• 09. Mai 2014 · 20:55 Uhr

Updates der Teams: Im Gleichschritt auf Mercedes-Verfolgung

Die Teams haben auf der Jagd nach Mercedes viele Neuerungen an ihren Autos: Wem sind tatsächlich Fortschritte gelungen? - Red Bull legt nochmal nach

(Motorsport-Total.com) - Der Europaauftakt der Formel 1 in Barcelona ist seit Jahren der Hoffnungspunkt für all jene Teams, die mit mäßigen Ergebnissen in die Saison gestartet sind. Die Zeit der Überseerennen in Australien und Asien wird in allen Fabriken für die Entwicklung und Herstellung neuer Teile genutzt. "In Barcelona geht die Saison erst richtig los", sagen all jene, die auf erlösende Fortschritte warten. Nach den ersten Sessions auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sind viele Teamvertreter wieder etwas kleinlauter.

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Die Konkurrenz schaut sich die Mercedes weiter von hinten an Zoom Download

Nach dem ersten Trainingstag bleibt festzuhalten: Niemand ist Mercedes tatsächlich auf die Pelle gerückt. Die Silberpfeile haben das bislang schon überzeugende Paket mit einem veränderten Frontflügel und einiger Detailarbeit an anderer Stelle noch besser gemacht. Das Tempo auf Longruns ist nicht nur beeindruckend schnell, sondern auch unfassbar konstant. Den neuen "Megafon-Auspuff" hörte man noch nicht.

Als schnellster Verfolger der Silbernen scheint sich nicht Ferrari, sondern Red Bull zu etablieren. Die Weltmeister haben am eigenen Auto nur wenig nachgebessert. Man hatte am Freitag einen veränderten Frontflügel im Einsatz, der die Stärken des RB10 noch weiter hervorheben sollte. Das Fahrzeug generiert ohnehin jede Menge Abtrieb, Beobachter an der Strecke schwärmen von der großartigen Traktion des Red Bull. Das Problem: Die Champions sind von Verbesserungen am Antrieb abhängig.

Red Bull soll neuen Sprit bekommen

Renault hat für das Barcelona-Wochenende eine neue Software-Version bereitgestellt. "Die Eindrücke sind positiv", sagt Einsatzleiter Remi Taffin. "Die Ergebnisse vom Prüftstand stimmen bezüglich Treibstoff- und Energiemanagement nun endlich mit den Eindrücken von der Strecke überein." Klartext: Die Renault-Antriebe haben nicht plötzlich mehr Schub, aber man weiß nun wenigstens, in welche Richtung man arbeiten muss. Und Red Bull bekommt offenbar ein zusätzliches Bonbon von Treibstofflieferant Total.

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Fernando Alonso probierte am Morgen den neuen Frontflügel am F14 T aus Zoom Download

Wie 'auto motor und sport' berichtet, ist dem französischen Mineralölhersteller endlich die Homologation für eine neue Version des Rennbenzins für Red Bull gelungen - auf den allerletzten Drücker. Der neue Sprit soll über Nacht nach Barcelona geflogen und ab Samstag eingesetzt werden. Bislang hakte es unter anderem daran, den sogenannten Durchflussmesser ("Fuel-Flow-Meter") für die neue Treibstoffvariante zu kalibrieren. Sebastian Vettel, der am Freitag nur vier Runden fuhr, darf also auf Besserung hoffen.

Teamkollege Daniel Ricciardo war zwar am Freitag in Barcelona der schnellste Verfolger der Silberpfeile, aber der Abstand ist immer noch riesig: eine Sekunde! "Die sind sowieso nicht mehr zu packen. Selbst wenn die gar nicht mehr entwickeln, sind sie mit dem Paket beim letzten Saisonrennen noch siegfähig", hatte Williams-Neuzugang Felipe Massa schon am Donnerstag geahnt. Der Brasilianer hatte auch die anhaltenden Ferrari-Probleme vorhergesehen.

