• 02. Juli 2015 · 21:51 Uhr

Ohne Renault: Toro Rosso Mercedes-Jäger Nummer 1?

Bei Toro Rosso ist man überzeugt, dass man mit einem richtig funktionierenden Motor sogar Ferrari überholen könnte und hinter Mercedes die Nummer 2 wäre

(Motorsport-Total.com) - Dass Mercedes das beste Paket hat, daran zweifelt in der Formel 1 niemand. Doch dahinter drängen viele Teams auf den Platz des ersten Verfolgers, den derzeit Ferrari inne hat. Die beiden Toro-Rosso-Piloten Max Verstappen und Carlos Sainz sind allerdings der Überzeugung, dass ein anderes Team das zweitbeste Auto hat: ihr eigenes! Die beiden Red-Bull-Junioren sind überzeugt, dass der STR10 ohne den schwachen Renault-Antrieb erster Verfolger der Silberpfeile wäre.

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Hat der Toro Rosso wirklich das Potenzial, die Konkurrenz vor ihm zu knacken? Zoom Download

"Wir wären hinter Mercedes Platz drei", sagt Verstappen in Silverstone klipp und klar. Der Toro-Rosso-Bolide sei verglichen mit den anderen Fahrzeugen nicht so schlecht, wie die Ergebnisliste aussagt, weil man ähnlich wie Red Bull von Renault gehandicapt wird. Laut Carlos Sainz könne man das sogar auf den Daten erkennen: "Wir nutzen bei jedem Rennen GPS und vergleichen uns mit Williams, Ferrari und Mercedes. Hätten wir einen ordentlichen Motor, würden wir mit Williams kämpfen, und manchmal auch mit Ferrari", sagt der Spanier.

Durch die Kurven drei und neun auf dem Circuit de Catalunya, wo es auf viel Abtrieb ankommt, sei er hinter Lewis Hamilton und Nico Rosberg am drittschnellsten gefahren, was seine Theorie bestätigt. "Darum lobe ich das Team immer. Für so ein kleines Team so ein Auto zu produzieren, ist wirklich beeindruckend", meint Sainz.

Motor wirkt sich auf viele Bereiche aus

In der Teamwertung liegt Toro Rosso allerdings mit 19 Zählern nur auf Rang acht und damit lediglich vor den hoffnungslosen Manor-Marussia und Problemkind McLaren-Honda. Doch das sei eben alles dem schwachen Renault-Antrieb zu verdanken, meinen die Piloten. Denn der mache es den Fahrern schwer: "Wenn man einen stärkeren Motor hat, dann wird auch das Auto besser, weil das Fahren einfacher wird und man nicht mehr so viele Risiken eingehen muss", erklärt Verstappen und führt weiter aus.


Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1

"Man muss überall Abstriche machen", sagt der Niederländer und spricht damit die Setup-Probleme an, die ein schwacher Motor mit sich bringt. Um auf der Geraden nicht unterlegen geschluckt zu werden, müsse man immer einen Kompromiss eingehen. "Wir müssen uns unsere Stärke nehmen, und das ist Abtrieb. Besonders auf Strecken wie Österreich oder Kanada ist es nicht einfach, die richtige Balance zu finden", so Verstappen.

Auch der Konkurrenz ist bereits aufgefallen, dass der STR10 eigentlich ein starker Bolide ist: "Wenn ich dem Toro Rosso folge, dann sieht das Handling ziemlich ähnlich aus. Das muss man ihnen hoch anrechnen - sie haben wirklich gute Arbeit geleistet", lobt Daniel Ricciardo, der mit Red Bull ein ähnliches Problem verfolgt. "Es sieht so aus, als hätte sich James Key in diesem Team nach einigen Jahren wirklich gut etabliert. Sie haben wirklich ein gutes Auto designt."

Lob von Red Bull

"Im Vorjahr gab es dafür auch Anzeichen, sie waren einige Male in Q3", so der Australier, der dafür sein eigenes Team in die Pflicht nimmt: "Wenn man sich die Ressourcen ansieht, dann sollten wir nämlich schneller sein. Wir sind also derzeit nicht so schnell wie wir sein sollten. Das ist aber unserem Team bewusst. Wir wissen, dass wir in ein paar Bereichen ineffizient sind." Doch könnte Red Bull nicht theoretisch auch schneller ohne Renault und würde somit auch vor Toro Rosso liegen?

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Verstappen glaubt, dass Renault sein Team mächtig zurückwirft Zoom Download

Teilweise, meint Verstappen: "Auf Strecken mit viel Abtrieb waren wir stärker als Red Bull. Sie haben ein paar Leute mehr, von daher stellen sie das Auto manchmal vielleicht besser ein", urteilt er, "aber unser Auto ist ganz nah dran." In Silverstone rechnen sich die Jungbullen zumindest wieder bessere Chancen aus als zuletzt in Spielberg oder Montreal, auch wenn Silverstone nur halbwegs gut für den Boliden sei.

"Die Strecke unterstreicht unsere stärksten Punkte, die schnellen Kurven, aber auch unsere schwächsten Punkte, denn der Vollgasanteil ist hoch", so Sainz. "Wir erwarten ein besseres Rennen als die letzten Male, was gut ist, denn Österreich war nicht so schlecht. Trotzdem kommt es nach Monza und Spa wohl am drittmeisten auf Power an, das ist wiederum schlecht." Und auch Verstappen glaubt nicht, dass man die Topergebnisse von Barcelona und Monaco wiederholen kann. Einerseits hat man immer noch den Renault-Motor im Heck, und andererseits hat auch die Konkurrenz nicht geschlafen. Die B-Version von Force India lässt grüßen.

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