• 27. Oktober 2022 · 23:13 Uhr

Sebastian Vettel: Überlege mir das mit dem Rücktritt nicht mehr anders

Warum Formel-1-Fahrer Sebastian Vettel bei seinem Rücktritt bleibt und seit wann sich der viermalige Weltmeister für mehr als nur das Rennfahren begeistern kann

(Motorsport-Total.com) - Kaum ein Rennen vergeht, an dem Sebastian Vettel nicht eine bestimmte Frage beantworten muss: Ob er sich das mit dem Rücktritt nicht noch einmal anders überlegen wolle? Das verneint Vettel stets entschieden, so auch in der Pressekonferenz vor dem Mexiko-Grand-Prix 2022.

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Sebastian Vettel in der Pressekonferenz vor dem Mexiko-Grand-Prix Zoom Download

Es sei "schon lustig", dass er wieder einmal danach gefragt werde, sagt Vettel. "Aber die Antwort ist nein: Ich habe lange und ausführlich über diese Entscheidung nachgedacht. Ich habe sie aus vielen Perspektiven analysiert." Sein Entschluss, am Saisonende aufzuhören, der stehe weiter.

Das ständige Nachfragen scheint Vettel dabei genauso zu irritieren wie die Wankelmütigkeit, die er der modernen Gesellschaft attestiert. Er finde es "traurig, dass wir so sehr hin- und herpendeln", meint Vettel.

"Natürlich verstehe ich, dass es schöner ist, wenn Emotionen hoch- und runtergehen. Aber wir bilden uns zu schnell ein Urteil, starten zu schnell einen Hype. Und manchmal würde ich mir wünschen, die Ausschläge fielen weniger stark aus."

Saison 2022 für Vettel mit Höhen und Tiefen

Natürlich habe auch seine Formel-1-Saison 2022 ihre Höhen und Tiefen gehabt, sagt Vettel und räumt ein: "Ich habe die beiden jüngsten Grands Prix genossen - mehr als vielleicht ein paar Rennen zur Saisonmitte. Das hat aber keinen Einfluss auf meine Entscheidung. Wenn, dann ist das nur eine tolle Erinnerung daran, weshalb ich die Formel 1 und den Motorsport so sehr liebe."

"Es waren klasse Rennen, die mir gut gefallen haben. Ich hatte aber auch Rennen, die mir nicht so viel Spaß gemacht haben. Da wünschte ich mir schon nach fünf Runden, es möge vorbei sein. Das ist aber nicht passiert. Da musst du dann trotzdem die Motivation finden."

Wann sich Vettels Perspektive verändert hat

Eine Motivation für ganz andere Dinge außerhalb der Formel 1 wie zum Beispiel den Umweltschutz hat Vettel entdeckt, aber wann genau eigentlich? "Wahrscheinlich ist das ein Teil des Erwachsenwerdens", sagt der 35-Jährige. "Wenn du 30 wirst, dann verändert das ein paar Dinge."


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"Ich bin Vater von drei Kindern, anders als viele Fahrer im Feld. Das verändert deine Perspektive auf das Leben. Aber es ist schwierig, das im Rahmen dieser Antwort zu erklären."

Er sei jedenfalls "immer noch die gleiche Person, die ich vor 15, vor zehn Jahren war", so Vettel. "Aber natürlich habe ich mich auch verändert. Ich habe vieles dazugelernt, habe neue Leute kennengelernt. Vielleicht beginnt man dann, Dinge anders zu sehen."

Was die Formel 1 Vettel gelehrt hat

Die Formel 1 als Rennserie habe viel dazu beigetragen, dass er heute eine andere Perspektive habe, meint Vettel: "Ich konnte Rennen fahren auf dem höchsten Niveau, aber ich habe auch die Welt bereist und viele unterschiedliche Orte gesehen. Ich habe unterschiedliche Kulturen gesehen und unterschiedliche Leute getroffen."

"Das macht etwas mit dir. Vor allem, weil man erkennt, dass das Privileg, das wir haben, nicht selbstverständlich ist. Vielleicht habe ich ein Talent für das, was ich mache, vielleicht auch alle anderen. Ich hätte woanders geboren werden können und mein Talent wäre vielleicht nie zum Vorschein gekommen."

Und Vettel bleibt philosophisch, wenn er sagt: "Jeder kann machen, was er will. Umso mehr in jungen Jahren. Da konzentriert man sich mehr auf sich selbst und auf seine Ziele und so weiter."

"Wenn man aber die Einstellung hat, es gibt viele Lektionen im Leben, dann bin ich sicher, ich hätte mehr Lektionen lernen können. Ich freue mich aber darauf, bald Zeit zu haben, noch mehr zu lernen." Denn seine "Dienstzeit" in der Formel 1 endet nach dem Abu-Dhabi-Grand-Prix im November 2022.

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