende weltweite Sport", beschwichtigt er. "Wir richten unser Augenmerk immer auf das, was nicht funktioniert. Und wir kritisieren viele Dinge. Das gehört aber zum Erbgut der Formel 1. Wir reden nicht nur über Action auf der Strecke, sondern auch über Politik und Kontroversen."

Davor, alles Alte über Bord zu werfen, warnt der 45-Jährige: "Die Formel 1 braucht Evolution und keine Revolution. Da müssen wir vorsichtig sein. Ich bin Fan von Sportwagen-Rennen und ich liebe die Technik, die in Le Mans zum Einsatz kommt - aber die Zuschauerzahlen sind nicht einmal nahe an denen der Formel 1 dran." Entsprechend hoch sei der Verdienst von Bernie Ecclestone in den letzten 40 Jahren einzustufen.

Wolff lobt Ecclestone: "Gibt keinen besseren Dealmaker"

"Bernie hat den Sport erfunden. Er hat das Zusammentreffen von ein paar Piloten und Teams zu einer der erfolgreichsten Sportarten der Welt gemacht", betont Wolff und hebt Ecclestones Expertise hervor: "Es gibt Bereiche, in denen es keinen besseren gibt als ihn. Ich habe nie einen besseren Dealmaker als ihn getroffen." War es vielleicht falsch, den 86-Jährigen so schnell abzusetzen und damit auch sein Knowhow zu verlieren?

Fakt ist: Liberty Media steht mit seinem Führungstrio Chase Carey, Sean Bratches und Ross Brawn vor einer Mammutaufgabe. Doch Mercedes-Teamchef Wolff glaubt an die Stärken des neuen Formel-1-Eigentümers. "Die neuen Eigner bringen viel Erfahrung bei TV-Rechten mit und in den USA ist man sehr viel weiter damit, mit Sportrechen Geld zu verdienen - ob im Free-TV, im Pay-TV oder im Digitalbereich", weiß er.

Den evolutionären Gedanken, den Wolff dabei für besonders wichtig erachtet, sieht er auch in der Art und Weise bestätigt, wie die neue Führung etwaige Änderungen angeht - im Dialog mit allen Beteiligten: "Wir haben in den vergangenen mehrmals miteinander gesprochen. Sie sind daran interessiert, unsere Meinung zu hören und zu erfahren, wo wir Defizite und Chancen erkennen. Sie waren sehr proaktiv. Und so sollte es sein."


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Dass die Formel 1 dennoch nicht über Nacht in neuem Glanz erstrahlen wird, sei aber klar - allein aufgrund langfristig laufender Verträge. "Aber es werden sich auch kurzfristig Dinge ändern. Zumindest, so weit wir es vernommen haben", ist Wolff überzeugt. "Die Show auf der Strecke soll besser werden, es soll mehr Zugang zum Paddock geben, die Teams, die Fahrer und die Medien sollen mehr Möglichkeiten erhalten."

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