• 09. Oktober 2022 · 11:54 Uhr

Max Verstappen neuer F1-Weltmeister: Selbst Red Bull wusste nicht Bescheid!

Erst große Verwirrung, dann große Erleichterung: Unter maximal kuriosen Umständen verteidigt Max Verstappen beim Grand Prix von Japan seinen F1-Titel

(Motorsport-Total.com) - Stell' dir vor, du wirst Formel-1-Weltmeister, und keiner bekommt es mit: So ging es nicht nur Titelverteidiger Max Verstappen, sondern auch seinem Team Red Bull sowie Fans und Medienvertretern am Sonntag nach der Zieldurchfahrt des Grand Prix von Japan in Suzuka.

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Max Verstappen war vom vorzeitigen Titelgewinn selbst überrascht Zoom Download

Eigentlich schien klar, dass Verstappen für seinen Sieg nur 19 Punkte erhält, da nach der langen Rennunterbrechung nur 28 der geplanten 53 Runden gefahren wurde. Somit hätte dem Niederländer ein Punkt zur Titelverteidigung gefehlt - wovon Verstappen selbst beim Interview vor der Siegerehrung auch ausging.

"Und ich meine, die Meisterschaft. Natürlich wäre es toll gewesen, hier zu gewinnen", sagte er. "Aber wir haben natürlich beim nächsten Rennen eine große Chance." Doch dann verkündete die Formel 1 zu allgemeinen Überraschung, dass Verstappen vorzeitig Weltmeister des Jahres 2022 ist.

Auch Red Bull rechnete nicht mit der Titelverteidigung

Der Niederländer war davon so perplex, dass er zunächst kaum Worte fand. "Nun, was soll ich sagen, unglaublich natürlich. Es ist auch etwas Besonderes, es hier vor all den Honda-Leuten und all den japanischen Fans zu tun. Unglaublich." Auch in den folgenden Minuten schien Verstappen noch nicht so recht zu glauben, dass er wirklich schon Weltmeister ist.


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Und auch bei Red Bull wurde man von diesem Ausgang überrascht. Auf die Frage, wann er realisiert habe, dass Verstappen neuer Weltmeister ist, antwortet Motorsportkonsulent Helmut Marko bei 'Sky': "Als der Sprecher da oben zum WM-Titel gratuliert hat, weil unsere Strategie immer sagte, es fehlt uns ein Punkt, weil wir nicht die schnellste Runde... Also, das war für alle von uns eine riesen Überraschung."

Auch für Teamchef Christian Horner: "Wir dachten, es würde nicht die volle Punktzahl vergeben werden. Wir dachten, uns würde ein Punkt fehlen", sagt er beim britischen Kanal von 'Sky'. "Wir dachten daran, ihn für die schnellste Runde an die Box zu holen und so weiter. Aber wow, das übersteigt alle unsere Träume."

Allgemeine Konfussion nach der Zieldurchfahrt

Die konkrete Regelauslegung, nach der reduzierte WM-Punkte nur dann vergeben werden, wenn das Rennen nicht wieder aufgenommen wird, war somit nicht einmal den unmittelbar Beteiligten bekannt und sorgte nach Rennende für dementsprechende Verwirrung. (Erklärt: Deshalb wurden in Suzuka volle WM-Punkte vergeben).


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Die Grundlage für den späteren Sieg legte Verstappen beim ersten, stehenden Rennstart. Auf der Innenbahn versuchte Ferrari-Pilot Charles Leclerc am Red-Bull-Piloten vorbeizugehen, doch Verstappen hielt außen dagegen und setzte sich durch. "Das Highlight war das Überholmanöver von Max in der ersten Runde. Sowas Außerirdisches habe ich noch überhaupt nicht gesehen", schwärmt Marko.

Nach dem Restart nach der langen Rennunterbrechung dominerte Verstappen dann das Rennen und fuhr seinen Verfolgern davon. Dass er letztlich schon in Suzuka die Titelverteidigung feiern konnte, verdankte er auch seinem Teamkollegen Sergio Perez. Dieser kämpfte rundenlang mit Leclerc um Rang zwei.

Welchen Anteil Sergio Perez am vorzeitigen Titel hat

In der letzten Runde trieb Perez Leclerc in einen Fehler. Der Ferrari-Pilot verbremste sich und fuhr in der Schikane geradeaus. Da er sich wieder vor Perez einsortierte und damit einen Vorteil erlangt hatte, erhielt er eine 5-Sekunden-Zeitstrafe, durch die er hinter den Mexikaner auf Rang drei zurückfiel - was Verstappen zum Weltmeister machte.


Fotos: F1: Grand Prix von Japan (Suzuka) 2022


"Er wollte an ihm vorbei und hat Druck gemacht, was zu der 5-Sekunden-Strafe und damit zum Titel für mich geführt hat", lobt Verstappen beim britischen Kanal von 'Sky' seinen Teamkollegen. "Checo hat eine tolle Saison, es ist einfach gutes Teamwork."

Unter dem Strich blickt Verstappen auf eine "ziemlich unglaubliche Saison" zurück. "Wir haben viele gute Resultate eingefahren, es hat mit dem Team richtig Spaß gemacht. Der Start war etwas schwierig, aber dann haben wir schnell die Kurve bekommen", blickt Verstappen auf den Saisonstart zurück, wo er in den ersten drei Rennen zweimal ausgefallen war und Leclerc nach zwei Siegen die WM-Wertung klar angeführt hatte. "Wir haben gepusht und uns gesteigert."

Teamchef Horner hält fest: "Max war wirklich dominant. Und es ist unser 14. Sieg, das ist ein Rekord für uns als Team. Wir kamen nach einigen Schwierigkeiten in den ersten paar Rennen zurück. Er, das Team hat es einfach auf ein anderes Niveau gehoben, und ich bin unglaublich stolz auf alles. Jeder, alle Männer und Frauen in Milton Keynes haben sich unter massivem Druck weiterentwickelt. Und diese Meisterschaft zu gewinnen ist wirklich etwas Besonderes."

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