
The Times (Großbritannien): "Vettels Sieg ebnet den Weg für Dreier-Titel-Showdown in Abu Dhabi. Hamilton braucht nach seinem vierten Rang schon ein Wunder. Da waren es noch drei. Neun Monate und 18 Rennen hat es gedauert, ehe sich in dieser erstaunlichen Formel-1-Saison die endgültige Liste der Titelkandidaten herauskristallisierte. Aber jetzt wissen wir, dass die letzte Vorführung ein packendes Nachspiel voller Intrigen wird. Fünf Männer waren nach Interlagos gekommen, um den vorletzten Großen Preis in dieser langen und ereignisreichen Saison zu bestreiten. Aber nun liegt es an Fernando Alonso, die Red Bulls von Mark Webber und Sebastian Vettel anzugreifen. Die britischen Titelhoffnungen sind verblasst. Nicht mal einen Moment lang wird Vettel darüber nachgedacht haben oder sein Team ihn dazu ermutigt haben, die Karte zu spielen, die in solchen Situationen zum Repertoire Ferraris gehört. Webber liegt in der Fahrerwertung acht Punkte hinter Alonso, der gestern Dritter wurde. Der Australier, der selten ein Blatt vor den Mund nimmt, wird sich fragen, was er denn noch tun muss, damit er den gleichen Status genießt wie sein spanischer Rivale. Sieben von Alonsos Punkten stammen aus einer Aktion, die überall auf der Welt verurteilt worden war, als Ferrari Felipe Massa beim Großen Preis von Deutschland anwies, Platz für Alonso zu machen. Ferrari musste 100.000 Dollar dafür zahlen, den Sport in Verruf gebracht zu haben. Aber diese sieben Punkte, die die Differenz zwischen dem ersten und dem zweiten Platz in Hockenheim ausmachen, sehen immer entscheidender aus, je weiter man die möglichen Konstellationen im Titelkampf auf dem Taschenrechner durchspielt."
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