• 19. November 2022 · 13:10 Uhr

"Zug abgefahren": Red-Bull-Rivalen legen Monaco-Unfall von Perez ad acta

Aus Sicht der Formel-1-Teamchefs ist der Unfall von Sergio Perez in Monaco zu lange her, um noch eine Untersuchung anzustrengen, die mehr schaden als nützen würde

(Motorsport-Total.com) - Der Unfall von Sergio Perez im Monaco-Qualifying schaffte es dieser Tage - als angeblicher Auslöser für die jüngste Teamorder-Affäre bei Red Bull - wieder auf die Agenda. In dem Zusammenhang wird auch diskutiert, ob derlei Vorfälle geahndet werden sollten. Doch Perez droht im Nachhinein keine Strafe.

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Wolff, Brown und Binotto sehen keinen Anlass, den Perez-Unfall nachträglich zu untersuchen Zoom Download

Denn die Teamchefs der Formel 1 sagen, dass es für die FIA zu spät sei, den Unfall zu untersuchen, trotz des Angebots von Präsident Mohammed Ben Sulayem, dies zu tun.

Perez crashte damals in den letzten Sekunden des Qualifyings und wurde vom nachfolgenden Carlos Sainz getroffen. Der Vorfall löste die rote Flagge aus und raubte Max Verstappen die Chance, noch um die Poleposition zu kämpfen.

Nachdem Verstappen sich geweigert hatte, Perez beim Grand Prix von Brasilien in der letzten Runde für Platz sechs vorbeizulassen, deuteten mehrere Quellen an, dass Monaco die Ursache dafür gewesen sein könnte. Der Niederländer, Perez und auch das Red Bull-Team weigerten sich jedoch, dies zu bestätigen.

Binotto: FIA hat es sich zu der Zeit angesehen

Am Freitag deutete FIA-Präsident Ben Sulayem dann an, dass er eine FIA-Untersuchung einleiten würde, wenn sich ein rivalisierendes Team beschweren würde. Doch selbst Ferrari, dessen Auto bei dem Vorfall beschädigt wurde, hat diese Option abgelehnt.

"Was in Monaco passiert ist, ist für uns von außen sehr schwer zu beurteilen", sagt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto auf Nachfrage. "Ich denke nicht, dass wir das beurteilen können, und es liegt auch nicht an uns, das zu tun. Es liegt an der FIA."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich das zu der Zeit angesehen haben. Wir müssen nach vorne schauen und daran glauben, dass sich die Dinge weiterentwickeln", so Binotto.

Auch McLaren-CEO Zak Brown betont: "Der Vorfall mit Perez ist schon eine Weile her. Ich denke also, dass wir als Sport, wenn wir etwas sehen, das untersucht werden muss, schneller handeln müssen. Monaco ist schon lange her. Wenn wir also in Abu Dhabi über Monaco sprechen, ist der Zug abgefahren."

Wolff: Warum sollte Perez so etwas tun?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff fragt sich derweil, warum Perez das Risiko eines absichtlichen Unfalls eingehen würde, und deutet an, dass eine Untersuchung nicht gut für den Sport wäre. "Ich kenne Sergio schon sehr lange", sagt der Österreicher.

"Würde ein Fahrer wirklich sein Auto in die Mauer setzen und sein Getriebe auf diese Art und Weise riskieren? Bei einem solchen Vorfall könnte man bis ans Ende der Startaufstellung zurückfallen. Wenn man also sein Auto abstellen will, sollte man das auf andere Weise tun", meint der Mercedes-Teamchef.

Er ist dafür, den Fall ad acta zu legen: "Wir hatten in den vergangenen Wochen genug PR-Krisen rund um dieses Team, und ich denke, wir brauchen nicht noch eine."

Horner: Größter Unfall aus Kostensicht

Christian Horner von Red Bull geht zwar nicht direkt darauf ein, ob der Unfall absichtlich verursacht wurde oder nicht, räumt aber ein, dass man natürlich nicht glücklich darüber gewesen sei, dass das Auto von Perez dabei beschädigt wurde.


Fotos: Sergio Perez, F1: Grand Prix von Monaco 2022


"Jeder Unfall, besonders in einem Umfeld, in dem die Kosten gedeckelt sind, ist eine Katastrophe", betont Horner. "Es ist teuer, es ist kostspielig, und besonders auf einem Straßenkurs. Aus der Sicht eines Teams ist es also weit, weit entfernt von einem Ideal. Deshalb war die Enttäuschung groß, als das passierte."

"Ein solcher Zwischenfall hätte offensichtlich auch das Getriebe beschädigen können, und am Ende ist durch den Zusammenstoß mit Carlos Sainz ja auch viel Schaden entstanden. Zum Glück war das in diesem Jahr wahrscheinlich der größte Unfall aus Kostensicht."

"Das wirkt sich wiederum auf die Entwicklungsleistung aus, weil man sich entscheiden muss, ob man Ersatzteile oder Entwicklungsteile herstellt. Zum Glück haben die Fahrer danach einen großartigen Job gemacht. So haben wir im Vergleich zu allen anderen Teams die wenigsten Unfallschäden in diesem Jahr."

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