• 02. Juni 2023 · 11:34 Uhr

Sergio Perez gibt trotz Monaco nicht auf: "Es ist möglich, Max zu schlagen!"

Sergio Perez blickt nach dem Rückschlag von Monaco nach vorne und weiß, dass er sich keine Fehler erlauben kann - Er glaubt aber, Max Verstappen schlagen zu können

(Motorsport-Total.com) - Für Sergio Perez ist am vergangenen Wochenende in Monaco das Wort-Case-Szenario für den WM-Kampf eingetreten: Während der Mexikaner ein Wochenende voller Pleiten, Pech und Pannen erlebte und ohne Zähler blieb, holte WM-Rivale Max Verstappen den Sieg und beinahe die volle Punkteausbeute - nur der Zähler für die schnellste Rennrunde fehlte ihm.

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Sergio Perez muss aufpassen, dass sein Rückstand nicht zu groß wird Zoom Download

"Das ist hart", sagt Perez rückblickend, "aber für mich ist das Wichtigste, es zu akzeptieren, wenn du als Fahrer einen Fehler machst. Hebe deine Hand, entschuldige dich zunächst beim Team, und dann lerne daraus und verstehe, was passiert ist. Und das habe ich getan."

Doch was hat Perez aus dem Wochenende denn gelernt? "Ich habe im Grund gelernt, dass ich es etwas ruhiger angehen muss", sagt er. "Alles war zu spät. Wir hatten uns erst in letzter Minute entschieden, diese Runde zu drehen. Dann hatten wir den Alpine direkt vor uns, der uns die Luft genommen hat. Wir hatten dann beim Anbremsen eine Menge Rückenwind."

Perez spricht dabei natürlich über den Unfall im Qualifying, der sein Wochenende im Grunde ruiniert hat. Denn nach dem Crash in Kurve 1 musste der Mexikaner als Letzter starten und geriet im Rennen dadurch in einige schwierige Situationen.

"Im Nachhinein betrachtet wird es uns also helfen, wenn wir das nächste Mal in Monaco in Q1 sind und diese Entscheidungen nicht in letzter Minute treffen", sagt er. "Aber vor allem hätte ich mich besser auf die Situation vorbereiten müssen."

Für den Red-Bull-Piloten war das ein schwerer Schlag: "Die Formel 1 ist meine Leidenschaft und ich lebe für sie, und das tut einfach enorm weh, weil du so hart dafür arbeitest", sagt er. "Du lässt im Grunde dein ganzes Team im Stich." Er betont aber auch: "Das liegt jetzt hinter mir."

Perez richtet den Blick wieder nach vorne, wo an diesem Wochenende der Große Preis von Spanien auf dem Programm steht. Diesen geht er jetzt mit 39 Punkten Rückstand auf Teamkollege Max Verstappen an. Ein wenig ähnelt es zum vergangenen Jahr, wo Perez zu Saisonbeginn auch mit dem Niederländer mithalten konnte, im weiteren Verlauf aber immer weiter zurückfiel.

Perez betont: Wir haben den Speed!

Das soll ihm 2023 aber nicht passieren. Im Gegenteil: Er ist überzeugt davon, dass der Titelkampf voll im Gang ist. "Ja, denn der Speed ist da", stellt er klar. "Wenn ich den Unfall gehabt hätte und eine halbe Sekunde langsamer gewesen wäre, dann wäre ich mehr besorgt."

Nun gut, jetzt könnte man kritisch sagen: Wenn er in der ersten Kurve schon eine halbe Sekunde Rückstand auf Verstappen hätte, dann wäre wirklich etwas falsch. Einen echten Vergleich gibt es nicht - zumindest lag Perez am Freitag wirklich eine halbe Sekunde zurück, im Qualifying eineinhalb Sekunden. Und das Rennen kann man in der Hinsicht nicht bewerten.

Doch Perez sagt: "Das Positive ist, dass wir den Speed haben, um das Blatt zu wenden."


Warum wir Perez noch nicht abschreiben sollten

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Die Zahlen selbst sagen aktuell aber etwas anderes: Im Qualifying-Duell steht es aus seiner Sicht 2:4, und seine beiden Erfolge dort kamen immer, wenn Verstappen in Q3 keine Zeit fahren konnte - in Dschidda, als Verstappen in Q2 mit einem technischen Problem ausschied, und in Miami, als der Unfall von Charles Leclerc dafür sorgte, dass Verstappen ohne Zeit blieb.

Trotzdem glaubt Perez an seinen Speed und dass es besser ist als im Vorjahr: "Ich habe mich deutlich besser an das neue Auto angepasst", sagt er. "Und ich verstehe die Schwächen, die wir im vergangenen Jahr in den Rennen hatten. Also gehen wir die Rennen schon auf einem deutlich höheren Niveau an. Und das ist das Positive in diesem Jahr."

Kommen normale Strecken eher Verstappen entgegen?

Vorerst will Perez aber nicht auf die WM schauen, sondern jedes Rennen für sich angehen - so auch Barcelona. "Ich möchte an diesem Wochenende gewinnen", sagt er klar. "Und ich möchte Siege auf meine Seite holen."

Jetzt kommen allerdings wieder etwas klassischere Formel-1-Strecken, auf denen Verstappen der Schnellere zu sein scheint. Perez hat - trotz Monaco - immer noch die Reputation, eher auf Stadtkursen stark zu sein: Er gewann im Vorjahr in Monaco und Singapur, in diesem Jahr in Dschidda und Baku.


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Doch so schwarz-weiß möchte der Red-Bull-Pilot das nicht sehen: "Wir werden es sehen, wenn wir auf mehr Strecken kommen, aber ich denke nicht", winkt er ab. "Wenn deine Rennpace und deine Qualifying-Pace auf Stadtkursen stark ist, dann gibt es keinen Grund, warum dir das nicht überall anders gelingen sollte."

Doch Perez muss anfangen, seinen Teamkollegen regelmäßig und über die ganze Saison zu schlagen, will er ein Wort im WM-Kampf mitreden. "Das muss ich", stimmt er zu. "Und das ist auch das Hauptziel."

Max Verstappen: Kann man diese Konstanz schlagen?

Und das ist auch in gewisser Weise ein Problem: Denn weil Red Bull aktuell so stark ist, gibt es kaum Möglichkeiten, Verstappen Punkte abzunehmen. Das weiß auch der Niederländer selbst: "Im Moment sieht es so aus, als gewinnst du im besten Fall, und im schlimmsten Fall wirst du Zweiter", sagt Verstappen.

Das heißt, dass ein Fahrer im Normalfall maximal acht Punkte aufholen kann, wenn er noch die schnellste Rennrunde holt. Die 39 Punkte Hypothek sind daher erst in fünf Rennen aufholbar - aber nur, wenn der Teamkollege nicht ein einziges Mal die schnellste Rennrunde fährt.


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"Du musst einfach sehr konstant sein und darfst dir kaum Fehler erlauben", sagt Verstappen. "Du darfst einfach nicht so viele Punkte verlieren."

Und das war bislang auch die große Stärke des Weltmeisters: Er ist eben in jedem Rennen Erster oder Zweiter geworden - und Perez nicht. Der Mexikaner büßt für den fünften Platz in Melbourne und Platz 16 in Monaco - beides Rennen, in denen er nach einem Fehler in Q1 ausschied und im Qualifying Letzter wurde.

"Der Teamkollege von Max zu sein, ist die schwierigste Aufgabe, die man haben kann, weil er der Fahrer mit der besten Form von allen ist", sagt Perez. "Aber ich glaube, dass es trotzdem möglich ist, ihn zu schlagen."

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