• 24. Februar 2017 · 16:40 Uhr

Mercedes-Antrieb: Motorenchef liebäugelt mit 1.000-PS-Marke

Weltmeister Mercedes hat seinen Antrieb für die Formel-1-Saison 2017 noch einmal optimiert und spricht von einer "großen Evolution" mit Rekord-Potenzial

(Motorsport-Total.com) - Seit Einführung der neuen Antriebseinheiten im Jahr 2014 ist der Mercedes-Motor in den Formel 1 das Maß der Dinge. Und weil die Regelnovelle die Bedeutung des Antriebs nur noch verschärft, sind sich alle sicher, dass der Weg an die Spitze auch in diesem Jahr nur an Mercedes vorbeiführen wird. Schließlich macht der Motor angesichts breiterer Boliden und veränderter Aerodynamik einen umso größeren Unterschied.

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Wird Mercedes in der Formel 1 2017 mit neuem Antrieb noch stärker auffahren? Zoom Download

Bisher hoffte Konkurrenz, der Branchenprimus habe seinen Entwicklungszenit bei der "Power Unit" vorerst erreicht. Man habe von Anfang an mit einem "optimalen Triebwerk" gearbeitet, weshalb eine Leistungssteigerung immer schwieriger werde, mutmaßte etwa Helmut Marko von Red Bull. Doch Mercedes-Motorenchef Andy Cowell widerspricht und betont, man habe sich "in allen Bereichen verbessern können".

Bei der offiziellen Vorstellung des neuen Mercedes W08 am Donnerstag in Silverstone ging der Brite auf einige Details des Weltmeister-Antriebs ein: "Die Basisarchitektur des ERS (Energierückgewinnungssystem; Anm. d. R.) ähnelt der von 2014. Aber ist es dieselbe? Nein, ist es nicht", stellt Cowell klar. Vor allem im Hochleistungsbereich arbeite das System nun viel effizienter, auch die Zuverlässigkeit sei verbessert worden.

Hamilton-Ausfall in Malaysia: Arbeit an Zuverlässigkeit

"Wir sind nicht mehr so anfällig und müssen das System aus Gründen der Kühlung runterfahren", erklärt Cowell die Fortschritte und verweist darauf, dass auch MGU-H (Motor-Generator-Einheit - Hitze) und MGU-K (Motor-Generator-Einheit - Kinetisch) komplett neu seien. "Es ist eine große Evolution!" Vor allem nach den Motorschäden von Lewis Hamilton im vergangenen Jahr sah man sich offenbar zum Handeln gezwungen.

Cowll gibt zu: "Es waren ein paar sehr schmerzhafte Vorfälle und wir haben unheimlich viel Arbeit in deren Untersuchung gesteckt." Im Nachgang von Hamiltons Motorenplatzer in Malaysia seien sechs größere Designänderungen innerhalb der Antriebseinheit vorgenommen worden, insbesondere um die Trägerstruktur zu verbessern. Damals hatte sich eines der Kurbelwellenlager festgerieben und schließlich zum Ausfall geführt.


Mercedes zeigt den neuen F1W08

In der Folge hatte Mercedes zeitweise Abstriche gemacht und den Motorenmodus, der am meisten Performance bietet, außen vor gelassen, um kein Risiko einzugehen. Dazu soll es 2017 nicht mehr kommen. In puncto Leistung peilt man bei Mercedes nämlich längst den nächsten Meilenstein an: die 1.000-PS-Marke. Cowell sagt nur so viel: "Wir nähern uns mit jedem Upgrade. Wo genau wir stehen, verraten wir nicht."

Mercedes peilt magische Schallmauer von 1.000 PS an

Zugleich beschwichtigt der Motorenexperte aber auch, dass es darauf allein nicht ankomme: "Um Rennen zu gewinnen, reicht kein 'Dyno Derby'. Wenn es allein darum ginge, sähe der Antriebsstrang ganz anders aus und wir würden uns nicht über Dinge wie Volumen, Masse und Hitzebeständigkeit Gedanken machen." Im vergangenen Jahr war gemunkelt worden, Mercedes habe im Qualifying die 1.000-PS-Marke geknackt.

Cowell und seine Antriebsschmiede in Brixworth wollten sich dazu damals nicht äußern. "Unsere Arbeit konzentriert sich darauf, jedes einzelne System zu optimieren, um am Ende mit dem schnellsten Auto Rennen zu gewinnen. Es geht nicht nur um das Qualifying, es geht darum, Rennen zu gewinnen und diese 25 Punkte zu holen", sagt der Brite. Ob der optimierte Mercedes-Antrieb hält, was er verspricht, wird die Zeit zeigen.

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