• 09. November 2022 · 07:46 Uhr

Nach Protest-Saga um lose Teile: Seidl fürchtet zweiten Massa-Unfall von 2009

Für McLaren-Teamchef Andreas Seidl steht die Sicherheit an erster Stelle: Bei losen Teilen sollte die FIA durchgreifen, damit es nicht zu einem schweren Unfall kommt

(Motorsport-Total.com) - In den letzten Wochen geriet der Automobil-Weltverband (FIA) immer mehr in die Kritik. Nach diversen strittigen Situationen über das Strafmaß bei Zweikämpfen zu Beginn der Saison über den richtigen Umgang mit den Budgetverstößen von Aston Martin und Red Bull bis hin zu dem Kran-Vorfall in Japan.

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Andreas Seidl fordert die FIA zu mehr Konstanz auf Zoom Download

Mit dem Protestwahnsinn um den Großen Preis der USA wurde dem ganzen noch einmal die Krone aufgesetzt, wobei die Stewards in ihren Urteilen kein gutes Haar an Rennleiter Niels Wittich ließen.

Laut McLaren-Teamchef Andreas Seidl war das Hin und Her um den siebten Platz von Fernando Alonso in Austin "definitiv nicht gut für den Sport", weshalb der Deutsche die FIA zu Verbesserungen in ihren Abläufen auffordert und zudem mehr Konstanz verlangt.

Seidl: FIA hat in Austin nicht "konsequent" gehandelt

Seidl erklärt: "Am Ende hat es meiner Meinung nach gezeigt, dass wir noch mehr Arbeit leisten und mehr Diskussionen zwischen uns allen, zwischen den Teams und der FIA führen müssen, um einen weiteren Schritt in Richtung mehr Konsistenz im Entscheidungsprozess zu machen."

"Denn das war schließlich der Auslöser für die ganze Sache in Austin: Wenn man vergleicht, was während des Rennens verglichen mit den Haas-Situationen passierte, war es einfach nicht, sagen wir, konsequent."

"Ich will nicht darüber urteilen, was richtig oder falsch ist, wir brauchen nur eine einheitlichere Regelung, damit jeder im Fahrerlager, unabhängig von der eigenen opportunistischen Sichtweise, die man an dem Tag hat, weiß, wie die Regeln ausgelegt werden."

Wurde Haas ungerecht behandelt?

Haas-Pilot Kevin Magnussen wurde bereits dreimal in der aktuellen Saison vom Rennleiter an die Box gebeten, nachdem er sich einen Schaden am Frontflügel zugezogen hatte. Die schwarz-orangene Flagge wurde gezeigt, um dem Team und Fahrer zu signalisieren, dass man den Schaden beheben müsse, da der Zustand des Autos unsicher ist.

In Austin sah die FIA allerdings gleich dreimal davon ab, andere beschädigte Autos hereinzuholen. Nach einer Berührung in der Startrunde mit Valtteri Bottas hatte Red-Bull-Pilot Sergio Perez ebenfalls mit einem lädierten Frontflügel zu kämpfen, wobei die herunterhängenden Teile kurz später abfielen.

Auch George Russells Frontflügel war nach der Startkollision mit Carlos Sainz nicht mehr ganz intakt, doch auch da sah Rennleiter Niels Wittich davon ab, die "Spiegelei-Flagge" zu zeigen. Der lose Rückspiegel von Fernando Alonso nach seinem Unfall mit Lance Stroll, brachte das Fass für Haas dann endgültig zum Überlaufen, sodass man Protest gegen den siebten Platz des Spaniers einlegte.

Seidl: Warum man Autos lieber hereinrufen sollte

"Ich bin der Meinung, dass man generell, wenn man Teile am Auto hat, die wegzufliegen drohen, die Autos hereinrufen sollte", sagt Seidl. "Ich habe nicht vergessen, was Felipe Massa in Ungarn passiert ist, und ich war auch live dabei. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass so etwas jederzeit passieren kann, wenn ein solches Teil von einem Auto abfällt."

Beim Großen Preis von Ungarn 2009 löste sich eine Feder am Brawn GP von Rubens Barrichello, die dem hinter ihm fahrenden Massa am Helm traf. Der Ferrari-Pilot erlitt schwere Verletzungen und konnte in der Saison 2009 kein weiteres Rennen mehr fahren.

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Nach dem Horrorunfall in Ungarn 2009: Der Ferrari von Felipe Massa wird abgeschleppt Zoom Download

Nach der Protest-Saga um Haas und Alpine, hat die FIA jedoch entschieden, beschädigte Autos nicht mehr bei jeder Kleinigkeit hereinzurufen, sondern nur noch bei größeren Gefahren für die Sicherheit. Zudem will sie die Teams mehr in die Verantwortung nehmen, die Sicherheit der eigenen Autos zu gewährleisten.

Seidl: "Sicherheit muss an erster Stelle stehen"

Seidl stimmt zu: "Ich denke, dass es in diesem Fall unsere Verantwortung ist, das Auto zu melden. Ich denke, es ist jetzt einfach wichtig, dass wir ohne Emotionen nach vorne gehen, dass wir eine gute Diskussion zwischen den Teams und der FIA führen und klare Richtlinien aufstellen, was wir alle im Interesse der Sicherheit wollen."

"Wir müssen uns von den Emotionen lösen, die sich aus der opportunistischen Betrachtung des Standes in der Meisterschaft oder der Vergangenheit ergeben, und den richtigen Weg für die Zukunft begründen. Aber auch hier gilt, dass die Sicherheit immer an erster Stelle stehen muss", betont er.

"Vergessen wir nicht, was mit Felipe Massa passiert ist. Das kann jederzeit passieren, wenn so ein Teil abfällt, und ich denke, es wäre einfach das Falsche, sich bewusst zu machen, dass etwas abfallen könnte, und es einfach zu akzeptieren und weiterzumachen."

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