• 02. März 2023 · 15:22 Uhr

SF-23-Design: Hat sich Ferrari wegen der neuen Pirelli-Reifen verzockt?

Der neue Ferrari SF-23 scheint zwar schnell zu sein, aber auch nicht gut mit den Reifen klarzukommen: Formel-1-Experte Marc Surer teilt seine Einschätzung

(Motorsport-Total.com) - Hat sich Ferrari mit den neuen Reifen vor der Formel-1-Saison 2023 verspekuliert? Der neue SF-23, den Ferrari mit Charles Leclerc und Carlos Sainz in die 23 Rennen schicken wird, hatte sich bei den Testfahrten in Bahrain durchaus als schnell erwiesen, dabei aber einige Probleme mit den Reifen offenbart. Auf den Longruns schienen diese deutlich schneller abzubauen als bei der direkten Konkurrenz.

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Wie gut kann der Ferrari SF-23 über die Renndistanz mithalten? Zoom Download

Experte Marc Surer ist dabei bei den Testfahrten einiges am neuen Ferrari aufgefallen: Er hat gesehen, dass Ferrari zwar auf den Geraden schneller als im Vorjahr war, dafür aber etwas am Handling eingebüßt hat. "Ich glaube eins ist mir aufgefallen, dass das Heck immer ziemlich lose war. Und ich könnte mir vorstellen, das hängt mit den neuen Reifen zusammen", sagt er.

Denn mit seiner steiferen Frontkonstruktion habe Ferrari im vergangenen Jahr immer perfekt einlenken können, was laut Surer auch der Schlüssel zu der starken Qualifying-Pace war. "Das Auto hat sofort Grip auf der Vorderachse gehabt und hat super eingelenkt. Und der Red Bull hatte eher Probleme mit Untersteuern. Die neuen Reifen machen das vielleicht jetzt zu gut", so Surer.

Und weil das Auto jetzt zu gut einlenke, sei das Heck dadurch loser, analysiert er in einem Vorschauvideo auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Surer glaubt, dass die neuen Reifen Weltmeister Max Verstappen entgegenkommen müssten, weil er bei Untersteuern "immer sehr gejammert" habe. Ferrari hingegen sei jetzt "zu giftig auf der Vorderachse", so der Schweizer. "Also ich denke, die müssen da das Auto auf die neuen Reifen korrigieren."

Surer: Probleme einfach lösbar?

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur spielt den vermeintlich höheren Reifenabbau herunter: "Das ist für alle eine Sorge", sagt er gegenüber 'Sky'. "Die Rennpace ist entscheidend. Vielleicht nicht in Monaco oder Budapest, aber überall sonst."

Ferrari habe das Thema laut Vasseur aber "intensiv bearbeitet", wie er betont. "Wir haben beim Auto unterschiedliche Zugänge probiert, aber auch seitens der Fahrstile. Ich glaube, wir werden da besser und gehen in die richtige Richtung."


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Surer will Ferrari trotz der Reifenproblematik noch nicht abschreiben und glaubt, dass Ferrari sehr schnell sein kann, sollten sie das Set-up-Fenster richtig treffen: "Irgendwann werden sie merken, welche Abstimmung sie nehmen müssen, wenn sie nicht durch die aerodynamische Änderung vielleicht irgendwo einen Hund eingebaut haben", sagt er.

Dadurch dass das Auto grundsätzlich schnell sei, sollte es seiner Meinung auch viel leichter sein, die kleinen Fehler im Auto auszumerzen. "Ich glaube wirklich, dass es ein Handling-Problem ist. Das Auto war ja schnell. Es war auf dem Longrun schnell, es war auf eine Runde schnell, aber man hat optisch gesehen, dass das Auto nicht so perfekt liegt wie der Red Bull."

Vasseur: Kein Selbstläufer zu erwarten

Teamchef Vasseur ist derweil schon auf einen harten Saisonbeginn für die Scuderia eingestellt - aber nicht nur aufgrund der Reifen: "Wenn du Weltmeister werden willst, ist klar, dass es schwierig wird. Du kannst nicht zum ersten Rennen kommen und dann davon ausgehen, dass es ein Selbstläufer wird", stellt er klar.


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"Du weißt, dass sich alle anderen auch verbessern wollen, dass die auch pushen, dass die bis zur letzten Kurve des letzten Rennens alles geben. Also musst du dich auf die Weiterentwicklung konzentrieren. Du kannst die WM nicht in Bahrain gewinnen oder verlieren. Und du musst aufpassen, dass du längerfristig denkst, nicht nur an morgen."

(Ob Ferrari am Sonntag beim Saisonauftakt in Bahrain das schnellste Auto hat und Red Bull herausfordern kann, das siehst du auf Sky, wo du hautnah vom 1. Freien Training bis zur Siegehrung dabei sein kannst!)

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