• 17. Juni 2016 · 19:08 Uhr

Desasterauftakt in Baku: Ferrari nur mit Durchhalteparolen

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen kommen beim Trainingsauftakt in Baku nicht nur nicht in die Nähe von Mercedes, sondern beenden den Tag auch mit Problemen

(Motorsport-Total.com) - Ein erfolgreicher Trainingsauftakt auf dem brandneuen Straßenkurs in Baku sieht anders aus als der, den Ferrari am Freitag erlebte. Mit knapp zwei Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Lewis Hamilton im Mercedes und Sorgen um die Antriebseinheit hat die Scuderia noch eine lange Nacht vor sich, um sich am Qualifying-Samstag besser für den Grand Prix von Europa zu positionieren. Die Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen bleiben zuversichtlich, obwohl der eine seinen Boliden an der Strecke abstellen musste und der andere am Ende in die Box geschlichen kam.

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In Aserbaidschan kommt der SF16-H noch nicht richtig in Schwung Zoom Download

Ob das Duo in Rot diese Gelassenheit nur spielt, oder sie wissen, dass im SF16-H noch ein Geheimrezept für Aserbeidschan steckt, war in den Gesichtern am späten Freitagnachmittag nicht abzulesen. Ein Nachteil gegenüber der Hauptkonkurrenz von Mercedes ist derzeit aber nicht abzusprechen. Selbst der Williams von Valtteri Bottas und sogar Force India - alle ebenfalls mit Mercedes-Antriebseinheit - waren schneller unterwegs. Und dann ist da noch das technische Problem, dass vermutlich auf die MGU-K zurückzuführen ist.

"Irgendetwas ist offensichtlich passiert, das wird das Team herausfinden wenn das Auto zurück ist", kann Räikkönen, der in Kurve 4 ausgeritten ist und dort auch ausstieg, dazu nur sagen. Und sein Teamkollege bestreite sogar, ein Problem gehabt zu haben. Dabei war im TV zu hören, wie sein Team funkte: "Mach langsam, wir haben ein Problem mit der MGU-K. das gleiche wie bei Kimi."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Europa


"Wir waren nur vorsichtig und wollten vermeiden, dass etwas Ähnliches passiert", betont Vettel. "Ansonsten hatten wir einen recht guten Tag. Wir haben viele Runde fahren können. Es ist natürlich schade, dass ein Auto Probleme hatte, aber das Auto fühlt sich okay an. Der Speed ist noch nicht ganz da, das müssen wir uns anschauen. Aber wir sollten morgen in einer besseren Position sein."

Vettels Bestzeit lag am Ende des Tages, an dem er insgesamt 62 Runden absolvierte, bei 1:46.219 Minuten. Das ist genau 1,996 Sekunden langsamer als Hamilton. Die Longrun-Zeiten zeichnen ein ähnliches Bild. Und er war damit nur Achtschnellster. An Carlos Sainz (Toro Rosso) und Max Verstappen (Red Bull) kam er nur auf 1,151 Sekunden ran. "Das ist nicht schön und sind keine guten Neuigkeiten", räumte er ein. "aber das können wir uns teilweise erklären. In anderen Bereichen müssen wir schauen, was morgen passiert. Von der Pace her ist es vielleicht nicht optimal, aber es ist erst Freitag, da muss man sich nicht zu große Sorgen machen."

Räikkönen lag in den insgesamt 48 Runden, die ihm am Freitage gelangen, noch weiter zurück. Seine persönliche Bestzeit liegt bei 1:46.694 Minuten, was 2,471 Sekunden langsamer als die Spitze ist und nur Rang 13 brachte.

"Das Hauptproblem ist, die Reifen zum Arbeiten zu bekommen", erklärt der Finne ein altbekanntes Problem. "Je mehr Runden man fährt, desto bessere Zeiten bekommt man. Aber es wird eine Herausforderung werden, sie für eine Runde anzuwerfen", sorgt er sich ums Qualifying. "Wir müssen uns anschauen, was wir bisher geschafft haben. Von der Balance her ist es gar nicht so schlecht. Wir haben nur Probleme die Reifen so hinzubekommen, wie sie sein sollten."

"Die Strecke selbst ist okay", erklärt Räikkönen außerdem, "ein wenig rutschig zu Beginn, wie die meisten neuen Strecken." Das muss auch Vettel aufgefallen sein, der sowohl in der Vormittags-, als auch in der Nachmittagssession die Auslaufzonen ausprobieren musste. Der viermalige Weltmeister war auch wieder zu sarkastischen Scherzen aufgelegt, als er hinter dem McLaren von Fernando Alonso feststeckend funkte: "Ich verliere die Temperatur in den Reifen, weil Alonso hier eine Bustour durch Baku zu fahren scheint."

"Es war während des Virtual-Safety-Car", erklärt sich Vettel hinter. "Ich war auf einem Longrun und er fuhr direkt an die Box. Ich beschwere mich nicht, aber er war sehr langsam und ich durfte nicht überholen. Wir mussten ihm alle folgen - nicht nur ich, da waren auch noch andere Autos hinter mir. Da haben wir eine kleine Touristen-Tour durch Baku gemacht."

Spätestens am Samstag soll die Tour aber wieder Fahrt aufnehmen und das aus Vettels Sicht am liebsten mit einem roten Tour-Guide. Zwar muss er zugeben, man sei im Team derzeit "noch ein bisschen ahnungslos" wo der Speed herkommen soll, Grund zur Sorge sei das aber nicht. "Ich habe Vertrauen, weil ich an das Team glaube und an das Auto, und manchmal auch an mich selbst", sagt er. "Wir waren den ganzen Tag nicht dort, wo wir hinwollen, aber das können wir morgen hoffentlich drehen."

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