• 04. September 2023 · 15:27 Uhr

Das sagen die Daten: So sieht das Kräfteverhältnis der Formel 1 2023 aus!

Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2023!

(Motorsport-Total.com) - Dass Red Bull nach dem Formel-1-Grand-Prix von Italien immer noch die stärkste Kraft in der Königsklasse 2023 ist, das ist wohl keine Überraschung, aber wie sieht es dahinter aus? Wer ist gut im Qualifying, wer im Rennen? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Carlos Sainz führte den Italien-Grand-Prix 14 Runden an, doch in Runde 15 übernahm Max Verstappen wieder das Zepter Zoom Download

Mit den Daten, die unser Technologiepartner 'PACETEQ' zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Daten der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!

Ferrari-Aufschwung in Monza reicht nicht

Den Daten nach zu Urteilen hatte beim Großen Preis von Italien Red Bull erneut das schnellste Auto im Feld. Dabei konnte der RB19 mit Max Verstappen am Steuer vor allem mit viel Sprit am Sonntag überzeugen, im Qualifying wurde er noch um 13 Tausendstel von Carlos Sainz im Ferrari geschlagen.

Im Rennen betrug der Vorsprung von Red Bull fast 3,5 Zehntel pro Runde auf die beiden Ferraris. Dahinter kommen Mercedes (+0,48), und McLaren (+0,75). Obwohl AlphaTauri (+0,92) keine Punkte holen konnte, lag man was die Rennpace angeht vor Aston Martin (+0,93) und Williams (+0,95), was aber daran liegt, dass Liam Lawson gleich zweimal stoppte und daher bessere Reifen hatte, jedoch von der Rennzeit dahinter lag.

Im hinteren Teil des Feldes war Haas bei der Rennpace mal wieder chancenlos. Durchschnittlich 1,28 Sekunden pro Runde fehlten auf Max Verstappen im Red Bull, wobei auch Alpine ein rabenschwarzes Wochenende mit kaum Pace erwischte.
Im Qualifying konnte sich dafür Ferrari mal wieder eine Poleposition sichern, wenn auch nur knapp vor Red Bull. Die Scuderia holte die Zeit vor allem auf den Geraden, da sich Red Bull für ein Set-up mit mehr Abtrieb entschieden hat, was dafür dem Reifenmanagement im Rennen zugute kam. Noch langsamer auf den Geraden war nur Mercedes.

Reifenverschleiß entscheidend zugunsten von Red Bull

Beim Grand Prix von Italien setzten die meisten Teams auf einen Stopp, wobei im hinteren Feld aufgrund des höher als erwarteten Reifenverschleißes mehrere Fahrer zweimal an die Box steuern musste. Ideal war das allerdings nicht, da Monza mit 24 Sekunden das dritthöchste Boxenstoppdelta der Saison nach Singapur und Imola aufweist. Keiner mit zwei Stopps konnte in die Punkte fahren.

Man kann zudem zweifelsohne sagen, dass Ferrari das Rennen erneut aufgrund des hohen Reifenabbaus verloren hat. Keiner verschliss die Reifen so stark wie Carlos Sainz und Charles Leclerc. Gut mit den Reifen gingen dafür Aston Martin, AlphaTauri und Red Bull um.
Bei Haas hatte vor allem Nico Hülkenberg größere Probleme mit dem Reifenverschleiß, aber auch Williams, McLaren und Alpine hatten zu kämpfen, wobei die beiden McLarens nur im ersten Stint wirklich frei fahren konnten.

Im Saisonschnitt ergibt sich damit ein gemischtes Bild. Der Red Bull RB19 ist immer noch das Auto mit dem geringsten Reifenverschleiß, wobei die konstanten Runden auch auf ein Management der Pace hinweisen. Dennoch sollte das Team in der Theorie vor allem auf Strecken mit einem aggressiven Asphalt Vorteile haben. Auch Mercedes, Aston Martin und AlphaTauri können beim Reifenverschleiß punkten.

Ferrari und seine Kundenteams Haas und Alfa Romeo liegen da schon eher etwas weiter hinten und verschleißen den Reifen schneller und intensiver. Besonders dem amerikanischen Haas-Team kostet dies im Rennen wertvolle Zeit und macht Punkte am Rennsonntag nahezu unmöglich.

So sieht das Kräfteverhältnis über die gesamte Saison aus!

Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 14 Rennen an, dann war das Feld in Monza enger beieinander als in vielen Rennen der Saison 2023. Kein Wunder, denn mit gerade einmal 11 Kurven gibt es für die Teams nicht viele Stellen, an denen man Zeit verlieren kann. Dafür stand der Topspeed stark im Fokus.

