• 06. November 2022 · 18:34 Uhr

Alpine: Austin-Protest hat Zukunft der schwarz-orangenen Flagge besiegelt

Nach dem Protestwahnsinn um den Grand Prix der USA begrüßt das Alpine-Team, dass die FIA die "Spiegelei-Flagge" in Zukunft weniger oft benutzen will

(Motorsport-Total.com) - Alpine ist der Ansicht, dass der Protest gegen Fernando Alonsos Strafe in Austin dazu beigetragen hat, "einen Schlussstrich" unter die Verwendung der schwarz-orangenen Flagge in der Formel 1 bei kleineren Schäden zu ziehen.

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In Austin ging es zwischen Alpine und Haas auch neben der Strecke zur Sache Zoom Download

Alonso verlor zunächst seinen siebten Platz beim Großen Preis der USA, nachdem Haas erfolgreich Protest eingelegt hatte, weil sein Auto aufgrund eines fehlenden Rückspiegels, der durch den Unfall mit Lance Stroll verursacht wurde, unsicher war.

Die daraus resultierende 30-Sekunden-Strafe warf den Spanier auf den 15. Platz zurück, doch Alpine legte einen Gegenprotest mit der Begründung ein, Haas habe seinen ersten Protest zu spät eingereicht.

Alpine: FIA hat akzeptiert, dass Dinge aus dem Ruder gelaufen sind

Die Stewards entschieden nach mehreren kuriosen Wendungen schließlich zugunsten von Alpine, sodass Alonso in Austin wieder auf Platz sieben landete. Der Fall führte jedoch zu Gesprächen über die Verwendung der schwarz-orangenen Flagge in der Formel 1 bei kleineren Schäden.

Haas hatte ursprünglich Protest eingelegt, weil man in dieser Saison dreimal an die Box musste, nachdem sich eine Endplatte des Frontflügels gelöst hatte, die nach eigenen Angaben noch sicher war. Alpine-Sportdirektor Alan Permane begrüßt die FIA-Entscheidung und sagt, er sei ermutigt durch die Gespräche darüber, was als ausreichender Schaden angesehen wird, um ein Eingreifen zu rechtfertigen.

"Wir hatten gestern einige sehr positive Diskussionen mit der technischen Abteilung der FIA, und ich denke, sie waren sich einig, dass die Dinge ein wenig zu weit gegangen sind", so Permane.

Permane: Hoffentlich wird es jetzt bessere Rennen geben

"Ich glaube nicht, dass irgendjemand, vielleicht abgesehen von Haas, das Gefühl hatte, dass ein abgerissener Spiegel bei einem Unfall, den man nicht verschuldet hat, ein Problem darstellt. Und dann diese Fahrt von Fernando, er hätte den siebten Platz behalten sollen."

Permane fügt hinzu: "Ich denke, von nun an werden kleine Schäden wie ein Spiegel oder eine Flügelendplatte, wenn sie nicht strukturell sind, wie ein Bremskanal oder ähnliches, nicht mehr als Verstoß gewertet, wofür eine schwarz-orange Flagge nötig wäre."

"Dies ist noch nicht abgeschlossen. Ich bin mir sicher, dass das Technische und das Sportliche Komitee das Thema weiter diskutieren werden, aber es wurde ein kleiner Strich durch die Rechnung gemacht. Hoffentlich wird es dadurch bessere Rennen geben."

Rennleiterrotation schuld am "Spiegelei-Flaggen-Chaos"?

Permane sagt, dass die FIA-Technikchefs Jo Bauer und Nikolas Tombazis ausdrücklich gesagt hätten, dass eine schwarz-orange Flagge nicht mehr für einen fehlenden Außenspiegel verwendet werden würde, was er als "vernünftig" bezeichnet.

Die FIA wird in Zukunft die Anzahl der schwarz-orangenen Flaggen bei Rennen reduzieren, indem sie die Teams in die Pflicht nimmt, sicherzustellen, dass ihre Autos sicher fahren. Dies geschah, nachdem FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem nach dem Alonso-Vorfall und den anschließenden Protesten eine Überprüfung des Einsatzes der schwarz-orangenen Flagge gefordert hatte.

Ein Grund für die unterschiedlichen Herangehensweisen in dieser Saison könnten die rotierenden Rennleiter sein. Bei den drei Vorfällen von Haas-Pilot Kevin Magnussen war jeweils Eduardo Freitas im Einsatz, während in Austin Niels Wittich der FIA-Rennleiter war und scheinbar eine längere Leine bevorzugt, da auch Sergio Perez und George Russell mit kleineren Schäden am Frontflügel nicht in die Box gebeten worden.

Nach den Kranvorfällen in Suzuka hat der Automobil-Weltverband jedoch beschlossen, dass das Rotationsprinzip zwischen Freitas und Wittich beendet wird und der Portugiese dabei 2022 nicht mehr zum Einsatz kommen wird.

Franz Tost: "FIA muss freundlicher zu Teams sein"

Nach dem Rennen herrschte auch einige Verwirrung über die von Haas und Alpine eingereichten Klagen, einschließlich der von den FIA-Kommissaren geäußerten Bedenken über das Vorgehen der Rennleitung.

AlphaTauri-Teamchef Franz Tost war der Meinung, dass die Aktion "nicht optimal gehandhabt wurde" und "ein bisschen zu chaotisch" war, aber er hofft, dass die Teams mit der Rennleitung zusammenarbeiten könnten, um besser zu definieren, was als ausreichender Schaden gilt, um ein Auto unsicher zu machen.

"Ich hoffe, dass wir das in Zukunft nicht mehr erleben werden", sagt Tost. "Ich denke, dass auch die FIA ein wenig freundlicher zu den Teams sein muss und ich denke, dass auch die Teams sehr eng mit der FIA zusammenarbeiten müssen, um zu klären, ob es gefährlich ist, dieses Auto zu fahren, und die Sicherheit nicht mehr respektiert und garantiert wird."

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