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Nach McLarens Titel: Der heimliche Millionen-Krieg um Platz zwei
McLaren hat den Konstrukteurs-Titel sicher, doch in der Formel 1 2025 tobt weiter der Kampf - um Millionen, Prestige und die letzten Pokale
(Motorsport-Total.com) - Die "Checkliste" für die Formel-1-Saison 2025 hat bereits einen großen Haken: McLaren sicherte sich beim Grand Prix von Singapur vorzeitig die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Aus finanzieller Sicht ist das der wichtigste Titel für die Teams, doch das prestigeträchtigere Ziel bleibt die Fahrer-WM - und im letzten Viertel der Saison entscheidet sich, wer von Oscar Piastri, Lando Norris oder Max Verstappen die begehrteste Trophäe erhält.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Belohnungen zu holen - insbesondere in der Konstrukteurswertung. Zwischen den Platzierungen liegen umgerechnet etwa acht bis neun Millionen Euro bei den sogenannten Column-B-Zahlungen.
Der Haken: Je besser ein Team abschneidet, desto weniger Windkanalzeit und CFD-Rechenkapazität stehen ihm zur Verfügung. Doch in der Formel 1 ist jeder einzelne Mitarbeiter ein Wettkämpfer - und jeder will die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden. Es steht deshalb noch einiges auf dem Spiel für die Teams hinter McLaren ...
Der Kampf um Platz zwei
Hauptkonkurrenten: Mercedes, Ferrari, Red Bull
Derzeit liegt Mercedes mit 27 Punkten Vorsprung auf Ferrari auf Rang zwei der Konstrukteurswertung. George Russells Sieg und Andrea Kimi Antonellis fünfter Platz in Singapur vergrößerten den Abstand zwischen den beiden Teams, nachdem die Silberpfeile bereits nach dem Grand Prix von Aserbaidschan wieder an der Scuderia vorbeigezogen waren.
Nach einer Reihe mittelmäßiger Rennen und ohne Podium seit Belgien scheint Ferrari zurückzufallen. Die Instabilität des SF-25 ist ein wiederkehrendes Problem, und sowohl Charles Leclerc als auch Lewis Hamilton haben den Eindruck, dass das Team sein Potenzial nicht ausschöpft.
Der fehlende Fortschritt gegenüber Mercedes und Red Bull hat Ferrari in eine gefährliche Lage gebracht: Man hat den Anschluss an Mercedes verloren, und Red Bull liegt nur noch acht Punkte dahinter. Wenn Ferrari also eine Chance haben will, eines der beiden Teams zu schlagen, muss bald ein Durchbruch her.
Red Bull wiederum hat rechtzeitig zur entscheidenden Phase seine Form wiedergefunden. Obwohl das Team faktisch nur mit einem Auto kämpft - Verstappen hat alle bis auf 17 Punkte geholt -, hat es mit dem RB21 eine lange verborgene Performancequelle erschlossen.
Dank Updates und eines optimierten Simulations- und Set-up-Ansatzes startet das Auto inzwischen mit einer besseren Basis ins Wochenende. So kann man die Freien Trainings am Freitag gezielter für Feinarbeiten nutzen.
Auch Mercedes hat zuletzt stark performt, mit einem Podium in Baku und dem Sieg in Singapur. Der Grand Prix in Austin wird jedoch ein echter Härtetest für den W16: Die kurzen, engen Kurven der letzten beiden Stadtkurse haben die Schwäche des Autos beim Überhitzen der Hinterreifen kaschiert - selbst in Singapurs drückender Hitze. Die langgezogenen Kurven in Austin dürften diese Schwäche wieder stärker offenlegen.
Der Kampf um Platz sechs
Hauptkonkurrenten: Racing Bulls, Aston Martin
Außenseiter: Sauber
Carlos Sainz' Podium in Aserbaidschan hat Williams wohl außer Reichweite gerückt - das Team aus Grove strebt das beste Konstrukteursresultat seit 2017 an. Dennoch könnte Williams verwundbar werden, falls Racing Bulls oder Aston Martin bei wechselhaften Bedingungen ein Überraschungspodium gelingt - ähnlich wie Alpine im Vorjahr in Brasilien. Der 30-Punkte-Vorsprung ist aber wohl zu groß, um noch ernsthaft gefährdet zu sein.
Für Racing Bulls oder Aston Martin wäre Platz sechs dennoch ein starkes Ergebnis. Der VCARB 02 ist das insgesamt ausgewogenere Auto, doch Aston Martin hat sich von einem schwierigen Saisonstart erholt und kämpft wieder um bessere Platzierungen.
Fernando Alonso hat regelmäßig Punkte geholt - oft trotz, nicht wegen des Materials. Besonders auf langsameren Strecken kann der AMR25 glänzen, doch Alonsos Kritik an der Teamstrategie war in dieser Saison wiederkehrend. Lance Stroll zeigt immer dann gute Leistungen, wenn die Bedingungen unvorhersehbar sind, bleibt aber bei normalen Rennen meist blass.
Racing Bulls hingegen bietet Isack Hadjar die Bühne, sich für das Red-Bull-Werksteam zu empfehlen. Sein Podium in Zandvoort war ein starkes Statement. Wenn der zurückhaltende Franzose seine Nerven in der Qualifikation behält, kann er noch einige gute Punkte einfahren. Liam Lawson wiederum ist meist solide unterwegs, wenn er gut qualifiziert - doch seine Samstagsleistungen schwanken stark.
Sauber liegt derzeit 17 Punkte hinter Platz sechs, könnte mit einem guten Lauf aber noch eingreifen.
Der Kampf um Platz acht
Hauptkonkurrenten: Sauber, Haas
Außenseiter: Alpine
Nach der enttäuschenden Saison 2024 zeigt Sauber endlich eine Aufwärtstendenz und möchte seine letzte Saison vor dem Audi-Einstieg mit einem starken Ergebnis abschließen. Eine Reihe von Updates am Unterboden hat das Arbeitsfenster des C45 erweitert und in der ersten Saisonhälfte reichlich Punkte (und sogar ein Podium!) eingebracht. Seit der Sommerpause verlief es jedoch etwas schleppender.
In Aserbaidschan und Singapur blieb der große Ertrag aus, doch auf klassischen Strecken könnten wieder mehr Punkte winken. Haas sollte man allerdings nicht abschreiben: Das US-Team plant für Austin ein letztes großes Update, das einen erfolgreichen Saisonendspurt einleiten soll.
Rookie Oliver Bearman hat sich inzwischen eingelebt und kratzt regelmäßig an den Punkterängen, während Esteban Ocon zuletzt in der Qualifikation schwächelte. Wenn das Update ihm dort mehr Vertrauen gibt, könnte er wieder häufiger in die Top 10 fahren.
Sauber hofft derweil auf weitere Glanzlichter von Gabriel Bortoleto, der gelegentlich in Q3 vordringen kann - und Nico Hülkenberg mitziehen soll.
Alpine ist zwar abgeschlagen Letzter und scheint chancenlos auf Punkte, doch man darf die Sensation von Sao Paulo im vergangenen Jahr nicht vergessen: Mit einem "Doppelpodium" (Platz zwei und Platz drei) sowie späten Updates katapultierte sich das Team damals von Rang neun auf Rang sechs in der Konstrukteurswertung.
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Der Rückstand auf Haas betrug damals 32 Punkte. Diesmal liegt man 35 Punkte hinter Sauber. Ein kleines Wunder wäre nötig - aber ausgeschlossen ist es nicht

