• 21. August 2014 · 23:25 Uhr

Vergne muss für Verstappen Platz machen: "Bin jetzt zu alt"

Warum Jean-Eric Vergne glaubt, dass er selbst mit einem Podestplatz auf dem Konto nicht über die laufende Saison hinaus für Toro Rosso hätten fahren dürfen

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Jahren bei Toro Rosso muss Jean-Eric Vergne sein Cockpit für die kommende Saison zugunsten von Max Verstappen räumen. Der Niederländer wird im März 2015 bei seinem Formel-1-Debüt in Melbourne gerade einmal 17 Jahre alt sein.

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Jean-Eric Vergne muss sich für 2015 ein neues Cockpit suchen Zoom Download

Für Vergne ist die Zeit im B-Team von Red Bull abgelaufen, doch Groll hegt der Franzose keinen: "Zuerst einmal muss ich mich bei Red Bull bedanken. Als ich einst kein Geld hatte, meine Rennfahrerkarriere fortzusetzen, gaben sie mir eine Chance. Ich fahre jetzt das dritte Jahr bei Toro Rosso Formel 1 und bin sehr dankbar. Jetzt bekommt Verstappen die gleiche Chance, die ich vor drei Jahren bekam."

"Er ist ein großes Talent, das von Red Bull unter die Fittiche genommen wurde", hält Vergne große Stücke auf den jungen Verstappen und holt aus: "Wer weiß, vielleicht gewinnt er ja nächstes Jahr sogar Rennen. Wenn das Auto gut genug ist, kann er das vielleicht schaffen. Dann werden wohl künftig alle schon mit 16 oder 17 Jahren in die Formel 1 einsteigen."

Ergebnisse nicht der Grund für Entlassung bei Toro Rosso

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Auf welchem Cockpit wird der Name Jean-Eric Vergne 2015 prangen? Zoom Download

"Toro Rosso ist nun mal ein Team für junge Fahrer und ich bin jetzt zu alt", grinst der 24-jährige Franzose zunächst verschmitzt, um dann in aller Ernsthaftigkeit hinzuzufügen: "Ich verstehe die Entscheidung. Natürlich bin ich ein bisschen traurig, weil ich das Team mag und glaube, dass es ein gutes Team ist. Ich bin aber nicht wütend und glaube, dass mir das Ganze unterm Strich sogar helfen kann. Es ist doch oft so, dass man sein komplettes Potenzial erst in schwierigen Momenten abrufen kann. Genau das werde ich bei den kommenden acht Rennen tun."

"Ich bin keiner dieser Fahrer, die nur in der Formel 1 mitfahren, um zu sagen, dass sie Formel 1 fahren. Unter den richtigen Voraussetzungen kann ich Rennen gewinnen. Das weiß ich ganz genau. Anderenfalls wäre ich nicht hier", insistiert Vergne, dessen beste Platzierung bei 50 Grand-Prix-Starts ein sechster Platz (Montreal 2013) ist.

Rückblickend ist Vergne überzeugt, dass er sein Cockpit auch mit besseren Ergebnissen nicht für 2015 hätte behalten dürfen. "Selbst wenn ich aufs Podium gefahren wäre, wäre ich jetzt in derselben Situation. Toro Rosso ist nun mal ein Team für junge Fahrer. Da spielt es keine Rolle, wie gut ich abgeschnitten hätte", meint der Franzose. Gleichwohl hätte er mit besseren Ergebnissen wohl bessere Chancen, bei einem anderen Team unterzukommen. Nach aktuellem Stand der Dinge stehen die Teams nicht gerade Schlange bei Vergne.

Teamchef Tost betet zu Gott

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Franz Tost wünscht sich, das Vergne der Formel 1 erhalten bleibt Zoom Download

So weiß der Franzose freilich noch nicht, wo er im kommenden Jahr fahren wird. "Es ist noch ein bisschen zu früh, um darüber zu sprechen", verweist er auf das gerade erst in Schwung gekommene Transferkarussell und fügt hinzu: "Meine Performance hinter dem Lenkrad wird mir für das kommende Jahr am meisten helfen. Ich werde aber nicht anders fahren als bisher. Ich bin bei den ersten elf Rennen fünfmal in den Punkterängen liegend ausgefallen. Jetzt müssen wir bei Toro Rosso einfach sicherstellen, dass wir die Rennen auch in den Punkterängen beenden."

Toro-Ross-Teamchef Franz Tost sieht die Situation ganz genauso und findet blumige Worte. "Ich bete zu Jesus Christus, dass unser Auto zuverlässig ist, denn Jean-Eric ist ein talentierter Fahrer. Wenn wir ihm ein gutes Auto hinstellen, wird er eine gute Performance abliefern. Für mich ist er von all den Fahrern, die Toro Rosso verlassen mussten und nicht ins Red-Bull-Team aufgestiegen sind, der beste. Wenngleich man sagen muss, dass auch Sebastien Buemi ein hochtalentierter Fahrer ist. Das zeigt er ja bei Toyota in der WEC."

Angesprochen auf Vergnes Zukunft hält Tost fest: "Ich hoffe sehr, dass er ein Cockpit in der Formel 1 bekommt. JEV konnte sein Potenzial bisher nicht zeigen. Das Auto war einfach nicht zuverlässig genug. Ich hoffe daher sehr, dass er in der zweiten Saisonhälfte die Chance bekommt, zu zeigen, was er drauf hat. Meiner Meinung nach verdient er es, in der Formel 1 zu bleiben."

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