• 15. Dezember 2022 · 09:43 Uhr

Stuck: "Gewaltig", welche Leistungen Mick Schumacher unter Druck bringt

Hans-Joachim Stuck glaubt, dass Mick Schumacher noch einmal in ein Formel-1-Stammcockpit zurückkehren kann - Ersatzrolle bei Mercedes wäre ein "Joker"

(Motorsport-Total.com) - Noch immer ist offen, wie es für Mick Schumacher 2023 weitergeht. Nachdem der Deutsche seinen Platz bei Haas am Ende der Formel-1-Saison 2022 nach zwei Jahren verloren hatte, war für ihn kein Stammcockpit in der Königsklasse mehr frei.

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Hat Günther Steiner Mick Schumacher nicht gut genug behandelt? Zoom Download

"Für Mick ist es jetzt wichtig, dass er wieder in ein Team kommt, wo er die Wärme eines jungen Fahrers spürt, wo er spürt, dass man hinter ihm steht", erklärt Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck in einem exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Es sei "natürlich jetzt nicht so gut", dass für Schumacher kein Stammplatz in der Formel 1 mehr frei sei. "Aber wenn er es schafft, bei Mercedes unterzukommen, dann kann er ruhig mal ein Jahr lang aussetzen, kein Problem", glaubt der zweimalige Le-Mans-Sieger.

Mercedes und Schumacher flirteten zuletzt öffentlich über eine mögliche Rolle als Ersatzpilot, was laut Stuck ein guter Plan B wäre. "Wenn er bei Mercedes unterkommt, dann ist das auch für ihn wie ein 'Joker'", so der ehemalige DTM-Champion Stuck.

"Besser wäre es, er würde in einem Team sitzen und konstant fahren", weiß Stuck zwar. Aber bei den Silberpfeilen hätte Schumacher seiner Meinung nach "die besten Möglichkeiten", weil er im Simulator fahren und sich "fit halten" könne.

Über Ersatzrolle zurück ins Stammcockpit?

"In der Phase, wo er jetzt ist, kann auch ein Lehr- und Lernjahr in einem Topteam wie Mercedes viel bedeuten, weil er da wirklich viel Simulator fahren kann, er kann Longruns fahren, kann testen, kann da mal zeigen, dass er schnell ist", hofft Stuck.

So könne Schumacher dann vielleicht auch andere Teams "auf sich aufmerksam machen". Denn sein selbsterklärtes Ziel ist es, wieder in die Startaufstellung zurückzukehren. Und das könnte laut Stuck theoretisch auch ganz schnell gehen.

"Du weißt ja, wie das Leben spielt: Da kriegt einer mal Corona, kann zwei Rennen nicht fahren, bricht seine Haxe oder irgendwas - und schon ist er drin", erklärt er. Ein gutes Beispiel dafür ist Nyck de Vries, der in diesem Jahr Mercedes-Ersatzpilot war.

Weil Alexander Albon in Monza beim Kundenteam Williams ausfiel, durfte der Niederländer ran - und konnte sich dort mit Platz neun gleich für ein AlphaTauri-Cockpit 2023 empfehlen. Helfen wird Schumacher laut Stuck außerdem seine Arbeitseinstellung.

Kritik an Haas-Teamchef Günther Steiner

"Der wird sich mit seiner Art und der Art, wie er arbeitet, im [neuen] Team sehr schnell beliebt machen. Die Leute werden sehen, was er kann und dass er da wirklich ein guter Arbeiter ist", so Stuck. Schumacher sei ein "sympathischer Bursche, [...] der gut erzogen ist."

Zudem könne er auf den zwei Jahren "aufbauen", die er bereits in der Formel 1 gefahren sei. "Wenn der dann auch noch merkt, dass ihn ein Team unterstützt und dass er da wieder auch diese nötige Freude hat, die er beim Fahren braucht, da kann er richtig noch mal aufblühen", so Stuck.


Fotostrecke: Tops und Flops: Ersatzfahrer in der Formel 1

Denn genau das habe Schumacher zuletzt gefehlt. "Die Team-Harmonie bei Haas [war] weg", hat Stuck beobachtet und erklärt mit einem Schmunzeln: "Der Günther [Steiner] ist ein Südtiroler. Das sind treue Menschen, aber halt nicht die einfachsten."

"Der mag ein guter Teamchef sein, aber er hat für meine Begriffe ein bisschen wenig Einfühlungsvermögen", kritisiert er und erklärt, man könne einem jungen Fahrer nicht "die Hölle heiß machen", wenn dieser "mal ein Auto wegschmeißt". Stuck betont: "Das funktioniert nicht."

Druck auf Mick Schumacher zu groß?

"Fahrer brauchen in einem Team eine gewisse Wärme, der muss sich wohlfühlen, und das hat der Herr Steiner in keinster Weise geschafft", kritisiert er und erklärt: "Der mag ja Recht haben, mit dem, was er sagt. Aber das wirft man ihm nicht vor in seinem zweiten Jahr."

"Das kann er nicht. Das tut man nicht. Aber wenn er meint, das muss er machen, hat er sich vielleicht ein tolles Talent verscherzt", zuckt er die Schultern und erinnert daran, dass Schumacher auch abseits der sportlichen Kritik bereits mit genug Druck umgehen müsse.

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Alleine die Situation seines Vaters Michael, "wo man natürlich nicht weiß, wie es dem geht," sei für ihn sehr schwierig. Unter all diesem Druck sei es "gewaltig, was er da für Leistung bringt", lobt Stuck, der selbst auch mit der Familie Schumacher in Kontakt steht.

Erst kürzlich habe er mit Micks Mutter Corinna telefoniert. Der 71-Jährige berichtet: "Als ich dann erfahren habe, dass er [bei Haas] raus ist, habe ich gesagt: 'Du pass mal auf. Es ist auch ein Neuanfang manchmal gut.'" Und diesen gibt es für Schumacher 2023.

Wo das passieren wird, das ist aktuell allerdings noch offen.

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