Hamiltons neue Domäne: Qualifying-Duell gegen Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Wie schon in der Formel-1-Saison 2014, so kämpfen die beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg auch in der Saison 2015 um den WM-Titel. Die am Sonntagabend in Budapest eingeläutete Sommerpause verbringt Titelverteidiger Hamilton mit einen Vorsprung von 21 Punkten auf Rosberg. Im vergangenen Jahr war es Rosberg, der mit elf Punkten Vorsprung auf Hamilton Sommerurlaub machte.

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Jubel bei Hamilton, Frust bei Rosberg: Ungarn als Sinnbild für die Qualifyings 2015 Zoom Download

Bei näherer Betrachtung des Mercedes-Teamduells fällt auf, dass nicht nur die Punktesituation bei Halbzeit der Saison 2015 umgekehrt ist als es vor Jahresfrist der Fall war. Auch das Qualifying-Duell 2015 ist bislang klar zu Gunsten von Hamilton ausgegangen, wohingegen in der Saison 2014 noch Rosberg derjenige war, der an den Samstagen meistens die Oberhand behielt.

Von den 19 Pole-Positions der Saison 2014 gingen elf auf das Konto von Rosberg, sieben auf jenes von Hamilton. Beim einzigen Qualifying, das nicht von einem Mercedes-Piloten gewonnen wurde (Spielberg), entschied Rosberg das Teamduell trotzdem für sich. Somit verabschiedete sich der Vize-Weltmeister mit einem 12:7-Sieg im Qualifying-Duell in die Winterpause.

Hamilton der neue Chef auf Rosbergs 2014er-Spielwiese

In der laufenden Saison hat sich das Samstagsbild gewendet. Führte Rosberg nach zehn Qualifyings der Saison 2014 mit 6:4, so liegt er nach zehn Qualifyings der Saison 2015 mit 1:9 klar gegenüber Hamilton zurück. Der Brite war in den diesjährigen Zeitenjagden nicht nur neunmal schneller als Rosberg, sondern neunmal schneller als alle anderen. Nur in Barcelona ging die Pole-Position nicht an Hamilton, sondern an Rosberg.

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Inzwischen gibt Hamilton im Mercedes-Konzert nicht nur sonntags den Ton an Zoom Download

Woran liegt es, dass in den Qualifyings anno 2015 kein Kraut gegen Hamilton gewachsen ist? "Wenn ich es wüsste, würde ich es nicht verraten", macht der Weltmeister ein Geheimnis um seine eigene Stärke und betont nur, dass es "schon im Winter mein Ziel war, mich im Qualifying noch zu steigern". Dies sei einer der wenigen Bereiche seiner WM-Saison 2014 gewesen, in denen Hamilton rückblickend noch Nachholbedarf sah.

Hamiltons Pole-Positions in dieser Saison kamen wiederholt bereits im ersten Versuch des dritten Qualifying-Segments (Q3) zustande. War die Konkurrenz so einmal in die Schranken gewiesen, gelang es auch Teamkollege Rosberg nur selten, im zweiten Q3-Versuch noch einen drauf zu setzen. Wenn doch, dann hatte Hamilton in den meisten Fällen auch darauf eine Antwort und holte sich trotzdem die Pole.

Rosberg hat keine echte Erklärung

Rosberg bezeichnet die aktuelle Situation unumwunden als "frustrierend" und erklärt aus seiner Sicht, weshalb er in dieser Saison an den Samstagen meist das Nachsehen hat: "Ich habe mich in diesem Jahr mehr auf das Rennen konzentriert, weil das im vergangenen Jahr meine Schwäche war. In diesem Bereich habe ich mich auch verbessert, nur leider ist das Qualifying dafür schwieriger geworden."

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Rosberg mit seinem Latein am Ende: "Dass es so extrem ist, kann ich nicht erklären" Zoom Download

"Damit ich die Rennen besser hinbekomme, ist es ein kleiner Kompromiss, dass das Qualifying etwas schlechter läuft, aber dass es so extrem ist, kann ich nicht erklären", offenbart Rosberg gegenüber 'RTL' und fügt hinzu: "Wenn man einmal als Zweiter losfährt, ist es schwierig zu überholen." Da nutzte es dem amtierenden Vize-Weltmeister im bisherigen Saisonverlauf auch wenig, dass "der Start immer eine große Chance ist", wie er beteuert.

Was Hamilton betrifft, so lieferte er auf dem Hungaroring mit Ausnahme des Rennens eine blitzsaubere Vorstellung ab, war in allen drei Freien Trainings und in allen drei Qualifying-Segmenten der Schnellste. "Diesen Schwung, diese Konstanz möchte ich im weiteren Saisonverlauf bestätigen", kündigt der WM-Spitzenreiter an. Rosberg wird sich etwas einfallen lassen müssen, will er eine allumfassende Niederlage im Mercedes-Teamduell 2015 verhindern.