Ferrari tritt auf der Stelle

"Im vergangenen Jahr hat fast kein neues Teil, das aus der Fabrik kam, wirklich Verbesserungen gebracht. Meist haben wir am Freitagabend wieder alles abgebaut", so Massa. Und genauso stellte sich die Situation am Freitag bei den Roten erneut dar. Fernando Alonso probierte im ersten Durchgang einen neuen Frontflügel, Kimi Räikkönen ein verändertes Leitwerk am Heck. Ferrari hat eine neue Motorenabdeckung, weitere Entwicklungen am Heck. Auch ein verbessertes Energie-Rückgewinnungssystem am Auspuff ist im Einsatz. Und was bringt es? Bislang nur herzlich wenig. Ferrari ist höchstens dritte Kraft. Massa hatte es geahnt...


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Der Brasilianer hatte allerdings damit gerechnet, dass die Neuerungen am eigenen Auto - unter anderem neue Kühlung, neuer Heckflügel - mehr bringen würden. Das war nicht der Fall. Der Williams profitiert zwar vom erheblichen Schub des Mercedes-Antriebs und von dessen vergleichsweise geringem Verbrauch, aber die Briten leiden in den Kurven. Der FW36 generiert zu wenig Abtrieb. Die Kurvengeschwindigkeiten sind nach wie vor nicht optimal, die Kraft kann am Kurvenausgang kaum auf die Straße gebracht werden. Dennoch ist Williams derzeit auf Ferrari-Niveau.

Den weiteren Mercedes-Partnern, Force India und McLaren, sind offenbar nicht allzu große Sprünge gelungen. Zwar konnte Jenson Button am Morgen mit guten Rundenzeiten glänzen, doch auf weicheren Reifen und auf die Distanz war es am Nachmittag schnell aus mit der McLaren-Show. Auch Force India konnte nicht beeindrucken, obwohl man sich von der Einführung des neuen Unterbodens viel erhofft hatte. "Es ist alles eng beisammen. Schauen wir mal am Samstag", zeigt sich Nico Hülkenberg gelassen.

Bei Sauber geht es voran

Sein deutscher Landsmann Adrian Sutil sollte in Barcelona von einem leichteren Sauber profitieren. Dies zeichnete sich am Freitag tatsächlich ab. Neuer Frontflügel, leichtere Kühler und neue Leitelemente an den Seitenkästen ermöglichten im zweiten Training die Fahrt auf Rang 13 - eine solide Basis für den Rest des Wochenendes. "Die neuen Teile bleiben für den Rest des Wochenendes am Auto", bestätigt Teamchefin Monisha Kaltenborn. Mit den neuen Entwicklungen hat Sauber die Konkurrenz von Marussia abgewehrt.

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Kamui Kobayashi muss kämpfen: Bei Caterham geht gar nichts voran Zoom Download

Das britisch-russische Team hatte sich eigentlich zum Ziel gesetzt, die Schweizer in Barcelona anzugreifen, aber daraus wird wohl nichts. Die umfangreichen Updates am Heck des MR03 wurden am Freitagnachmittag von Teamchef John Booth kleingeredet: "Es sind keine großen Sachen. Sie funktionieren ganz gut und bleiben weiter am Auto." Immerhin hat sich Marussia von Caterham lösen können, denn bei den "Grünen" geht gar nichts voran.

"Neue Teile an der Front und am Heck, neuer Unterboden und so weiter", nennt Teamchef Cyril Abiteboul das Updatepaket von Caterham. "Traurig, dass ich das sagen muss, aber wenn ich mir die Rundenzeiten so anschaue, dann funktioniert es nicht gerade toll. Wir werden die Teile am Auto lassen, haben nämlich keine echte Alternative. Der Plan ist, sie irgendwann mal zum funktionieren zu bringen." Ähnlich die Situation bei Toro Rosso: Neuer Heckflügel, neuer Diffusor und neue Endplatten brachten bislang kaum spürbare Fortschritte, werden aber auch am Samstag und Sonntag verwendet.

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