• 23. Juli 2016 · 15:04 Uhr

Zu weit gegangen: Niki Lauda übt Kritik an Charlie Whiting

Niki Lauda ärgert sich nach Nico Rosbergs Strafe über die Ausmaße des Funkverbots und wirft Rennleiter Charlie Whiting vor, er würde immer übertreiben

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Nico Rosberg in Silverstone wegen eines Verstoßes gegen das Funkverbot bestraft wurde, hat Mercedes' Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda seinen Unmut gegen die bestehenden Regeln geäußert. Für den Österreicher ist die Grenze wieder einmal falsch gesteckt. "Das ist ein grundsätzliches Problem in der Formel 1, dass wir immer obergescheite Dinge erfinden, die dann nicht funktionieren", schüttelt er gegenüber 'Sky' den Kopf.

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Niki Lauda würde sich eine Lockerung des Funkverbotes wünschen Zoom Download

Zwar kann er sich mit dem Funkverbot anfreunden, wenn es wirklich nur Fahrhilfen betrifft - also Ansagen, die dem Piloten dabei helfen, besser zu fahren -, doch in diesem Fall sei man wieder einmal zu weit gegangen: "Charlie (Whiting, Rennleiter; Anm. d. Red.) übertreibt wieder und will überhaupt keine Informationen mehr geben lassen. Er straft auch härter: nicht mehr zehn Sekunden, sondern einmal durch die Box fahren", so Lauda. "Das ist für mich alles absurd."

In Silverstone hatte Rosberg das Pech, dass eine kleine Aussage zu viel war. Das Team durfte ihm mitteilen, dass sein siebter Gang nicht mehr geht. Doch auf die Nachfrage, ob er diesen auslassen soll, hätte man ihm nicht mehr antworten dürfen. "Es ist so auf Messers Schneide, was man sagen darf oder nicht", hadert Lauda und spricht von einer 50-zu-50-Chance, dass es in Ordnung wäre oder ein Protest Erfolg gehabt hätte.

Lauda versteht nicht, dass das Team seinem Piloten keine sicherheitsrelevanten Hinweise geben darf, mit denen er das Rennen fortsetzen kann. "Wenn ich mit meinem Mercedes in die Werkstatt fahre, weil irgendwas nicht geht, dann wird auch ein Computer angesteckt, resettet, und dann fahre ich wieder. Warum darf das ein Fahrer nicht machen?", fragt der dreimalige Weltmeister und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Die Chance dazu gibt es am nächsten Donnerstag vor dem Rennen in Hockenheim, wenn ein Strategiemeeting aller Teams mit Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt ansteht. "Da muss man dann viele Dinge diskutieren", sagt Lauda und will auch über die Funkregeln sprechen. Er hofft darauf, dass sich die Teams darauf einigen, das Funkverbot zu überarbeiten - und hat noch einen Vorschlag an Ecclestone, wie man es für den Zuschauer besser machen kann.

Lauda würde sich wünschen, dass die Funksprüche in Zukunft zeitnah publiziert werden - aktuell sind diese nämlich nur zeitversetzt zu hören. "Wenn du einen Fahrer siehst, der langsam ist, und gleichzeitig hörst du den Fahrer: 'Ich hab das und das' und der Ingenieur sagt: 'Mach das', dann kann der Zuschauer wesentlich einfacher verstehen, was sich im Rennen abspielt."

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