• 18. März 2023 · 09:30 Uhr

Charles Leclerc: Was ist dran an den Gerüchten über einen Teamwechsel?

Es rumort bei Ferrari, zumindest laut italienischen Medienberichten, doch laut Charles Leclerc ist die Stimmung im Team viel positiver, als das dargestellt wird

(Motorsport-Total.com) - Neuer Teamchef, alte Probleme: Ferrari steht nach dem Saisonauftakt der Formel 1 2023 weiterhin in der Kritik. Zwar ist der SF-23 wahrscheinlich das zweitschnellste Auto im Feld. Doch der Abstand zu Red Bull war beim Grand Prix von Bahrain enorm, und von hinten drücken Herausforderer wie Aston Martin, Mercedes und womöglich sogar Alpine.

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Charles Leclerc ist nachdenklich: Er hatte gehofft, bis 2024 mit Ferrari Weltmeister zu werden Zoom Download

Kein Wunder, dass gerade in Maranello, unter dem Druck der italienischen Presse, Unruhe herrscht. David Sanchez, unter dem früheren Teamchef Mattia Binotto für das technische Fahrzeugkonzept hauptverantwortlich, hat Ferrari bereits verlassen - und Gazzetta und Co. spekulieren schon darüber, ob ihm bald weitere Binotto-Vertraute folgen könnten.

Hinter den Kulissen, so wurde es zumindest berichtet, soll Charles Leclerc nach Bahrain ein Meeting mit dem Ferrari-Vorsitzenden John Elkann angefordert haben - angeblich, um seinen Unmut darüber kundzutun, wie die Dinge sportlich laufen, und zu erklären, dass ihm Ferrari bald ein Siegerauto geben muss, wenn er längerfristig im Team bleiben soll.

Hintergrund: Bei Mercedes läuft Ende 2023 der Vertrag von Lewis Hamilton aus, und sollte der sich entscheiden, das Team zu verlassen oder seine Karriere zu beenden, wäre Mercedes unter Umständen auch für Leclerc eine Option. Obwohl der Ferrari-Vertrag des 25-Jährigen bis Ende 2024 läuft.

Was Leclerc selbst über die Gerüchte sagt

"Alles nicht wahr", dementiert Leclerc am Rande des Grand Prix von Saudi-Arabien. "Es gibt so viele Gerüchte rund um das Team, von denen 90 Prozent nicht stimmen. Ich weiß nicht, woher die kommen. Ehrlich gesagt möchte ich meine Energie nicht damit verschwenden, das herauszufinden. Wir müssen uns auf uns selbst konzentrieren."

Wahr ist: "Ich habe die ganzen Gerüchte gehört und bin dann nach Maranello. Zuerst wusste ich nicht, wie das Team reagieren würde. Aber dann hatten wir ein Meeting mit dem ganzen Team, mit allen Ferrari-Mitarbeitern. Und ich war wirklich überrascht. Alle sind voll motoviert und immer noch guter Dinge, was toll ist. Wir müssen an einem Strang ziehen. Das ist das Wichtigste."

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Das, was er bei seinem Werksbesuch nach Bahrain gesehen habe, sagt Leclerc, passe so ganz und gar nicht mit dem Bild zusammen, das Ferrari derzeit in der Öffentlichkeit abgibt und das von Experten und Medien gezeichnet wird.

Gerüchte über weitere Personalabgänge reihen sich da an mediale Verwunderung über etwa Jock Clears Aussage vor dem Rennen in Bahrain, man habe kein Problem mit dem Reifenverschleiß, obwohl das ganz offensichtlich sogar Ferraris allergrößtes Problem ist.

Warum war Leclerc nach Bahrain wirklich in Maranello?

Wenn Leclerc nach Maranello kommt, so behauptet er das zumindest, dann geht es ihm dabei nicht darum, mit Elkann im Hinterzimmer zu besprechen, welche Führungsperson im Team gefeuert und welche vielleicht neu verpflichtet werden sollte. Sondern der Monegasse unterstreicht, dass er es gerade jetzt als seine Aufgabe sieht, die Mitarbeiter zu motivieren.


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"Bahrain war das erste Rennen der Saison. Da sind noch viele zu fahren, und wir müssen kämpfen wie verrückt, um wieder nach vorn zu kommen. Ich glaube da immer noch dran. Und wir müssen auch dran glauben, eben weil es erst das erste Rennen war", sagt er.

"Ja, Bahrain ist nicht gelaufen wie erhofft", erinnert sich Leclerc an seinen Powerunit-bedingten Ausfall, der ihm jetzt auch für Saudi-Arabien eine Rückversetzung in der Startaufstellung einbringt (Wechsel auf die dritte Steuerelektronik).

Er weiß aber: "Wenn's bei Ferrari nicht so läuft, wie es laufen sollte, dann gibt's immer gleich viele Stimmen, die alle möglichen Dinge rund um das Team erzählen. Aber wir sollten unsere Energie besser dafür einsetzen, innerhalb des Teams an einem Strang zu ziehen, damit wir stärker zurückschlagen können."

Das sei im politischen Umfeld der Gestione Sportiva in Maranello in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen, räumt Leclerc ein. Aber: "Ich habe das Gefühl, dass das seit ein paar Wochen ganz gut hinhaut. Ich freue mich wirklich drauf, dieses Wochenende wieder zu fahren. Endlich nicht mehr reden, sondern fahren!"

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