• 08. November 2022 · 19:45 Uhr

Vasseur: Das ist die größte Strafe für Red Bull beim Budgetverstoß

Während die große Streitfrage ist, ob die Strafe den Vorteil von Red Bull beim Verstoß der Budgetgrenze aufwiegt, weiß Frederic Vasseur, was besonders weh tut

(Motorsport-Total.com) - Ist die Strafe gegen Red Bull wegen des Verstoßes gegen die Budgetgrenze ausreichend oder nicht? Das ist nach dem Urteil gegen den Weltmeister-Rennstall die große Frage - und eine, die nicht so leicht zu beantworten ist. Sieben Millionen US-Dollar Strafe muss Red Bull zahlen und zudem eine Reduzierung der Aerodynamik-Tests um zehn Prozent hinnehmen.

Foto zur News: Vasseur: Das ist die größte Strafe für Red Bull beim Budgetverstoß

Frederic Vasseur weiß, was Red Bull ziemlich schmerzen wird Zoom Download

Während die Strafe aus Sicht von Red Bull hart ist, sieht die Konkurrenz die Bullen mitunter zu leicht davonkommen: "Das Ausmaß dieser Strafe ist nicht viel größer als der Verlust, den sie erleiden würden, wenn sie in der Meisterschaft nur einen Platz weiter oben stehen würden", sagt Mercedes' Leitender Renningenieur Andrew Shovlin.

Das heißt: Es wäre für ein Team also eine höhere Bestrafung, wenn man in der WM zwei Plätzte besser dastehen würde. Denn dann würde man noch mehr Testkapazitäten abgezogen bekommen als bei diesem Regelverstoß. "Sie als drakonisch zu bezeichnen, halte ich daher für übertrieben", meint Shovlin.

"Die Verringerung der Anzahl der [Windkanal/CFD-]Runs schränkt zwar die Freiheit bei der Entwicklung eines Konzepts ein, aber wir befinden uns jetzt in einem recht gut erforschten Regelwerk", sagt der Ingenieur.

Zehn Prozent kosten keine halbe Sekunde

Eine halbe Sekunde, wie häufig zu lesen war, hält er für unrealistisch: "Dann hätte ein Team am Ende der Startaufstellung mehr als drei Sekunden Vorsprung vor einem an der Spitze, und das ist einfach nicht der Fall", stellt er klar.

Ähnlich sieht es auch Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur: "Ich weiß nicht, ob wir mit zehn Prozent unserer Zuteilung eine halbe Sekunde machen oder ob wir sehr dumm sind", fragt er sich.

Realistisch sind für Shovlin eher zwei Zehntelsekunden, die Red Bull verliert. Aber: "Es kommt darauf an, wie gut man im Laufe des Jahres Entscheidungen trifft." Und: "Wo es kostspielig wäre: Wenn man ein falsches Konzept gewählt hätte und das zurückverfolgen muss. Denn dann fehlt die Freiheit, verschiedene Wege auszuprobieren."

Zudem darf man sich fragen, wie groß der Vorteil von Red Bull überhaupt war und was man mit den 432.652 Pfund, die man überzogen hat, überhaupt anstellen kann.

Wie groß war der Vorteil?

"Aus der Sicht eines Ingenieurs treffen wir tagtäglich Entscheidungen in der Größenordnung von einem bis 3.000 Pfund, die wir nicht tun", sagt Shovlin. Denn durch die Budgetgrenze muss jedes Team abwägen, für was man Geld ausgeben möchte, und muss vergleichen, wie viel Performance die Ausgaben bringen.

"Es ist also sehr schwierig, das in Rundenzeit zu bemessen", sagt er. "Aber die Realität ist, dass man sich mit Geld Leistung kaufen kann." Die rund 432.000 Pfund können aber auf jeden Fall ziemlich leicht ein großes Update-Paket ausmachen.

"Wir werden immer effizienter bei der Herstellung von Updates für weniger Geld. Ich bin mir sicher, dass wir damit nicht allein sind", so Shovlin. "Ob also die Mehrausgaben durch die Strafe vollständig ausgeglichen werden, hängt ehrlich gesagt davon ab, wie effizient sie in Zukunft entwickeln werden."

Vasseur sieht dabei hingegen eine andere Strafe als größeres Problem für Red Bull: den Imageschaden. "Das sollten wir nicht unterschätzen", meint der Franzose. Vor allem den Mitarbeitern und Sponsoren dürfte das nämlich nicht gefallen.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Technik

Foto zur News: Als die Formel 1 zuletzt in China fuhr ...
Als die Formel 1 zuletzt in China fuhr ...

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Pre-Events
Folge Formel1.de
formel-1-countdown
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Nach Felgenrissen und Unfällen: BMW wechselt beim M4 GT3 die Felge!
DTM - Nach Felgenrissen und Unfällen: BMW wechselt beim M4 GT3 die Felge!

Foto zur News: Wie Daten in allen Bereichen des modernen Motorsports eine Rolle spielen
WEC - Wie Daten in allen Bereichen des modernen Motorsports eine Rolle spielen

Foto zur News: WRC Safari-Rallye 2024: Kalle Rovanperä in Kenia auf Kurs zum Sieg
WRC - WRC Safari-Rallye 2024: Kalle Rovanperä in Kenia auf Kurs zum Sieg

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
Formel1.de auf YouTube