• 18. November 2022 · 10:44 Uhr

Nach Seidl-Absage: Wie geht es mit Mattia Binotto weiter?

Ferrari behauptet, Mattia Binottos Job als Teamchef sei sicher, doch John Elkann sucht offenbar hinter den Kulissen nach neuem Führungspersonal

(Motorsport-Total.com) - Wo Rauch ist, da ist meistens auch Feuer: Seit Brasilien überschlagen sich Gerüchte, wonach Mattia Binottos Tage als Ferrari-Teamchef gezählt sein könnten. Frederic Vasseur, heißt es, sei ein möglicher Nachfolger; von anderen wird Ferraris GT-Chef Antonella Coletta als ernsthafter Kandidat genannt.

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Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sitzt laut Statement des Teams fest im Sattel Zoom Download

Einer wird dabei weitgehend übersehen: Andreas Seidl. Der Ferrari-Vorsitzende John Elkann hat bereits vor Wochen Kontakt zum Teamchef von McLaren aufgenommen, um ihn zu fragen, ob er sich einen Wechsel nach Maranello vorstellen kann.

Doch laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hat Elkanns Wunschkandidat Nummer 1 abgesagt. Unter anderem, weil er seinen Job, McLaren wieder an die Spitze der Formel 1 zu führen, noch nicht als erledigt betrachtet.

Ferrari hatte zuletzt in einem Statement verlauten lassen, dass die Gerüchte "hinsichtlich der Position von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto jeder Grundlage entbehren". Doch Insider stellen sich die Frage, warum Elkann dann Kontakt zu Seidl und Vasseur aufgenommen hat.

Es gilt als offenes Geheimnis, dass bei Ferrari nach diversen Pleiten, Pech und Pannen in der Saison 2022 Feuer am Dach ist. Dass intern zumindest die Frage gestellt wird, ob Binotto auch für die Zukunft der richtige Mann ist, liegt auf der Hand.

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Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Zur Wahrheit gehört auch: "Irgendwie wird immer drauf vergessen, was für einen großen Schritt wir von vergangenem Jahr auf dieses Jahr gemacht haben", stärkt Charles Leclerc seinem (Noch-?)Chef den Rücken. "Ja, wir müssen sicher noch einen Schritt machen. Aber ich bin sicher, dass wir das schaffen können."

Obwohl am Donnerstag in der FIA-Pressekonferenz ganz konkret auf die Gerüchte um Binotto angesprochen, vermeidet es Leclerc, sich verbindlich dazu zu äußern. Er habe zu dem Thema eigentlich nichts zu sagen, meint er und ergänzt: "Ich finde, wir sollten dem nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken."

Vergiftetes Verhältnis zwischen Vasseur & Todt jun.?

Leclercs Rolle in den Personalspekulationen bei Ferrari ist eine besondere. Mit Vasseur verbindet ihn zwar einerseits eine alte Bekanntschaft: 2016 gewann er für dessen ART-Team den Formel-3-Titel, und 2018 bestritt er unter Vasseur als Teamchef bei Sauber seine erste Saison in der Formel 1.

Aber: Bei ART waren Vasseur und Leclercs Manager Nicholas Todt Geschäftspartner. Vasseur leitete den sportlichen, Todt den kommerziellen Bereich. Es heißt, dass die beiden im Streit auseinandergegangen sind.

Leclerc: "Es gibt immer Gerüchte"

Leclerc relativiert die Spekulationen: "Es gibt immer Gerüchte in der Formel 1, besonders rund um Ferrari. Am Saisonende wird fast jedes Mal über uns geredet. Aber wir als Team müssen uns auf unseren Job auf der Strecke konzentrieren und versuchen, die Dinge, die rundherum passieren, auszublenden."


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Binotto war zuletzt in Brasilien nicht vor Ort. Das ist per se nichts Ungewöhnliches. Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat den Grand Prix von Sao Paulo ausgelassen. Doch hinter vorgehaltener Hand munkelt man, dass sein Standing teamintern Kratzer abbekommen hat. Große Kratzer, behaupten manche.

Leclerc spricht von "großen Behauptungen" in den Medien, ohne diese konkret zu dementieren. Er sagt: "Das bleiben Gerüchte. Für das Team ist es nicht schön, solche Dinge lesen zu müssen. Daher bin ich froh, dass das Team das Statement rausgegeben hat. Jetzt können wir uns wieder zu 100 Prozent auf das letzte Rennwochenende konzentrieren."

Auf die Diskussion, welcher Teamchef ihm denn am liebsten wäre, wird sich Leclerc - zumindest in der Öffentlichkeit - selbstverständlich nicht einlassen. "Ich finde", sagt er nur, "dass sich Stabilität auszahlt." Das klingt eher danach, als würde er lieber bei Binotto bleiben als zu Vasseur wechseln wollen ...

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