• 22. Juni 2017 · 19:49 Uhr

Ferrari & Mercedes: Keine Windschatten-Spielchen in Baku

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton erklären, wieso ihre Teams auf eine taktische Maßnahme im Qualifying lieber verzichten: Bringt wenig, birgt aber viel Risiko

(Motorsport-Total.com) - Dank einer der längsten Geraden im Formel-1-Kalender zählt die Höchstgeschwindigkeit auf dem Straßenkurs von Baku, auf dem am kommenden Wochenende der Aserbaidschan-Grand-Prix steigt, so viel wie auf fast keiner anderen Strecke. Mercedes und Ferrari werden im Qualifying wohl trotzdem nicht anordnen, dass sich ihre Piloten gegenseitig Windschatten geben. "Wir haben darüber gar nicht gesprochen. Das ist auch nichts, was wir in Erwägung ziehen", winkt Lewis Hamilton ab.

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Windschatten in Baku: Angesichts der langen Geraden zumindest probates Mittel Zoom Download

Dabei sind die Manöver, bei denen der eine Fahrer den anderen auf eine schnelle Runde zieht, aus dem Weg geht, wieder aufschließt und sich für seinen gezeiteten Umlauf ziehen lässt, nichts Neues in der Königsklasse. Und längt kein alter Hut. Erst vor zwei Wochen in Kanada griff Toro Rosso auf die Raffinesse zurück. Bei Haas wurde die Variante mit Blick auf Baku besprochen - mit negativem Ergebnis. "Nur wenn alles klappt, funktioniert es", schüttelt Teamchef Günther Steiner den Kopf.

Sebastian Vettel weiß um den Drahtseilakt: "Der Windschatten mag kräftig sein, aber das Timing ist schwierig. Da vermasselt man es eher als dass man es hinbekommt", warnt der Deutsche vor einem Risiko, das mit marginalen Gewinnen verknüpft ist. Kimi Räikkönen bestätigt, dass Ferrari deshalb "keinerlei Pläne" in diese Richtung hätte und sich lieber darauf konzentrieren würde, seinen Schützlingen freie Runden zu bescheren - denn auch das Schwesterauto kann einem im Wege stehen.


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Hamilton stimmt den Konkurrenten zu: "Wenn man Glück hat, kann man auf einer Geraden etwas Windschatten abgreifen, aber meistens geht Abtrieb verloren", sagt der Brite - dann, wenn der Vordermann in einem kurvigen Teil auftaucht. Steiner nennt weitere Unwägbarkeiten der Taktik, wenn er über ein kompliziertes Timing spricht, infolgedessen die Sessionzeit eines Qualifyingabschnitts von der Uhr laufen könnte. Oder einen Verbremser im Paarflug: "Wenn man alleine ist und einen Fehler macht, ist ein Reifensatz weg. Wenn man zu zweit ist, sind es zwei. Es ist doppeltes Risiko."

Und Hamilton ist es ohnehin am liebsten, wenn er im Cockpit auf sich alleine gestellt ist und sein Tempo entfalten kann: "Ich will freie Fahrt und maximalen Abtrieb - und daraus Kapital schlagen."

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