• 23. November 2022 · 11:08 Uhr

Pirelli hat nachgezählt: So viel mehr Überholmanöver gab es 2022 wirklich

Formel-1-Reifenausrüster Pirelli hat nachgezählt und festgestellt, dass die Anzahl der Überholmanöver unter dem neuen Reglement für 2022 deutlich gestiegen ist

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Regelreform für 2022 mit der Rückkehr zu Bodeneffekt-Autos hatte vor allem ein Ziel: engere Rad-an-Rad-Rennen, indem die Auswirkungen der "Dirty Air" reduziert und so mehr Überholmanöver ermöglicht werden.

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Enge Zweikämpfe werden durch die neuen Regeln offenbar begünstigt Zoom Download

Die Fahrer äußerten sich in diesem Jahr weitgehend positiv über die Effekte der neuen Regeln. Sie waren der Meinung, dass sie zu besseren Kämpfen auf der Strecke führten.

Dies wird nun auch durch Zahlen bestätigt. Denn Pirelli gab am Dienstag in Abu Dhabi beim Test zum Saisonende bekannt, dass die Überholvorgänge um mehr als 30 Prozent zugenommen hätten. Wurden in der Saison 2021 noch 599 Überholmanöver registriert, sei die Zahl im Jahr 2022 auf 785 gestiegen - bei gleichen 22 Rennen.

Pirelli-Formel-1-Chef Mario Isola erklärt, dass nur "richtige Überholmanöver" in die Analyse eingeflossen seien. Das bedeutet, dass die Zahlen nicht durch Boxenstopps oder das Zurückfallen von Autos in der Reihenfolge verzerrt wurden.

Isola zufrieden: 30 Prozent "eine sehr gute Zahl"

"Leider ist es schwierig, eine Statistik zu erstellen, wenn sich Fahrer gegenseitig zwei- oder dreimal innerhalb einer Runde überholen, so wie es in Dschidda oder bei anderen Rennen der Fall war", blickt Isola zurück. "Aber auf der Hauptgeraden gibt es so etwas nicht. Da ist dann ein klares Überholmanöver."

"Ich glaube, dass es eine sehr gute Zahl ist, 30 Prozent mehr, vor allem wenn man bedenkt, dass sie auf Fakten beruht, also nicht übertrieben ist. Das ist ein ziemlich guter Schnitt."

Dieser sei vor allem dem Gesamtpaket zu verdanken, "das gut funktioniert", hält Isola fest. "Die Tatsache, dass die Fahrer weniger Abtrieb verlieren, wenn sie einander folgen, hilft den Reifen, denn sie rutschen nicht mehr. Sie rutschen weniger und überhitzen nicht."


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"In der Vergangenheit haben sie sich oft darüber beschwert, dass sie, wenn sie einem anderen Auto folgten und pushen wollten, anfingen, Grip zu verlieren und zu rutschen. Und so gab es offensichtlich keine Möglichkeit mehr, wieder anzugreifen." Jetzt könnten die Fahrer über einen Stint hinweg konstanter pushen.

Enger Kampf im Mittelfeld auch ein Beweis

Für Isola ist die gestiegene Zahl der Überholvorgänge aber nicht das einzige Anzeichen dafür, dass die Regeln greifen. Denn vor allem im Mittelfeld herrschte großer Wettbewerb.

"Sie kämpften mit zwei, drei Autos zusammen, überholten sich gegenseitig und versuchten, jede Möglichkeit oder jeden Fehler des Konkurrenten zu nutzen, um zu überholen und nicht nur eine Kurve, sondern drei, vier, fünf Runden lang zu pushen."

"Das ist der größte Unterschied, den ich in diesem Jahr im Vergleich zu den vergangenen Jahren gesehen habe. Es war nicht einfach, das zu tun. Es war wegen der neuen Autos möglich, es sind nicht nur die Reifen. Aber die Reifen haben auch dazu beigetragen, das zu erreichen, also bin ich sehr zufrieden damit."

Auch Christian Horner, Teamchef des Konstrukteursweltmeisters Red Bull, zieht ein positives Fazit der ersten Saison unter den neuen Regeln. "Ich danke, dass die Rennen besser waren. Es gab dieses Jahr 25 Prozent mehr Überholvorgänge als zuvor", sagt er.

"Das Reglement hat sich also bewährt, denn es erlaubt den Fahrern, einander enger zu folgen. Wenn man bedenkt, dass wir das letzte Team waren, das auf dieses Reglement umgestiegen ist, wenn man bedenkt, was vergangenes Jahr passiert ist, dann glaube ich, dass wir als Team das Reglement richtig verstanden haben."

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