• 21. Februar 2023 · 12:52 Uhr

Fernando Alonso: Warum er perfekt in Aston Martins Fünfjahresplan passt

Anspruchsvoll und unverhohlen in seiner Kritik: Genau damit kann Fernando Alonso bei Aston Martin punkten - Warum er und die Teamkultur so gut zusammenpassen

(Motorsport-Total.com) - Bei Aston Martin hat Fernando Alonso das möglicherweise letzte Kapitel seiner Formel-1-Karriere aufgeschlagen. Seine Einstellung bleibt aber unverändert. "Ich bin sehr anspruchsvoll", sagt der 41-Jährige. "Ich gebe meine 100 Prozent und erwarte das Gleiche von den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite."

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Fernando Alonso will es mit Aston Martin noch einmal krachen lassen Zoom Download

Dieses Streben nach dem absolut Besten hat in der Vergangenheit auch schon mal zu Frustrationen geführt und sogar die Beziehungen innerhalb der Teams zerrüttet.

Im vergangenen Jahr betonte Alonso, dass er sein bestes Niveau seit 2012 erreicht habe. Doch die Zuverlässigkeitsprobleme von Alpine kosteten ihn eine beträchtliche Anzahl von Punkten. Es war daher wenig überraschend, dass er während des Abu-Dhabi-Tests Ende 2022 vor allem die Zuverlässigkeit des Aston lobte.

Seit der Bekanntgabe seines überraschenden Wechsels am ersten Tag der Sommerpause zeigte sich Alonso begeistert von der Entwicklung des Teams, das von seinem Besitzer Lawrence Stroll mit erheblichen Investitionen unterstützt wird.

Obwohl Alonso in Abu Dhabi einen Vorgeschmack auf das Leben bei Aston Martin bekam, konnte er erst am 1. Januar so richtig loslegen. Seitdem hat er sich an allem beteiligt, was das Team unternommen hat, um - in den Worten von Stroll Senior - "eines der größten Formel-1-Teams zu schaffen, das es je geben wird".

Strolls Engagement und die daraus resultierende Teamkultur sind etwas, das Alonso mit seinem eigenen Ansatz im Einklang sieht. "Seit dem ersten Tag bei Aston Martin habe ich genau die gleichen Werte von den Leuten um mich herum gespürt", sagt er.

Alonso: Aston-Erfolg "nur eine Frage der Zeit"

Er behauptet, dass er von Tag zu Tag zufriedener mit seiner Entscheidung ist, das Team gewechselt zu haben - auch wenn er bedauert, dass die Zeit nicht auf seiner Seite ist, wenn es darum geht, den Erfolg zu genießen, auf den sie gemeinsam hinarbeiten.

"Wir haben die Investitionen, wir haben die Einrichtungen und wir haben das Talent, also ist es nur eine Frage der Zeit", glaubt der dienstälteste Formel-1-Pilot. "Leider bin ich keine 20 mehr, aber ich werde mein Bestes tun, um dem Team zu helfen."


Fotos: Formel-1-Autos 2023: Aston Martin AMR23


Diese Hilfe ist genau der Grund, warum Aston Martin möchte, dass Alonso sich ungefiltert und ehrlich zeigt. 2023 wird das dritte Jahr im Fünfjahresplan des Teams sein, um es zurück an die Spitze zu schaffen, und man glaubt, dass Alonsos anspruchsvoller Stil ein effektiver Weg ist, um genau das zu erreichen.

"Ich habe ihn als sehr ehrlich und transparent erlebt", sagt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack über Alonso. "Wir sind mit seiner anspruchsvollen Einstellung sehr zufrieden."

Nur so könne es vorangehen. Dabei scheut Krack auch keine Konfrontation. Zwar waren die Anzeichen für Fortschritte im Winter ermutigend. Aber wenn die Dinge doch nicht nach Plan laufen sollten und die Frustration bei Alonso wächst, ist das Team bereits darauf vorbereitet, die Probleme frontal anzugehen.

"Wenn das Auto nicht so ist, wie wir es uns wünschen, wird es natürlich einige schwierige Gespräche geben", blickt er voraus. "Aber wir müssen bereit sein, sie zu führen, denn wir können uns nicht vor jemandem wie Fernando Alonso verstecken."

Aston Martin: "Genau diesen Druck brauchen wir"

Von Alonsos Feedback zeigte sich das Team bereits beeindruckt. Nach seinem Testtag in Abu Dhabi hatte er Anfang des Monats in Jerez im Rahmen eines Reifentests einen weiteren Tag im Auto des Jahrgangs 2022 - und die Crew so die Möglichkeit, eng mit Alonso zusammenzuarbeiten und zu sehen, wie er tickt.

Daraufhin lobte Chefingenieur Tom McCullough vor allem die Effizienz des Spaniers, der, wenn er das Auto beschreibt, keine Worte verschwende. "Er ist wie ein zusätzlicher, sehr erfahrener, guter Ingenieur und jemand, der sehr ehrgeizig und wettbewerbsfähig ist."

Dafür spricht, dass Alonso am Morgen vor der Präsentation des neuen AM23 vor einer Woche vier Stunden im Simulator verbrachte. "Das ist die Art von Druck, die wir von ihm bekommen", sagt McCullough. "Er ist sehr motiviert und treibt uns alle sehr an, weil er genau wie wir sehr gut abschneiden will."

Alonsos Herangehensweise ist ein Ansatz, den Aston Martin also schon jetzt als Mittel zur Steigerung in der Zukunft betrachtet. Alonso fühlt sich dafür fitter denn je. Aber er sagt, er wisse, dass die wahren Erfolge für Aston Martin womöglich erst dann eintreten werden, wenn er das Unternehmen verlassen hat.

Auch wenn er nicht direkt davon profitieren wird, ist er bereit, alles zu geben, um dazu beizutragen, dass es passiert. "Wenn ich noch fahre, dann umso besser", so der 41-Jährige.

"Aber selbst, wenn ich nicht mehr fahre", ergänzt er, "und wir eines Tages einen Aston Martin haben, der Rennen und Meisterschaften dominiert und beide Fahrer um den Titel kämpfen, dann wird es ein stolzer Moment für mich sein, weil ich dabei helfen konnte und Teil der ersten Schritte dieser Marke gewesen bin."

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