Nimmt man den Schnitt der ersten 14 Rennen, so ist Red Bull im Qualifying etwas mehr als 2 Zehntel vor Ferrari, gefolgt von Mercedes (+0,43) und Aston Martin (+0,59). Das Problemkind im Qualifying heißt AlphaTauri: das Team aus dem italienischen Faenza liegt mit einem Rückstand von 1,31 Sekunden auf dem letzten Platz.

Im Rennen zeigen sich dafür einige Unterschiede. Nicht nur ist der Vorsprung von Red Bull hier größer, denn auch die Reihenfolge der Verfolger hat sich geändert. Zweite Kraft im Rennen ist nun Aston Martin (+0,64) vor Ferrari (+0,66) und Mercedes (+0,68).
Auch im Mittelfeld gibt es Verschiebungen, wobei alle Teams im Rennen sogar noch mehr Zeit verlieren, wenn man Red Bull als Messlatte heranzieht. Das zeigt, dass der RB19 im Rennen eine Macht ist und die Abtsände dort eher noch größer werden.

Die Unterschiede zwischen Qualifying und Rennen sind dabei teilweise gravierend. Nimmt man Red Bull als Messlatte, fällt AlphaTauri etwa eine Zehntel im Rennen zurück und ist damit noch das Team, was im Verhältnis zum Qualifying am nächsten auf Red Bull aufschließt, wenn auch in die falsche Richtung.

Größter Verlierer ist dabei Williams: dem Grove-Team fehlen im Rennen noch einmal mehr als eine halbe Sekunde mehr auf Red Bull, als noch einen Tag zuvor im Qualifying. Auf einer Runde scheint auch der Ferrari deutlich besser zu performen, denn im Rennen verliert man noch einmal mehr als 4 Zehntel auf Red Bull.

Teamduell: Hülkenberg zerlegt Magnussen im Qualifying

Ein ähnlicher Unterschied zwischen Qualifying und Rennen zeigt sich im Übrigen auch bei den Abständen in den Teamduellen. Das klarste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Haas mit Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen ab, wo der Däne im Schnitt mehr als 7 Zehntel aufgebrummt bekommt. Beachtlich sind auch die Duelle bei Wiliiams, Aston Martin und Red Bull. Am engsten ist es dafür bei Alpine.

Das klarste Teamduell im Rennen ist dafür bei Aston Martin, wo Lance Stroll gegen Fernando Alonso kein Land sieht. Interessanterweise ist eines der klarsten Qualifying-Duelle eines der engsten im Rennen, wo Magnussen bei Haas im Schnitt sogar schneller ist als Hülkenberg.
Neben Haas hat sich nur ein weiteres Teamduell gedreht. Im Rennen ist Guanyu Zhou bei Alfa Romeo nun im Schnitt der Schnellere. Die beiden Ferraris trennen bei der Rennpace zudem nur 7 Tausendstel pro Runde!

Welches Auto hat den besten Topspeed?

Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB19 seine Stärken ausspielen. Sieht man sich die Topspeed-Werte im Qualifying an, dann ist keiner schneller als Verstappen und Perez.

Zum einen ist der RB19 erneut aerodynamisch effizient und erzeugt weniger Luftwiderstand als die Konkurrenz, doch auch beim geöffneten DRS findet Red Bull scheinbar mehr Zeit als der Rest. Mit durchschnittlich 0,5 km/h Rückstand kann da nur Williams ansatzweise mithalten, gefolgt von Ferrari.

Mercedes findet sich beim Topspeed im vorderen Mittelfeld wieder, während am Ende des Feldes McLaren und Aston Martin stehen, die mit durchschnittlich 5 km/h Rückstand auf Red Bull noch Verbesserungsbedarf haben. Diese Autos haben einen zu großen Luftwiderstand.

Wer blufft am meisten in Q1?

Auch schon einmal die Frage gestellt, welches Team sich am meisten von Q1 zu Q3 verbessern kann? Wir haben die Antwort: Red Bull! Über eine Sekunde findet das Team im Verlauf des Qualifyings, was bedeutet, dass man zu Begin des Qualifyings oftmals noch nicht alle Karten auf den Tisch legt, sei es durch die Spritmenge oder den Motorenmodus.

Die kleineren Teams, die natürlich schon in Q1 Gefahr laufen, auszuscheiden, müssen schon im ersten Qualifyingsegment Vollgas geben, können sich daher im weiteren Verlauf nur noch über die allgemeine Verbesserung der Streckenbedingungen steigern.

Wer macht die besten Boxenstopps?

Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull- und Ferrari-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,6 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.

Größere Probleme beim Reifenwechsel haben dafür Alfa Romeo und Haas mit fast vier Sekunden pro Stopp! Und dabei sind Boxenstopps mit Frontflügelwechseln o.Ä. schon ausgenommen. Größter Pechvogel in der Boxengasse ist dabei Guanyu Zhou. Der Chinese steht im Schnitt 3,9 Sekunden beim Reifenwechsel.
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