Mexiko-Comeback mit Gutierrez oder ohne?

(Motorsport-Total.com) - Mexiko hat wieder einen Formel-1-Grand-Prix! Die Frage ist nur, ob die Mexikaner ab 2015 auch einen heimischen Piloten bejubeln dürfen. Während Sergio Perez bei Force India vereinzelt Glanzlichter setzen kann, sorgt Esteban Gutierrez mit Sauber bislang kaum für sportliche Schlagzeilen. Der 22-Jährige konnte in seiner Formel-1-Karriere erst ein einziges Mal in die Punkte fahren und wurde von außen schon mehrfach angezählt.

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Esteban Gutierrez will die mexikanische Flagge auch beim Heimspiel hochhalten Zoom Download

Doch nicht zuletzt aufgrund seiner Sponsorenmitgift darf der Mexikaner auch in diesem Jahr in das Lenkrad des klammen Sauber-Rennstalls greifen. Sollten die Geldquellen nicht versiegen, so könnte Gutierrez auch für 2015 gute Chancen auf einen Stammplatz besitzen - der Große Preis von Mexiko ist dabei noch einmal ein zusätzliches Argument. Er selbst gibt sich zuversichtlich, dass auch ihm ein Platz in der Startaufstellung des Mexiko-Comebacks gebühren wird.

"Natürlich. Wir müssen positiv sein", merkt er im Gespräch mit 'Sky Sports F1' an. Spruchreif sei aber noch nichts: "Wir müssen in den kommenden Wochen reden. Das Thema wird schon bald auf dem Plan stehen. Wir müssen aber auch auf gewisse Möglichkeiten schauen und sehen, welche die günstigste ist." Heißt: Ein Verbleib bei Sauber ist nicht in Stein gemeißelt. Doch die Alternativen sind nicht gerade üppig gesät.

"Tolle Neuigkeiten"

Doch in Zeiten der sportlichen Misserfolge gibt es mit der Mexiko-Ankündigung zumindest ein paar positive Aspekte für Gutierrez, der sich schon sehr auf das Rennen in Mexiko City freut. "Das sind tolle Neuigkeiten für uns. Ich denke, es wird ein großartiger Event", blickt er voraus und findet, dass sich das Land ein Formel-1-Rennen verdient habe: "Die Unterstützung ist von Jahr zu Jahr gewachsen, einen Grand Prix zu haben, ist nun der nächste Schritt."

Zwar freue er sich bereits auf sein Heimrennen, doch groß beschäftigt habe er sich mit dem Thema ansonsten allerdings noch nicht: "Mein Fokus liegt an jedem Wochenende auf den Rennstrecken und die Arbeit mit dem Team. Das ist mein Teil", betont er. "Aber der Mexiko-Grand-Prix wird von anderen Leuten organisiert. Das ist ihre Verantwortung. Die Regierung unterstützt das Ganze ziemlich gut - genau genommen andere Unternehmen und Sponsoren. Es ist eine Gruppe an Leuten, die in den vergangenen beiden Jahren stark daran interessiert war, das wahr zu machen."

Wann endet die Krise?

Doch bevor Gutierrez überhaupt an einen Start in Mexiko denken kann, muss er sich auf die aktuelle Saison mit Sauber konzentrieren. Das Team steckt in der Krise und konnte in diesem Jahr noch keinen einzigen Punkt holen. "Wir sind in einer schwierigen Position, auch wenn wir sehr gute Leute im Team haben, die hart arbeiten", seufzt der Mexikaner. "Es stimmt, dass wir seit dem Beginn große Probleme hatten. Wir stehen schlechter da, als wir erwartet haben."

In solchen Zeiten ist es für einen jungen Fahrer nicht einfach, Frustration und Motivation entsprechend zu kontrollieren. "Für mich ist das eine große Herausforderung, weil ich erst 22 Jahre alt und in meinem zweiten Formel-1-Jahr bin", sagt er. "Und wenn es kritisch wird, dann möchte man natürlich zeigen, zu was man in der Lage ist. Im Moment kann ich das aber nicht wirklich." Doch aufgeben kommt für ihn nicht in Frage: "Es ist eine Herausforderung, aber ich liebe Herausforderungen. Die nächste Saison wird größer werden als diese."