• 25. November 2022 · 14:51 Uhr

Helmut Marko: Meine Position wäre was für Sebastian Vettel!

Das erste Gespräch hat's schon gegeben: Helmut Marko und Christian Horner können sich Sebastian Vettel gut im Formel-1-Management von Red Bull vorstellen

(Motorsport-Total.com) - Helmut Marko kann sich gut vorstellen, dass Sebastian Vettel in Zukunft im Management von Red Bull in der Formel 1 mitwirkt: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass er in einer Topmanagementposition zurückkommt", sagt Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit 'Sky' und deutet an: "Ich bin bald 80. Das wäre ja was!"

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Helmut Marko kann sich vorstellen, seinen Job an Sebastian Vettel zu übergeben Zoom Download

Offenbar hat am Samstagabend in Abu Dhabi ein Gespräch zwischen Vettel und seinen ehemaligen Chefs bei Red Bull stattgefunden. Der Kontakt zwischen dem viermaligen Weltmeister, der alle vier Titel auf Red Bull gewonnen hat, und Marko und Teamchef Christian Horner ist auch seit seinem Weggang zu Ferrari am Ende der Saison 2014 nie abgerissen.

Zwar sei das Gespräch in Abu Dhabi "nur Plauderei" gewesen, aber Marko verrät: "Wir hatten eine Diskussion und ich glaube, wenn er eine Top-Position im Management bekommen könnte, könnte ihn das reizen. Das hat sich so im Reden herauskristallisiert. Aber jetzt lassen wir ihn einmal ein paar Bäume pflanzen, und dann schauen wir, was passiert."

Marko ist überzeugt: "Er hätte sicher das Potenzial und er hätte diese Persönlichkeit dafür." Was auch Horner unterschreibt: "Er ist einer von diesen Kerlen, die nervtötend gut in allem sind, was sie anpacken. Ich bin mir sicher: Sollte er sich für diesen Karriereweg entscheiden, dann wäre er bestimmt sehr gut darin."

Horner: Was Vettel so besonders macht

Vettel bringe, findet Horner, eine ganz entscheidende Qualität mit, die einen guten Teammanager auszeichnet: "Er ist ein Menschenkenner. Er versteht den Wert von Menschen, und er versteht, welchen Beitrag sie für den Erfolg leisten. Es hängt ganz von ihm selbst ab, welchen Themen er sich jetzt widmen möchte."

Das wiederum kann Vettel selbst derzeit nicht beantworten. Er hält sich alle Optionen offen und hat vor, erstmal nichts zu tun: "Dieser Freilauf wird für mich ganz spannend und interessant. Einfach ein bisschen mehr Zeit zu haben, nicht mehr dieser feste Kalender. Aber natürlich brauche ich dann irgendwann was zu tun. Ich glaube, wenn man einmal so getrieben ist, dann ist das immer so."

Grundsätzlich kann er sich gut vorstellen, dem Motorsport langfristig verbunden zu bleiben, wenn auch "nicht mehr hinter dem Lenkrad" und "in einer anderen Form". Kurzfristig schließt er selbst Renneinsätze abseits der Formel 1 nicht aus. Konkrete Rennserien, die für ihn in Frage kommen, benennt Vettel aber nicht.


Marc Surer: "Sebastian Vettel ist trotzdem ein Superfahrer!"

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Bei Sebastian Vettel stehen in seiner Formel-1-Karriere vier Weltmeisterschaften auf dem Konto, diese hat er allerdings alle nur mit einem Team gewonnen. Ist das wirklich genug? Formel-1-Experte Marc Surer fällt sein Urteil. Weitere Formel-1-Videos

Den Motorsport "habe ich mein ganzes Leben lang gelebt. Jetzt die Tür zuzumachen, ist natürlich in gewisser Weise verlockend, weil dann so viel Neues und Anderes wartet. Aber ich kann mich der Tatsache nicht verschließen, dass ich sehr, sehr viel Herzblut für den Motorsport habe und dem Sport sehr nahe bin", sagt er.

Marko: "Wir haben die Botschaft gehört

Marko, bei 'Sky' gemeinsam mit Vettel vor der Kamera, grinst: "Wir haben die Botschaft gehört. Wir haben zwei Teams. Wir sind offen. Aber Sebastian, es ist ein gravierender Unterschied: Als Topmanagement musst du früher da sein, später gehen und kriegst nur einen Bruchteil des Geldes, das du als Fahrer gewöhnt bist!"

Vettel grinst: Die Sache mit dem früh Aufstehen sei spätestens seit er Vater ist kein Problem mehr, und er kann sich auch "noch dran erinnern, wenn zu Formel-3-Zeiten um 7:00 Uhr das Telefon klingelte und da stand Helmut Marko drauf, dann dachte ich mir: 'Ja, jetzt gehe ich nicht dran und schlafe noch aus!' Und habe dann später zurückgerufen."

Teammanager sei, sagt Vettel, "natürlich eine ganz andere Aufgabe. Und es stimmt schon: Als Fahrer muss man irgendwann sagen: 'Jetzt ist Schluss und jetzt brauche ich meine Ruhe.' Das sind die Stunden, wo es natürlich im Hintergrund weiter rattert und weiter immer mehr zu tun gibt, um den nächsten Schritt vorzubereiten. Das ist mir nicht entgangen."

Was Vettel bei 'Beyond the Grid' gesagt hat

Doch konkret ist ein Job im Management von Red Bull noch bei weitem nicht, zumal Vettel keinen Zeitdruck hat, sich eine neue Aufgabe zu suchen. "Ich bin ganz glücklich damit, alles auf mich zukommen zu lassen", sagt er im Interview mit dem Formel-1-Podcast 'Beyond the Grid', aufgezeichnet bereits vor seiner Abschiedsvorstellung in Abu Dhabi.

"Es geht dabei auch ein bisschen um Selbstfindung, denn ich hatte das Rennfahren, mit dem ich mich wirklich gut auskenne, und ich hatte das Drumherum ums Rennfahren, in dem ich so lang zu Hause war. Allerdings hat es mir auch einen Zeitplan vorgegeben, einen Rhythmus, so viel, an dem ich mich festhalten konnte."

"Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich bereit dazu bin, etwas über mich selbst herauszufinden. An dem Tag, an dem ich entschieden habe, Kinder zu kriegen, war ich glücklich darüber, einen Teil meines Lebens jetzt meinen Kindern zu widmen. Und ich empfinde das nicht als Verlust. Ich denke, das ist ein enormer Gewinn. Auf diese Seite freue ich mich."

Für die Familie, das kann Vettel jetzt schon sicher sagen, wird in Zukunft mehr Zeit sein. Und er kann sich durchaus vorstellen, dass er familienintern jetzt ins zweite Glied rückt: "Es ist wichtig, dass ich was Neues finde, zusammen mit meiner Frau. Oder dass sie was findet, wo ich sie unterstütze. Wir werden sehen, was die Zeit bringt."

"Aber ich werde sicher etwas brauchen, was mich in Anspruch nimmt und mir etwas gibt, in dem ich meine Ambitionen und meinen Antrieb ausleben kann. Den habe ich nun mal. Ich bin manchmal ein bisschen verrückt und muss was finden, wo ich das ausleben kann. Vielleicht fahre ich in einer anderen Form Rennen. Vielleicht wird es aber auch was ganz anderes."

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